ÖSV-Springerin Marita Kramer
GEPA/Manfred Binder
Nordische Ski-WM

ÖSV nominiert zwölf Damen und 16 Herren

Das Präsidium des Österreichischen Skiverbands hat Samstagabend auf Vorschlag der sportlichen Leitung seinen Kader für die Nordischen Weltmeisterschaften vom 23. Februar bis 7. März in Oberstdorf nominiert. Österreich wird bei den 53. Welttitelkämpfen im Allgäu mit insgesamt 28 Athleten – zwölf Frauen und 16 Männern – vertreten sein.

Die größten Hoffnungen im ÖSV-Kader ruhen beim Skispringen auf Marita Kramer und Stefan Kraft, in der Nordischen Kombination gilt Johannes Lamparter als aussichtsreichster Kandidsat. Wie schon für die Heim-WM 2019 in Seefeld erneut nicht aufgeboten wurde Gregor Schlierenzauer, seines Zeichens mit 53 Triumphen Rekordhalter an Einzel-Siegen im Skisprung-Weltcup der Männer.

Von den Weltmeisterschaften 2007 bis 2017 hatte es für den Tiroler bei sechs Weltmeisterschaften in Folge sowie den beiden Olympischen Spielen 2010 und 2014 jeweils zu zumindest einer Medaille gereicht, in Pyeongchang 2018 war er immerhin nominiert. Doch auf die bittere Nichtnominierung für die Heim-WM in Seefeld 2019 folgte nun eine weitere für Oberstdorf 2021.

Zuletzt nur im Kontinentalcup im Einsatz

Die am Samstag publizierte Entscheidung der ÖSV-Verantwortlichen um Chefcoach Andreas Widhölzl und Mario Stecher als Sportlichen Leiter für Skispringen und Nordische Kombination gegen Schlierenzauer kam nicht unerwartet. Der 31-Jährige hatte nach Rang 32 und einer Disqualifikation bei den nationalen Bewerben der Vierschanzentournee nur noch Mitte Jänner eine Weltcup-Chance erhalten und diese mit Rang 38 nicht genutzt. Zuletzt kam er bei zwei Kontinentalcup-Einsätzen in Klingenthal als Siebenter nur einmal in die Top Ten.

ÖSV-Springer Gregor Schlierenzauer
GEPA/Wrofoto/Piotr Hawalej
Weltcup-Rekordsieger Schlierenzauer ist zum zweiten Mal in Folge nicht für eine WM nominiert

Für Aufsehen hatte der 53-fache Weltcup-Rekordsieger gesorgt, als er am Dreikönigstag in Bischofshofen die vorgeschriebene Materialkontrolle aus Enttäuschung ausgelassen hatte und so aus der Wertung genommen wurde. „Die Materialkontrolle und das Prozedere nicht eingehalten zu haben war ein Fehler, dumm und absolut nicht in Ordnung“, ließ er in danach in seinem Blog wissen. „Ich habe mit meinem Abgang ein schlechtes Vorbild abgegeben.“

In laufender Saison nur acht Weltcup-Punkte gesammelt

Der Großschanzen-Weltmeister von 2011 springt seinen Ansprüchen seit Jahren hinterher. In der aktuellen Situation hat der Neffe von Rodel-Größe Markus Prock vor Weihnachten in Engelberg als 24. und 30. nur acht Weltcup-Punkte gesammelt, zudem bei den Skiflug-Weltmeisterschaften in Planica Rang 26 belegt. Für eine Aufnahme in das WM-Team von Cheftrainer Widhölzl war das klar zu wenig.

Seinen bisher letzten Weltcup-Sieg hatte Schlierenzauer am 6. Dezember 2014 in Lillehammer geholt, seinen bis dato letzten Podestplatz eine Woche danach bei der Weltcup-Premiere in Nischnij Tagil als Zweiter. Sein jüngster Top-Ten-Platz ist noch nicht so lange her, erreicht am 9. März des Vorjahres ebenfalls in Lillehammer. Zuletzt kam der Team-Olympiasieger 2010 nach seinem Zakopane-Einsatz eben nur noch in Klingenthal auf zweithöchster Bewerbsstufe zum Einsatz.

ÖSV-Aufgebot Oberstdorf

Skispringen: Chiara Hölzl, Daniela Iraschko-Stolz, Marita Kramer, Eva Pinkelnig, Sophie Sorschag bzw. Philpp Aschenwald, Manuel Fettner, Michael Hayböck, Jan Hörl, Daniel Huber, Stefan Kraft

Nordische Kombination: Lisa Hirner, Sigrun Kleinrath, Claudia Purker, Annalena Slamik bzw. Martin Fritz, Lukas Greiderer, Thomas Jöbstl, Lukas Klapfer, Johannes Lamparter, Mario Seidl

Langlauf: Teresa Stadlober, Lisa Unterweger, Barbara Walchhofer bzw. Michael Föttinger, Benjamin Moser, Lukas Mrkonjic, Mikla Vermeulen