Titelverteidiger Dänemark zittert sich ins Halbfinale

Titelverteidiger Dänemark hat sich in einem Krimi gegen Gastgeber Ägypten ins Halbfinale der Handball-WM gezittert. Das Team um Superstar Mikkel Hansen, der fast zur tragischen Figur wurde, gewann am Mittwoch in Kairo mit 4:3 im Siebenmeterwerfen. Nach zweimaliger Verlängerung war es 35:35 gestanden. Dänemark darf damit weiter auf das zweite WM-Gold nach 2019 hoffen.

Spieler vob Dänemark jubeln
APA/AFP/Mohamed Abd el Ghany

Gegner in der Vorschlussrunde ist der Europameister Spanien, der gegen Österreichs Vorrundengegner Norwegen einen eindrucksvollen 31:26-Sieg feierte. Auch Schweden spielt nach einem 35:23 gegen Katar um die Medaillen. Der Rekordeuropameister trifft im Halbfinale auf Rekordweltmeister Frankreich (in der Vorrunde ebenfalls Gegner der ÖHB-Auswahl), der sich gegen Ungarn mit 35:32 nach Verlängerung durchsetzte.

Dänen hatten zweimal Sieg vor Augen

In einer dramatischen Partie hatten die Dänen den Sieg schon zuvor zweimal dicht vor Augen. Zunächst in der regulären Spielzeit, als sie 22 Sekunden vor Schluss nach einem Wechselfehler des WM-Gastgebers in Ballbesitz und Überzahl waren. Doch das Team von Trainer Nikolaj Jacobsen vergab diese Chance genauso wie in der ersten Verlängerung.

Handballspieler Mikkel Hansen
AP/Mohamed Abd El Ghany

Ausgerechnet Hansen, mit zehn Toren bester Werfer, verursachte in letzter Sekunde mit einer Unsportlichkeit einen Siebenmeter und kassierte dafür auch noch die Rote Karte. Gleiches passierte dann den Ägyptern in der zweiten Verlängerung, wodurch das Match von der Siebenmeterlinie entschieden wurde. Im Nervenduell avancierte Dänemarks Tormann Niklas Landin vom deutschen Rekordmeister THW Kiel mit zwei gehaltenen Würfen zum Matchwinner für den Favoriten.

„Niklas hat uns gerettet“, gab es Extralob für den Goalie von Dänemarks Teamchef Nikolaj Jacobsen. „Ich hatte eigentlich das Gefühl, dass wir draußen waren. Und dann haben wir trotzdem die Chance bekommen“, sagte Landin.

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