RedBull Salzburg Spieler Sekou Koita und Mohamed Camara.
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Fußball

Dopingsperre für Salzburger Duo

Meister Salzburg muss ab sofort für drei Monate auf die wegen Dopings verurteilten Spieler Sekou Koita und Mohamed Camara verzichten. Diese Entscheidung der Disziplinarkommission des Europäischen Fußballverbands (UEFA) gaben die Salzburger am Donnerstag zwei Stunden vor dem Sechzehntelfinal-Hinspiel der Europa League gegen Villarreal bekannt.

Der europäische Verband habe keinen Dopingvorsatz erkannt, allerdings sei jeder Spieler persönlich für die Einnahme verbotener Wirkstoffe verantwortlich. Die beiden Teamspieler aus Mali, die nun an keinem nationalen und internationalen Bewerb auf Club- und Nationalteamebene teilnehmen dürfen, hatten im November bei einem Länderspieleinsatz ein verbotenes Mittel gegen Höhenkrankheit verabreicht bekommen. Der verantwortliche Teamarzt ist bereits vom malischen Verband suspendiert worden.

Wenige Tage nach seiner Rückkehr hatte das Duo bei einer Routineüberprüfung der UEFA am 22. November in Salzburg eine positive A-Probe abgegeben. Auf die Öffnung der B-Probe wurde verzichtet. Stürmer Koita, der Führende der Torschützenliste der Bundesliga (14 Tore), und Mittelfeldspieler Camara verpassen damit fast die gesamte restliche Saison. Die letzte Bundesliga-Runde (32. Runde) ist am 21. und 22. Mai.

Koita und Camara waren mit ihrer Nationalmannschaft von Mali für das Qualifikationsspiel zum Afrikacup vom auf 350 Meter Seehöhe liegenden Bamako in das rund 1.700 Meter hoch gelegene Windhoek in Namibia gereist. Das Spiel fand am 17. November statt. Mali siegte mit 2:1, Koita erzielte das Tor zur 1:0-Führung.

„Traurig“ und „erleichtert“

Koita meldete sich auf dem Kurznachrichtendienst Twitter „traurig“ und zugleich „erleichtert“ zu Wort, weil die UEFA die Fakten berücksichtigt habe. „Ich ermahne alle Fußballer, speziell die jungen Spieler, extrem sorgfältig darauf zu achten, welche Produkte vom medizinischen Personal der Teams ausgegeben werden.“ Der 21-Jährige betonte: „Ich habe so viel Respekt vor dem Sport, der mir schon so viel gegeben hat. Ich war und werde immer ein sauberer Athlet sein.“ Er versprach: „Ich werde im Mai stärker als zuvor zurückkommen.“

Vom Urteil erfahren hatten die „Bullen“ laut APA-Informationen schon am Vorabend der Partie. Die Verlautbarung erfolgte aus taktischen Gründen erst wesentlich später, um dem spanischen EL-Konkurrenten möglichst wenig Vorbereitungszeit zu geben.

Salzburg-Geschäftsführer Stephan Reiter sagte zum Urteil: „Wir nehmen diese Entscheidung der UEFA zur Kenntnis, sind aber froh, dass in dieser Causa jetzt Klarheit geschaffen wurde und wir wissen, wie es konkret weitergeht. Für uns bedeutet dies natürlich einen herben sportlichen Verlust. Aber auch wenn wir völlig unverschuldet in diese Situation gekommen sind, trifft uns die Entscheidung nicht unvorbereitet, weil wir den Kader entsprechend ausgerichtet haben.“