Ski-WM

Liensberger mischt um RTL-Medaille mit

Katharina Liensberger hat am Donnerstag im ersten Durchgang des Damen-Riesentorlaufs bei der WM in Cortina d’Ampezzo überrascht. Die Parallel-Weltmeisterin kämpft nach einem vor allem im oberen Teil sehr guten Lauf als Vierte in der Entscheidung um 13.30 Uhr (live in ORF1 und im Livestream) noch um eine Medaille mit. Auf Gold und die führende Mikaela Shiffrin fehlen nur 0,26 Sekunden.

Der beste Platz in einem Riesentorlauf war für Liensberger bisher ein dritter Rang in Lienz im Dezember 2019. Auf das Podest und Edelmetall fehlen der 23-jährigen Vorarlbergerin nur 18 Hundertstelsekunden. Super-G-Weltmeisterin Lara Gut-Behrami ist derzeit auf Bronze-Kurs.

Sensationell auf Platz zwei, lediglich 0,02 Sekunden hinter ihrer Landsfrau Shiffrin, liegt Nina O’Brien, die mit Startnummer 19 noch einmal für Aufregung im Ziel gesorgt hatte. „Ich bin gar nicht sicher, wie mir das geglückt ist. Ich wusste, dass ich einen guten Speed habe, aber ich bin selbst überrascht. Das habe ich nicht erwartet.“

1. DG: Nina O’Brien (USA)

Liensberger voller Vorfreude

Mit einer Laufzeit von beinahe 1:14 Minuten war der erste Durchgang recht lange. Liensberger kam gut in ihren Lauf, fand schnell den richtigen Rhythmus und konnte ihren Vorsprung kontinuierlich ausbauen. Als bereits mit einer überlegenen Bestzeit gerechnet werden konnte, verlor Liensberger jedoch im letzten Abschnitt noch sechs Zehntelsekunden auf die Führende Shiffrin.

„Mir ist es gut gegangen, ich habe den Ski ausgelassen. Ich wusste, hier kann man pushen“, war die Vorarlbergerin im ORF-Interview erfreut. Ihren Rückfall im unteren Teil erklärte sie mit der Kurssetzung: „Nach der letzten Zwischenzeit wäre es noch etwas direkter gegangen. Da waren die Tore sehr weit gesetzt. Der Kurs war sehr lange und am Schluss kräfteraubend. Aber ich habe mich wohlgefühlt, konnte mit dem Speed gut umgehen und freue mich auf den zweiten Durchgang. Es hat Spaß gemacht.“

Siebenhofer weiß, was sie besser machen muss

Zweitbeste Österreicherin hinter der Vierten Liensberger ist Ramona Siebenhofer als 14. (+1,31). Sie hatte oben gut begonnen, verlor dann aber ebenso wie ihre Teamkollegin Zeit. „Es ist herunten weit von den Abständen, da bin ich zu weit um die Tore gefahren und habe zu wenig attackiert. Das muss ich im zweiten Lauf besser machen“, meinte die 29-jährige Steirerin im ORF.

Siebenhofer sah einen Grund für den Rennverlauf auch in der Piste selbst. „Die Abstimmung ist auch recht schwierig, weil die Pistenverhältnisse unterschiedlich sind, von griffig bis wässrig. Der Lauf ist auch recht lang und ich bin schon acht Tage hier, aber dafür haben wir immer Sommer trainiert.“

Topläuferinnen mit Rückstand

Die anderen ÖSV-Damen haben dagegen keine Chance auf eine absolute Topplatzierung. Stephanie Brunner (+1,95) verlor ebenso wie die slowakische Titelverteidigerin Petra Vlhova (+1,17) oder Topfavoritin Marta Bassino (+1,54) aus Italien, die ex aequo mit Liensberger Parallel-Gold gewonnen hatte, bereits mehr als eine Sekunde auf Shiffrin.

Franziska Gritsch schied auf dem von ÖSV-Techniktrainer Johannes Zöchling gesetzten Kurs aus. „Schön langsam ist das frustrierend für mich. Im Rennen will es einfach nicht funktionieren. Aber ich werde mich nicht unterkriegen lassen. Im Leben geht auch nicht immer alles geradeaus“, so die Tirolerin über ihren verpatzten Lauf.