Eric Martel (A.Wien) und Nikolai Baden Frederiksen (Wattens)
GEPA/Michael Meindl
Bundesliga

Austria rettet Remis gegen Tirol

Austria Wien und WSG Swarovski Tirol bleiben im neuen Jahr auch im dritten Spiel unbesiegt. Die Wiener und die Wattener trennten sich am Sonntag in der 15. Runde in der Generali Arena mit 2:2 (1:0). Vor allem für die Austria war es ein gewonnener Punkt, denn nach Pausenführung gerieten die Gastgeber kurz vor Schluss in Rückstand. Doch Benedikt Pichler wurde doch noch zum Punkteretter für die Austria.

Die Austria, die in den ersten beiden Spielen 2021 so wie die Tiroler zwei Siege gefeiert hatten, gingen durch Eric Martel bereits in der siebenten Minute in Führung, konnten den Vorsprung in der Folge aber nicht weiter ausbauen.

Nikolai Baden Frederiksen nutzte in der zweiten Hälfte einen Ballverlust der Wiener in der eigenen Hälfte zum 1:1-Ausgleich. Dank Raffael Behounek bogen die Gäste in der 85. Minute vermeintlich auf die Siegerstraße ein, doch Pichler bewahrte die Austria fast postwendend vor der ersten Niederlage im neuen Jahr. Beide Teams hatten davor zudem je einen Stangenschuss verzeichnet.

Austria holt Punkt gegen Wattens

Durch ein spätes Tor von Benedikt Pichler holte die Austria daheim einen Punkt gegen die formstarke WSG Tirol. Die Austrianer haben damit ihre eklatante Heimschwäche abgelegt.

Die Wiener, die die Partie nach Gelb-Rot für Markus Suttner in der Nachspielzeit zu zehnt beendeten, verloren im Kampf um einen Platz in der Meistergruppe wieder etwas an Boden auf den RZ Pellets WAC, der mit einem 2:0 in St. Pölten den ersten Sieg 2021 feierte, und liegen nun wieder drei Punkte hinter den Kärntnern. Die WSG Tirol rangiert sechs Punkte vor der Austria auf dem fünften Platz.

Fabian Koch (WSG Swarovski Tirol) und Markus Suttner (FK Austria Wien)
Suttner
Suttner (r.) und Fabian Koch standen letztendlich sinnbildlich für das hitzige Finish in Wien-Favoriten

Stögers Rochade zahlt sich aus

Austria-Trainer Peter Stöger setzte im Mittelfeld auf Martel statt Kapitän Alexander Grünwald – und wurde schon in der siebenten Minute belohnt. Der 18-jährige Deutsche verwertete eine Flanke von Georg Teigl nach schlechtem Abschlag von WSG-Goalie Ferdinand Oswald volley zu seinem ersten Bundesliga-Tor. Die Leipzig-Leihgabe, im ersten Austria-Spiel in Ried (1:0) mit Gelb-Rot bedacht und zuletzt gegen die Admira (4:0) gesperrt, musste allerdings schon nach 25 Minuten mit Verdacht auf eine Bänderverletzung im Sprunggelenk vom Platz.

Zu diesem Zeitpunkt war auch Grünwald bereits im Spiel, weil Thomas Ebner der Oberschenkel zwickte. Die Austria strahlte vorerst dennoch mehr Gefahr aus, attackierte früh. Einen Heber von Manprit Sarkaria köpfelte Nemanja Celic aber von der Linie (29.). Die beste WSG-Chance vor der Pause fand Kelvin Yeboah vor, dessen Schuss Austria-Keeper Patrick Pentz parierte (10.). Dazu reklamierten die Tiroler einmal ungehört Handspiel von Christoph Schösswendter im Austria-Strafraum (39.).

Tiroler nützen Schnitzer

Nach dem Seitenwechsel vergaben die Wiener Chancen im Minutentakt – das sollte sich rächen. Einen Sarkaria-Freistoß drehte Oswald über die Latte (55.), bei Sarkarias Versuch vom Fünfereck reagierte der Wattens-Kapitän ebenfalls stark (57.), und auch gegen Benedikt Pichler war Oswald auf dem Posten (58.). Auf der Gegenseite verfehlte Baden Frederiksen erst noch mit einem Gewaltschuss das Gehäuse (59.).

Zwei Minuten später schlug der Däne aber nach Ballverlust von Stephan Zwierschitz und Idealpass von Celic zu. Für die Juventus-Leihgabe war es das achte Saisontor, das vierte im dritten Frühjahrsspiel. Frederiksen vergab wenig später die Großchance auf das 2:1. Der 20-Jährige scheiterte nach Zuspiel des eingewechselten Zlatko Dedic an Pentz (73.).

Turbulentes Finish

Ein strafbares Handspiel von Wattens’ Benjamin Pranter im eigenen Strafraum wurde sehr zum Ärger Stögers nicht geahndet, im Finish überschlugen sich dann fast die Ereignisse: Erst löste Behounek mit seinem ersten Bundesliga-Tor nach einer Dedic-Flanke, die Pentz mit der Latte unglücklich zu ihm gelenkt hatte, Wattener Freudenstürme aus. Zwei Minuten später schlug Pichler nach Querpass des eingewechselten Aleksandar Jukic – wohl aus leichter Abseitsposition – zurück. Der Austria-Stürmer hat damit in vier Ligaspielen in Folge ein Tor erzielt.

In der Nachspielzeit wurde noch Austria-Routinier Markus Suttner nach zwei Gelben Karten in kurzer Zeit ausgeschlossen (91.). Am Ergebnis änderte sich nichts mehr. Die WSG holte nach zuletzt drei Niederlagen in Duellen mit der Austria erstmals wieder einen Punkt – es könnte ein sehr wichtiger im Rennen um die Meistergruppe sein.

Stimmen zum Spiel:

Peter Stöger (Austria-Trainer): „Ein super Fußballspiel. Wir sind gut reingekommen, haben es verabsäumt, nach der Pause das 2:0 zu machen. Dann hatten wir die Kontrolle nicht mehr, Tirol hat sehr gut gespielt und sich mit Toren belohnt. Wir haben uns aber nicht aufgegeben und alles unternommen, noch einen Punkt zu machen. Es war vielleicht ein Rückschritt, weil wir gehofft haben, näher ranzukommen. Aber schauen wir, was noch kommt.“

Zu Schiedsrichterentscheidungen: „Es gibt viele Situationen, über die man sich ärgert. Aber es ist halt so. Man kann es nicht ändern. Ich war überrascht, dass er (Oliver Drachta, Anm.) das Handspiel (von Pranter, Anm.) nicht gesehen hat. Unser Tor war aber auch ein Abseits.“

Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „Für alle Beteiligten war es ein richtig lässiges Match von beiden Seiten. Rassig, Torszenen en masse. Wenn man hier in der 86. Minute in Führung geht, will man es drüber bekommen. Aber es war, denke ich, ein faires Unentschieden. Wir haben die ersten zehn Minuten verschlafen, aber dann einen guten Auftritt hingelegt. Wir waren dann schon überlegen. Natürlich bin ich mit dem Punkt zufrieden, habe aber ein weinendes Auge, wenn man so spät in Führung geht.“

Tipico-Bundesliga, 15. Runde

Sonntag:

Austria – Tirol 2:2 (1:0)

Generali-Arena, SR Drachta

Tore:

1:0 Martel (7.)
1:1 Baden Fredriksen (61.)
1:2 Behounek (85.)
2:2 Pichler (87.)

Austria: Pentz – Zwierschitz, Schösswendter, Palmer-Brown, Suttner – Teigl, Ebner (20. Grünwald/71. Jukic), Martel (26. Handl), Sarkaria – Fitz (71. Wimmer), Pichler

WSG: Oswald – Koch, Behounek, Gugganig, Schnegg – J. Gölles (46. Pranter), Petsos, Celic, Rieder (58. Dedic) – Baden Frederiksen (89. Soares), Yeboah

Gelb-Rote Karte: Suttner (91./Foulspiel)

Gelbe Karten: Teigl bzw. Petsos

Die Besten: Pichler, Schösswendter, Teigl bzw. Baden Frederiksen, Celic, Koch