Szene vom Training des RedBull Salzburg. Bild zeigt Nicolas Seiwald und Karim Adeyemi.
GEPA/Jasmin Walter
Europa League

Salzburg vor erstem großen Test

Auf den FC Salzburg wartet am Donnerstag (21.00 Uhr) die erste große Prüfung des Jahres. Die Salzburger wollen sich im Sechzehntelfinal-Hinspiel der UEFA Europa League zu Hause gegen Villarreal trotz personeller Probleme in der Innenverteidigung eine gute Ausgangsposition schaffen. Der Gegner lobte Salzburg, ist aber trotz aktueller Probleme eine hohe Hürde.

Im Vorjahr waren die Salzburger in der ersten K.-o.-Runde an Eintracht Frankfurt gescheitert (1:4 und 2:2). „Wir brauchen eine gute Abwehr- und Mannschaftsleistung, dass wir diese Phase schaffen können“, sagte Trainer Jesse Marsch vor dem Vergleich mit dem Tabellensechsten der spanischen Liga. „Eine Topleistung gegen den Ball ist das Wichtigste. Wir müssen intensiv spielen und versuchen, die Führung zu finden.“

Das Rückspiel nächsten Donnerstag in Spanien sei dann „wahrscheinlich schwieriger“. Doch auch der Gegner weiß um die bevorstehende Aufgabe. „Das ist eine Mannschaft auf hohem Niveau mit viel wichtiger Erfahrung in Europa“, sagte Villarreals Trainer Unai Emery, der mit dem FC Sevilla dreimal die Europa League gewonnen hat, über die Salzburger.

Salzburg in Europa League gefordert

Salzburg steigt diese Woche wieder in das internationale Geschehen ein. Im Sechzehntelfinale der Europa League wartet am Donnerstag Villareal aus Spanien.

Marsch muss improvisieren

Dabei müssen die Bullen im Hinspiel mit dem gesperrten Andre Ramalho und dem am Oberschenkel verletzten Maximilian Wöber beide Stammkräfte in der Innenverteidigung vorgeben. Neben Albert Vallci dürfte der Franzose Oumar Solet zu seinem Europacup-Debüt kommen. Als dritte Option nannte Marsch Defensivallrounder Enock Mwepu. „Alle drei sind sicher bereit für solch eine Aufgabe“, meinte der US-Amerikaner.

Vallci hatte Wöber zuletzt in Liga und Cup bereits an der Seite von Ramalho vertreten. „Er versteht unsere Taktik. Er muss der Abwehrchef sein in diesem Spiel“, sagte Marsch über den 25-Jährigen. „Er hat Persönlichkeit, er hat Erfahrung. Es ist ein super Test für ihn.“ Zumal es mit dem früheren Dortmund-Goalgetter Paco Alcacer und dem spanischen Nationalstürmer Gerard Moreno gegen absolute Topangreifer geht.

Europa League, Sechzehntelfinale, Hinspiel

Beginn 21.00 Uhr:

Salzburg – Villarreal

Wals-Siezenheim, SR Gudermanis (LAT)

Salzburg: Stankovic – Kristensen, Vallci, Solet, Ulmer – Mwepu, Aaronson, Junuzovic, Sucic – Daka, Berisha

Villarreal: Rulli – Pena, Albiol, Pau Torres, Estupinan – Trigueros, Capoue, Parejo – G. Moreno, Alcacer, Moi Gomez

Rückspiel am 25. Februar (18.55 Uhr) in Villarreal

Salzburg trotz Villarreals Problemen vorsichtig

Spaniens Tabellensechster ist in der Liga seit fünf Partien ohne Sieg. „Villarreal hat ein bisschen Ärger die letzten Wochen, aber sie haben so viel Qualität in der Mannschaft und einen super Trainer, sodass sie sicher bereit sind“, meinte Marsch. Salzburg dagegen kommt als Tabellenführer selbstbewusst. „Aber das ist ein anderer Test morgen“, sagte Marsch. „Ich glaube, dass die Spielstile ein bisschen unterschiedlich sind. Es wird ganz schwierig.“

Es ist das Duell der beiden Clubs, die bisher die meisten Spiele in der Europa League bestritten haben. Rekordhalter Villarreal hält bei 79 ausgetragenen Partien, Salzburg als Nummer zwei bei 72. Die „Bullen“ hoffen auf einen Erfolgslauf wie 2018, als erst im Halbfinale gegen Olympique Marseille Endstation war. „Das Ziel ist sicher, dass wir einen Titel auch international einmal wo holen“, sagte Kapitän Andreas Ulmer. „Wenn das heuer passiert, ist es super. Aber wir brauchen jetzt nicht irgendwo hinfantasieren.“

Vorerst steht Villarreal im Mittelpunkt. Die Salzburger treten zum achten Mal im EL-Sechzehntelfinale an. Die drei bisherigen Aufstiege gelangen 2014 gegen Ajax Amsterdam, 2018 gegen Real Sociedad und 2019 gegen Club Brügge. Gegen Villarreal war in der ersten K.-o.-Runde bereits einmal Endstation: 2015 unter Adi Hütter. Seit dem 1:3 damals haben die Salzburger aber sieben K.-o.-Heimspiele in Folge in der Europa League nicht verloren.

Emery warnt vor Salzburgs Dynamik

Nicht nur aufgrund dieser Statistik warnte der 49-jährige Emery, Ex-Coach von Paris Saint-Germain und Arsenal, vor dem Duell mit Österreichs Serienmeister. „Sie haben viele dynamische und schnelle Spieler.“ Mit Ramalho und Wöber fehlen Salzburg zwar zwei Stammkräfte in der Innenverteidigung. „Sie werden diese Ausfälle aber kompensieren können“, meinte Emery. „Sie haben junge Spieler, die enormes Potenzial haben. Ihre Idee und ihr Stil werden sich nicht verändern.“

Villareal Trainer Unai Emery
Reuters/Umit Bektas
Villarreal-Trainer Unai Emery warnte vor den Salzburgern, kann sich aber auch auf die Qualitäten seiner Elf verlassen

Besonders das Umschaltspiel der „Bullen“ hat es Emery angetan. „Da müssen wir aufpassen.“ Der Baske dürfte in Salzburg seine bestmögliche Mannschaft aufs Feld schicken und auf Rotation verzichten. „Wir können nicht an irgendetwas anderes als die Europa League denken. Das ist ein sehr wichtiger Bewerb für den Verein“, sagte Emery, der mit Sevilla 2014, 2015 und 2016 den Titel geholt hatte.

Offensive Qualität

Die Qualitäten seiner aktuellen Mannschaft liegen zweifelsohne in der Offensive. Gerard Moreno hält bei 13 Ligatoren, Paco Alcacer bei vier Treffern in zwei EL-Auftritten. Wertvollster Spieler ist allerdings der auch im spanischen Nationalteam gesetzte Innenverteidiger Pau Torres, dessen Marktwert Transfermarkt.at mit 50 Millionen Euro angibt. Am 24-Jährigen soll wie an ÖFB-Star David Alaba unter anderem Real Madrid Interesse zeigen.

„Wir kennen ihr Potenzial“, sagte Torres über die Salzburger. „Sie sind stark in der Offensive, mit schnellen Leuten, stark im Umschaltspiel.“ Die Europa-League-Gruppenphase überstand sein Team ungeschlagen. In der Liga lief es für das „Gelbe U-Boot“ mit zuletzt fünf sieglosen Partien allerdings nicht nach Wunsch. Torres: „Wir haben nicht die Form, die wir am Anfang der Saison hatten. Ich hoffe, dass dieses Spiel ein Wendepunkt für uns ist.“

Die Spanier reisten mit einem 23-Mann-Kader an. Neben Kapitän Mario Gaspar fehlt mit Francis Coquelin auch ein wichtiger Akteur im zentralen Mittelfeld. „Wir sind in einem guten Zustand, um ein gutes Spiel zu machen“, versicherte Emery. Villarreal ist in der Europa League gegen nicht spanische Gegner 16 Partien unbesiegt. Auswärts kassierte der Halbfinalist von 2011 und 2016 in den vergangenen acht EL-Partien keine Niederlage.