DFL-Chef: Spaniens Clubs „Geldverbrennungsmaschinen“

Der Chef der deutschen Bundesliga hat wenig schmeichelhafte Worte für die spanische Konkurrenz übrig. „Die brutale Wahrheit ist, dass einige dieser sogenannten Superclubs tatsächlich schlecht verwaltete Geldverbrennungsmaschinen sind, die in einem Jahrzehnt unglaublichen Wachstums nicht in der Lage waren, einem annähernd nachhaltigen Geschäftsmodell nahe zu kommen“, sagte Christian Seifert mit Blick auf die Super-Liga-Tempomacher aus Südeuropa.

Seifert nannte keine Clubnamen, meinte aber, dass die größten Treiber für eine elitäre Super-Liga u. a. aus Spanien kämen. Laut Medienberichten sind vor allem Real Madrid und der FC Barcelona, aber auch etwa der italienische Meister Juventus Turin an der Gründung einer solchen Liga interessiert.

Die finanziellen Probleme einiger würde auch die Eliteliga nicht lösen, meinte Seifert. „Wäre ich ein Investor, würde ich mich fragen, ob sie die richtigen Partner sind“, so der 51-jährige Manager. „Am Ende werden sie dieses Geld verbrennen, so wie sie es in den letzten Jahren verbrannt haben“, fügte Seifert bei einem von der „Financial Times“ ausgerichteten Branchengipfel hinzu. Seifert riet, dass der europäische Fußball mit dem Verband UEFA die Machbarkeit der Einführung von Gehaltsobergrenzen prüfen solle, um die Kosten in Schach zu halten.

Erst vor wenigen Wochen waren Berichte veröffentlicht worden, wonach sich die Gesamtschulden des FC Barcelona aufgrund der CoV-Krise auf den schwindelerregenden Betrag von 1,2 Milliarden Euro (brutto) kumuliert haben. Auch bei Real Madrid ist der Schuldenberg gewachsen. Laut Medienberichten beträgt die Verschuldung des spanischen Rekordmeisters etwa 900 Millionen Euro.