Biathletin Lisa Theresa Hauser
GEPA/Matic Klansek
Biathlon-WM

Hauser katapultiert sich erneut zu Silber

Lisa Hauser hat bei der Weltmeisterschaft im slowenischen Pokljuka am Sonntag für die nächste Sternstunde gesorgt. Die 27-Jährige sicherte sich mit einem Kraftakt Silber in der Verfolgung über 10 km und bescherte Österreichs Biathletinnen das erst zweite WM-Edelmetall seit der Premiere 1984. Gold ging wie schon im Sprint an Tiril Eckhoff aus Norwegen, die sich ihre dritte Goldene umhängte.

Hauser, die bereits mit Platz zwei mit der Mixed-Staffel heimische Sportgeschichte geschrieben hatte, katapultierte sich nach dem neunten Rang im Sprint mit einer sensationellen Laufvorstellung in der Loipe noch auf den zweiten Platz. Am Ende fehlten der Tirolerin, die sich nur beim ersten Liegendschießen einen Fehler erlaubte, 17,3 Sekunden Eckhoff. Bronze ging an die Französin Anais Chevalier-Bouchet, die so wie die Siegerin zweimal daneben schoss. Für Eckhoff war es nach Gold in der Mixed-Staffel und im Sprint der dritte Titel im dritten Rennen in Pokljuka.

„Ich wusste nach dem Schießstand gar nicht, welche Platzierung ich hatte. Erst später habe ich gecheckt, dass ich auf Platz drei bin“, sagte Hauser im ORF-Interview. Die Tirolerin spielte vor allem in der Loipe ihre Topform aus und hielt so die Konkurrentinnen auf Distanz. „Das Laufen ist so gut gegangen, ich bin einfach gut drauf. Das habe ich auf der Schlussrunde ausgespielt. Es ist so unglaublich schön. Schon die Mixed-Staffel-Medaille war unglaublich“, so die Tirolerin, die Chevalier-Bouchet mit einer blitzsauberen Vorstellung beim letzten Stehendschießen auf den dritten Platz verwies.

Hauser kürt sich zur Vizeweltmeisterin

Lisa Hauser sichert sich mit einem Kraftakt die Silbermedaille in der Verfolgung über 10 km und beschert Österreichs Biathletinnen das erst zweite WM-Edelmetall seit 1984.

Die Silbermedaille von Hauser ist erst die zweite in der Geschichte für eine österreichische Biathletin. Bisher war nur Bronze von Andrea Grossegger bei der WM-Premiere für die Damen 1984 zu Buche gestanden. Die Vorarlbergerin, Mutter von Sven Grossegger, hatte vor 37 Jahren Bronze im Sprint über damals fünf Kilometer geholt. „Es wird einfach noch besser und noch schöner“, sagte die Tirolerin. Hauser gehört auch im Einzel über 15 km am Dienstag (12.05,Uhr, live in ORF1) zu den Favoritinnen. Bei der Generalprobe in Antholz hatte die 27-Jährige in dieser Disziplin ihren ersten Weltcup-Sieg gefeiert.

Zdouc rundet Traumtag ab

Dunja Zdouc rundete mit einer ebenfalls starken Leistung den rot-weiß-roten Feiertag ab. Die Kärntnerin, so wie Hauser Teil der silbernen Mixed-Staffel, blieb diesmal am Schießstand fehlerlos und verbesserte sich damit vom 38. Rang im Sprint noch auf den elften Platz. Im Kampf um die Top Ten musste sich Zdouc der Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold im Zielsprint knapp geschlagen geben. Katharina Innerhofer landete nach gutem Beginn, aber letztlich fünf Schießfehlern auf dem 37. Platz.

„Das war heute eine großartige Aufholjagd. Auf der Schlussrunde ist mir gefühlt mein ganzer Körper eingefroren und ich hatte wirklich ziemlich zu kämpfen. Ich habe das Rennen und die Herausforderung heute auf jeden Fall super gemeistert“, fühlte sich auch Zdouc wie eine Siegerin. Dass ihre Teamkollegin für die zweite ÖSV-Medaille in Pokljuka gesorgt hatte, erfuhr die Kärntnerin logischerweise erst im Ziel. „Das ist einfach wunderschön, und ich freue mich total für sie“, sagte Zdouc.

Biathlon-WM in Pokljuka

Damen-Verfolgung (10 km):
1. Tiril Eckhoff NOR 30:38,1 2*
2. Lisa Hauser AUT + 17,3 1
3. Anais Chevalier-Bouchet FRA 33,0 2
4. Dorothea Wierer ITA 45,2 0
5. Franziska Preuß GER 49,3 2
6. Vanessa Hinz GER 1:05,1 0
7. Olena Pidruschna UKR 1:13,9 0
8. Denise Herrmann GER 1:16,3 3
9. Marte Olsbu Röiseland NOR 1:26,5 3
10. Ingrid Landmark Tandrevold NOR 1:34,1 2
11. Dunja Zdouc AUT 1:34,7 0
37. Katharina Innerhofer AUT 3:35,9 5
* Schießfehler = Strafrunden

Programm

21. Februar Massenstart Herren (15 km) 15.15 Uhr *
* live in ORF1

Medaillenspiegel

Gold Silber Bronze gesamt
1. Norwegen 7 3 4 14
2. Frankreich 2 2 3 7
3. Schweden 1 3 2 6
4. Österreich 1 2 - 3
5. Tschechien 1 - - 1
6. Deutschland - 2 - 2
7. Russland - - 1 1
. Ukraine - - 1 1
. Belarus - - 1 1
Endstand nach zwölf Bewerben