Zweikampf zwischen Klagenfurt Spieler Kosmas Gkezos und Andreas Gruber vom LASK.
GEPA/Christian Moser
ÖFB-Cup

LASK übersteht Krimi gegen Klagenfurt

Der LASK hat am Sonntagabend mit sehr viel Mühe den Einzug ins Semifinale des ÖFB-Cups geschafft. Die Linzer gewannen in Pasching gegen den Zweitligisten Austria Klagenfurt nach einem wahren Fußballkrimi mit 5:3 nach Verlängerung und treffen im Halbfinale am 2. oder 3. März auswärts auf den Wolfsberger AC. Im zweiten Semifinale stehen einander der SK Sturm Graz und Titelverteidiger Red Bull Salzburg gegenüber.

Die Tore in einem spektakulären Match erzielten Johannes Eggestein (68., 101.), Husein Balic (70., 98.) und Marvin Potzmann (111.) für die ursprünglich klar favorisierten Linzer beziehungsweise Markus Rusek (5.), Benjamin Hadzic (92.) und Florian Jaritz (108.) für den Außenseiter.

Bis zu seinem ersten Doppelschlag schien der LASK einer blamablen Niederlage entgegenzutaumeln. Rusek köpfelte die Klagenfurter nach einem Corner von Patrick Greil in Führung, danach präsentierte sich der Bundesliga-Vierte völlig ideenlos, während die defensivstarken Gäste einige hochkarätige Konterchancen ausließen.

LASK steht im ÖFB-Cup-Halbfinale

Mit dem LASK steht der letzte Halbfinalist des ÖFB-Cups fest. Die Linzer besiegten Austria Klagenfurt allerdings erst nach hartem Kampf mit 5:3 nach Verlängerung.

Dramatischer Schlagabtausch in Linz

In diesen Situationen hielt Goalie Alexander Schlager den LASK im Spiel. Der ÖFB-Teamtormann rettete bei einem Schuss von Herbert Paul per Fußabwehr (37.), verhinderte gerade noch ein Eigentor von Petar Filipovic (54.) und parierte eine Topgelegenheit von Simon Straudi (57.). Beim anschließenden Nachschuss von Darijo Pecirep rettete Gernot Trauner vor der Linie.

Der LASK hatte zu diesem Zeitpunkt gerade einmal relativ harmlose, von Austria-Keeper Lennart Moser abgewehrte Versuche von Reinhold Ranftl (2.), Eggestein (29.) und Thomas Goiginger (57.) zu bieten. Dann aber brachten zwei sehenswerte Angriffe die Wende. Der zur Pause eingewechselte Peter Michorl schlug einen weiten Pass auf den ebenfalls eingetauschten Potzmann, dessen Kopfballvorlage brachte Eggestein im Tor unter (68.).

Favorit muss in Verlängerung

Keine zwei Minuten später spielte Eggestein mit der Ferse einen Doppelpass mit Balic, und der kurz zuvor eingewechselte ÖFB-Internationale spitzelte den Ball zum 2:1 ins Netz (70.). In der Folge war der LASK Herr des Geschehens, vergab jedoch einen Elfmeter, als Andreas Gruber an Moser scheiterte (78.). Der Strafstoß wegen eines abgeblichen Fouls von Thorsten Mahrer an Eggestein war äußerst fragwürdig.

Im Finish setzte Austria Klagenfurt noch einmal alles auf eine Karte und wurde dafür belohnt. Zunächst landete ein Schuss von Christopher Cvetko an der Stange, beim anschließenden Corner bugsierte Hadzic den Ball aus kurzer Distanz über die Linie und schoss seine Mannschaft damit in die Verlängerung (92.).

Dort folgte der nächste Doppelschlag des LASK. Balic mit einem leicht abgefälschten Schuss nach Michorl-Pass (98.) und Eggestein per Drehschuss nach Ranftl-Vorlage (101.) sorgten aber nur für vermeintlich klare Verhältnisse, weil Jaritz noch einmal verkürzte (108.). Erst mit dem 5:3 für den LASK durch Potzmann (111.) war das Match endgültig gelaufen und Peter Pacults Niederlage bei seinem Debüt auf der Klagenfurter Trainerbank besiegelt.

Stimmen zum Spiel:

Dominik Thalhammer (LASK-Trainer): „Es war ein richtiges Cupspiel. Wir haben tolle Moral gezeigt, sind wieder aus einem Standard in Rückstand geraten und mussten spät den Ausgleich hinnehmen. Trotzdem haben wir Ruhe bewahrt und am Ende auch verdient gewonnen. Ich habe die Moral und Mentalität als sehr positiv gesehen, es war aber auch ein schwieriges Spiel für uns nach dem Rückstand. Der Gegner hat eine gute Leistung gebracht und gut verteidigt. Man kann nicht immer erwarten, dass wir Chancen im Minutentakt herausspielen. Wir haben aber verdient gewonnen.“

Peter Pacult (Klagenfurt-Trainer): „Ich muss meiner Mannschaft ein riesiges Kompliment machen. Wir haben dem LASK lange Paroli bieten können. Natürlich war der LASK die reifere Mannschaft, aber wir haben das mit Einsatzbereitschaft wettgemacht und leider dreimal die große Chance auf das 2:0 vergeben. Da wäre es für den LASK schwierig gewesen zurückzukommen. Nach dem 1:2 sind wir noch einmal verdient zurückgekommen, in der Verlängerung hatte der LASK den Vorteil, schon drei Spiele in diesem Jahr in den Beinen zu haben. Wir hätten die Sensation schaffen können. Man hat gesehen, dass in dieser Mannschaft einiges drinnen ist. Ich hoffe, wir können es auch in der Meisterschaft umsetzen. Auf so eine Leistung kann man stolz sein.“

ÖFB-Cup, Viertelfinale

Sonntag:

LASK – Austria Klagenfurt 5:3 n.V. (2:2/0:1)

Pasching, Raiffeisen Arena, keine Zuschauer, SR Eisner

Torfolge:
0:1 (5.) Rusek
1:1 (68.) Eggestein
2:1 (70.) Balic
2:2 (90.+2) Hadzic
3:2 (98.) Balic
4:2 (101.) Eggestein
4:3 (108.) Jaritz
5:3 (111.) Potzmann

LASK: Schlager – Wiesinger, Trauner, Filipovic (91./Andrade) – Ranftl, Holland, Madsen (46./Michorl), Renner (59./Potzmann) – Gruber (102./Plojer), Eggestein, Goiginger (59./Balic)

Klagenfurt: Moser – Paul, Mahrer, Gezos (76./Saravanja), Moreira – Hütter (64./Markelic), Rusek (76./Hadzic), Cvetko – Greil (76./Jaritz), Straudi (76./Pink) – Pecirep (102.(Schulz)

Gelbe Karten: Ranftl, Trauner, Filipovic bzw. Cvetko, Moser, Mahrer

Die Besten: Schlager, Michorl, Eggestein, Balic bzw. Rusek, Moser, Cvetko, Hadzic