Das Quartett Katharina Liensberger, Stephanie Brunner, Fabio Gstrein und Adrian Pertl begann mit einem klaren Achtelfinal-Erfolg gegen Belgien, musste sich dann aber schon in der nächsten Runde den Schweden geschlagen geben. Parallel-Weltmeisterin Liensberger und Pertl gewannen ihre Duelle, Brunner und Gstrein verloren hingegen. Dadurch entschied beim Stand von 2:2 die Addition der schnellsten Zeiten für die Skandinavier.
„Fakt ist, dass Schweden schneller war als wir. Die Enttäuschung ist schon groß“, sagte ÖSV-Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher nach dem überraschend frühen Aus des als Nummer zwei hinter der Schweiz gesetzten Teams. „Ich hätte mir aufgrund der Aufstellung schon mehr erwartet.“
ÖSV geht im Teambewerb leer aus
Österreich ist im Parallel-Teambewerb gegen den späteren Finalisten Schweden bereits im Viertelfinale ausgeschieden. Der Sieg ging überraschend an Norwegen.
Deja-vu vier Jahre nach St. Moritz
Österreich blieb zum erst zweiten Mal nach der WM 2017 in St. Moritz in einem Teambewerb medaillenlos. Liensberger und Co. feierten zunächst einen 4:0-Sieg gegen den krassen Außenseiter Belgien. Doch dann kam wie vor vier Jahren, als sich das ÖSV-Team ebenfalls im Achtelfinale gegen die Belgier durchgesetzt hatte, das Aus gegen die Schweden.
Nachdem Brunner das Auftaktduell gegen Sara Hector klar um 0,60 Sekunden verloren hatte, stellten Pertl (0,71 schneller als Mattias Rönngren) und Liensberger (0,36 schneller als Estelle Alphand) auf 2:1 für Österreich. Doch Gstrein verlor zum Abschluss um 0,65 Sekunden gegen Kristoffer Jakobsen, der zudem auch noch mit 21,40 Sekunden die Topzeit erzielte, womit das ÖSV-Quartett in Summe um 0,39 Sekunden das Nachsehen hatte.
Österreich scheidet gegen Schweden aus
Im WM-Viertelfinale war für Österreich wie vor vier Jahren in St. Moritz gegen Schweden Endstation.
Selbstkritik bei Gstrein und Brunner
Gstrein ärgerte sich über seinen schlechten Lauf: „Es ist schon blöd, wenn ich als Letzter fahre und es richten soll, und dann verbockt man’s eigentlich. Das ist schon schade.“ Auch Brunner übte sich in Selbstkritik: „Das ist schon sehr ärgerlich. Ich habe alles probiert, bin aber bei der Kante hängen geblieben. Ich war einfach zu langsam, sonst hätten wir es eventuell mit einer schnelleren Zeit geschafft.“
Liensberger trauerte ein wenig ihrer zweiten WM-Medaille innerhalb von 24 Stunden nach. „Es ist sehr schade, natürlich haben wir mehr erhofft. Wir haben unser Bestes gegeben, die Schweden haben aber wirklich eine wirklich gute Leistung gezeigt. Man hat gesehen, in diesem Bewerb ist alles möglich. Hoffentlich klappt’s das nächste Mal wieder besser.“
„Der Ärger ist schon sehr groß, wir hätten uns mehr vorgenommen gehabt, Schweden war aber leider besser“, meinte Pertl. „Mein zweiter Lauf war ganz okay, auch von der Zeit. Aber der Schwede ist nochmals zwei Zehntel schneller gewesen. Heute war’s auf der Piste ein bissl besser als gestern, aber der rote Kurs war wieder schneller.“
„Wer auf dem roten Kurs schneller ist, gewinnt“
Wie schon im Parallel-Bewerb am Dienstag waren die beiden Kurse nicht gleichwertig. Die überwiegende Mehrheit der Duelle wurde auf dem roten Kurs gewonnen, deshalb entschieden häufig nach einem 2:2 die besseren Zeiten – also zumeist jene auf dem roten Kurs. „Es ist heute wieder kaum möglich, auf dem blauen Kurs zu gewinnen“, sagte ORF-Experte Thomas Sykora in seiner Analyse des Rennverlaufs. „Wer auf dem roten Kurs schneller ist, gewinnt.“
Wiederholungslauf im Finale
Im Finale kam es dann zu einem WM-Novum. Das Duell zwischen Sebastian Foss-Solevaag und Jacobsen musste nämlich wiederholt werden, weil sich der Norweger vom mit Problemen kämpfenden Schweden behindert gefühlt hatte und seinen Lauf deshalb abbrach.
Norwegen triumphiert im Finale
Norwegen hat sich bei der WM in Cortina d’Ampezzo die Goldmedaille geholt. Im Finale wurde Schweden mit 3:1 bezwungen.
Im zweiten Versuch setzte sich dann Foss-Solevaag – auf dem blauen Kurs – um 0,05 Sekunden durch und ebnete den Norskern, die ohne Superstar Henrik Kristoffersen angetreten waren, damit den Weg zum 3:1-Sieg. Neben ihm durften Thea Louise Stjernesund, Kristina Riis-Johannessen und Fabian Wilkens Solheim die erste norwegische Team-WM-Medaille bejubeln – und diese gleich in Gold.