Mit neun Punkten Vorsprung als Leaderin zur letzten Weltcup-Station vor der WM angereist, blieb sie so zweimal ohne Zähler. Ihre Hauptkonkurrentinnen punkteten hingegen fleißig. Die 19-Jährige war bereits nach dem ersten Rasnov-Springen hinter die Slowenin Nika Kriznar und die Japanerin Sara Takanashi zurückgefallen.
Nach dem zweiten Rasnov-Springen, das Takanashi 6,3 Punkte vor der Norwegerin Silje Opseth und 10,6 Zähler vor Kriznar gewann, liegt Kramer (460 Punkte) nur noch auf Rang vier. Kriznar (611) führt weiter knapp vor Takanashi (606), die ihren bereits 60. Weltcup-Sieg feierte, und Opseth (477). Als beste Österreicherinnen wurden Daniela Iraschko-Stolz und Eva Pinkelnig Sechste bzw. Siebente, Sophie Sorschag hat sich als Neunte für das WM-Team empfohlen.

Vier negative Tests von Kramer reichen nicht
Am Donnerstag war bei Kramer nach einem vor der Abreise nach Rumänien genommenen ungültigen PCR-Test das Ergebnis eines an Ort und Stelle genommenen PCR-Tests nicht rechtzeitig vorgelegen. Letztlich war das Ergebnis positiv, danach absolvierte Antigen-Tests wie auch ein weiterer PCR-Test brachten aber negative Ergebnisse. Dennoch gab es von den rumänischen Gesundheitsbehörden keine Startfreigabe für die Salzburgerin.
Skispringen: Testfarce um Marita Kramer
Ein CoV-Testchaos verhindert aller Wahrscheinlichkeit nach den Weltcup-Gesamtsieg von Skispringerin Marita Kramer. Die 19-Jährige durfte auch beim zweiten Bewerb in Rasnov in Rumänien aufgrund eines ein falsch-positiven PCR-Tests vom Vortag nicht an den Start gehen.
„Es ist traurig und besonders bitter für Marita, dass der bis dahin besten Skispringerin der Saison aufgrund eines offensichtlich fehlerhaften Tests in Rumänien die Chance auf den Gesamtsieg so gut wie genommen wird“, sagte ÖSV-Cheftrainer Harald Rodlauer. „Wir werden sie wieder aufbauen und für die WM bestmöglich einstellen und dann auch in den verbliebenen Weltcup-Bewerben wieder voll angreifen.“
Laut ORF-Informationen hatte der 19-Jährigen laut gesetzlicher Lage in Rumänien sogar eine 14-tägige Quarantäne gedroht. Kramer durfte Rasnov aber noch am Freitag in Richtung Heimat verlassen, bis sie sich zur für Montag geplanten ÖSV-WM-Anreise nun auf die Titelkämpfe vorbereitet. Die 19-Jährige hatte auch im zweiten von drei Hinzenbach-Bewerben kein Ergebnis, da sie bei der Materialkontrolle disqualifiziert wurde. In allen anderen sechs Saisonkonkurrenzen landete Kramer unter den Top Vier.
Pinkelnig nach erstem Sprung auf Rang zwei
Auch ohne die 19-Jährige hatte es nach dem ersten Durchgang am Freitag nach einem ÖSV-Podestrang ausgesehen, nachdem das vier Bewerbe in Folge nicht geklappt hatte. Pinkelnig war hinter Takanashi Zweite, dabei war die Vorarlbergerin nach einem im Dezember bei einem Trainingssturz erlittenen Milzriss erst am Donnerstag in die Saison eingestiegen. Letztlich wurde es für die 32-Jährige nach einem etwas schwächeren zweiten Sprung wie am Vortag Rang sieben, 9,5 Punkte hinter den Podestplätzen.
So wurde Iraschko-Stolz erneut beste Österreicherin, die 37-Jährige hielt in der Entscheidung ihren Halbzeitrang. 1,7 Zähler hatte sie auf Pinkelnig gut, unmittelbar vor der Routiniertesten der rot-weiß-roten Equipe landeten die Slowenin Ema Klinec und die Norwegerin Maren Lundby. „Das Comeback hat sich unglaublich gut angefühlt, ich habe es vom ersten Sprung weg total genossen, endlich wieder dabei zu sein“, sagte Pinkelnig. „Heute wollte ich im zweiten Durchgang ein bisschen zu viel, aber die Sprünge bisher stimmen mich mehr als zuversichtlich.“
„Wir haben uns gut geschlagen“
Im erwarteten Duell um den fünften ÖSV-WM-Platz fiel diesmal die Vortageselfte Lisa Eder als lediglich 21. ab, am Donnerstag war Sorschag nur 28. geworden. Chiara Hölzl kam nach Platz zehn diesmal auf Rang 15. Rodlauer zeigte sich mit dem mannschaftlichen Ergebnis zufrieden. „Die Voraussetzungen für unser Team waren keineswegs einfach. Wir haben uns gut geschlagen“, so der Cheftrainer.
Für Samstag (9.45 Uhr, live in ORF Sport +) ist ein Mixed-Team-Bewerb angesetzt, von österreichischer Frauen-Seite war mit der Nominierung von Iraschko-Stolz und Pinkelnig zu rechnen. Danach geht es mit dem Tour-Bus in die Heimat, ehe am Montag die Anreise ins WM-Quartier im nahe Oberstdorf gelegenen Kleinwalsertal erfolgt.