Marco Schwarz
AP/Marco Trovati
Ski-WM

Slalom-Asse planen krönenden Abschluss

Der Herren-Slalom bildet am Sonntag (10.00 Uhr/13.30 Uhr, live in ORF1) den krönenden Abschluss der alpinen Ski-WM in Cortina d’Ampezzo. So viele Medaillenanwärter wie selten zuvor wollen auf der Piste Druscie A ihr Glück versuchen. Die rot-weiß-roten Hoffnungen ruhen auf Marco Schwarz, Manuel Feller, Michael Matt und Adrian Pertl. Der zweifache Medaillengewinner Schwarz will „die Coolness“ von seinen bisherigen Auftritten abrufen.

„Es gibt keinen Druck“, stellte Schwarz nach der sensationellen Riesentorlauf-Bronzemedaille am Freitag fest. „Jetzt kann er noch befreiter in den Slalom gehen“, so Technik-Chefcoach Marko Pfeifer, für den schon die Goldene in der Kombination am Montag „sehr, sehr wertvoll“ war. „Er soll drauflosfahren, dann schauen wir, was rauskommt“, gab der 46-jährige Kärntner seinem Schützling mit auf den Weg.

Schwarz führt derzeit den Slalom-Weltcup an. Er war in diesem Winter zwischen den Stangen der konstanteste Punktesammler und feierte in Adelboden und Schladming zwei Tagessiege. Das gelang sonst nur dem Norweger Henrik Kristoffersen, der in Madonna di Campiglio und zuletzt in Chamonix triumphierte. Die zwei Kristoffersen-Siege waren übrigens die einzigen beiden Rennen, die Schwarz nicht in den Top Drei beendete. Siebenmal schaffte der Kärntner das in seiner Lieblingsdisziplin – bei unterschiedlichen Bedingungen und Topografien.

Henrik Kristoffersen
GEPA/Mario Buehner
Neben Schwarz gelangen in diesem Winter im Weltcup bisher einzig Kristoffersen zwei Slalom-Siege

Sieben verschiedene Slalom-Sieger

Das allein brächte Schwarz schon in eine Favoritenrolle, die bisher so starke WM zementierte diese ein. Auch wenn er selbst das nicht so sieht. „Ich glaube, dass viele in der Favoritenrolle sind. Es waren sieben verschiedene Slalom-Sieger, es war auch das Podium auch immer sehr knapp“, so der 25-Jährige.

WM-Slalom: Schwarz hofft auf dritte Medaille

Die Ski-WM in Cortina d’Ampezzo endet am Sonntag mit dem Slalom der Herren. Einer der Favoriten auf den Weltmeistertitel ist der Österreicher Marco Schwarz, der bereits zwei Medaillen gewonnen hat.

Teamkollege Feller feierte im Jänner in Flachau seinen ersten Weltcup-Sieg und zählt ebenfalls zum Kreis. Gleichermaßen gilt das für die Franzosen Clement Noel und Alexis Pinturault, den Norweger Sebastian Foss-Solevaag, die Schweizer Ramon Zenhäusern und Loic Meillard, den Briten Dave Ryding, den Südtiroler Alex Vinatzer, den Deutschen Linus Straßer und viele, viele mehr.

„Es ist wahrscheinlich das größte Feld, das da um die Topplatzierungen mitredet, von dem her wird es schwierig. Aber ich glaube, wir haben in der Saison schon oft genug gezeigt, dass wir zu den Schnellsten dazugehören“, sagte Feller, der im WM-Riesentorlauf im ersten Durchgang einen Ausfall verzeichnete. „Es ist natürlich schwierig. Jetzt habe ich nur noch eine Chance, und da sollte es funktionieren“, konstatierte der Tiroler.

Auch Matt wittert seine Chance

Sein Landsmann Matt gewann 2018 bei Olympia in Südkorea Bronze sowie 2019 bei der WM in Aare Silber. „Für mich war das damals das genialste Gefühl bei Olympia“, erzählte er. „Jetzt fühle ich mich auch wieder wohl. Ich denke schon, dass was möglich ist“, stellte er klar, dass eine Medaille wieder das Ziel ist. „Natürlich muss an dem Tag ein bisschen Glück auf deiner Seite sein, dass die Hundertstel da sind oder der andere seine Leistung nicht hundertprozentig abruft.“

Was die Unterlage betrifft, „wird es eher eine Salzpartie werden und ein bisschen eine weiche Sache. Dass wir das nicht so schlecht können, das wissen wir auch“, so Feller. Auch Matt trainierte speziell dafür, auf einem Hang im Ötztal hätten Trainer „mit dem Wasserschlauch und Salz die Piste präpariert“. Der vierte ÖSV-Starter Pertl freute sich zuerst über seine Teilnahme, für die er – auch wegen der besseren Startnummer – den Tiroler Fabio Gstrein ausstach. „Aber wenn ich da schon am Start bin, möchte ich auch ein gutes Rennen abliefern“, sagte der Kärntner.

Michael Matt
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Matt hofft auf ein ähnlich geniales Gefühl wie bei den Winterspielen 2018 in Südkorea

Statistisch gesehen spricht viel für die Österreicher. Nur dreimal in den vergangenen 20 Jahren – 2003, 2011 und 2015 – haben die ÖSV-Männer im jeweiligen WM-Slalom gar keine Medaille abgestaubt. Gold gab es inklusive 2001 gleich siebenmal durch Marcel Hirscher (2013, 2017, 2019), Mario Matt (2001, 2007), Benjamin Raich (2005) und Manfred Pranger (2009).