Der österreischische Biathlet Simon Eder
AP/Darko Bandic
Biathlon-WM

Eder schrammt an Traumfinish vorbei

Simon Eder ist am Sonntag im letzten Bewerb der Biathlon-WM auf der Hochebene von Pokljuka knapp an einem Traum-Abschluss in Form einer Medaille vorbeigeschrammt. Der 37-jährige Routinier landete im Massenstart der Männer über 15 km auf dem unbedankten vierten Platz. Eder leistete sich zwar erst beim letzten Schießen einen Fehler, musste aber in der Loipe der jüngeren Konkurrenz den Vortritt lassen. Allen voran Sturla Holm Laegreid aus Norwegen, der seine insgesamt vierte Goldene in Slowenien holte.

Laegreid feierte nach Gold im Einzel-Bewerb und den Staffel-Titeln mit der Mixed- und der Herren-Staffel seinen insgesamt vierten WM-Titel bei den Titelkämpfen in Pokljuka. Silber ging mit 10,2 Sekunden Rückstand an seinen Landsmann Johannes Dale, der sich im Kampf um Platz zwei gegen den Franzosen Quentin Fillon Maillet durchsetzte. Eder kam als der einzige Österreicher im Bewerb etwas mehr als zehn Sekunden dahinter als Vierter ins Ziel.

Eder, der gemeinsam mit Dunja Zdouc, Massenstart-Weltmeisterin Lisa Hauser und David Komatz zum Auftakt Silber in der Mixed-Staffel gewonnen hatte, kämpfte dabei bis zum letzten Stehendschießen mit dem slowenischen Lokalmatador Jakov Fak hinter Laegreid um die Medaillen. Beim letzten Anschlag musste das Spitzentrio in die Strafrunde und verspielte damit seinen Vorsprung. Während Laegreid seine Stärke in der Loipe ausspielte, holten Dale und Fillon Maillet die Routiniers vor ihnen ein und ließen sie schließlich stehen. Eder riss dabei erst am letzten Anstieg ab.

„Mit 37 ist schon toll“

Trotzdem trauerte Eder der knapp verpassten Medaille – es wäre seine insgesamt achte bei Großereignissen gewesen – nicht nach. „Mit 37 Jahren noch so was zu erreichen, ist schon toll. Ich wollte auch einen Beitrag zu diesem historischen Tag nach Gold für Lisa Hauser leisten. Leider waren bei dieser WM einige Randtreffer zu viel. Das Wichtigste ist, dass man um die Topplätze mitkämpfen kann“, zog der Routinier im ORF-Interview zufrieden Bilanz.

Im Massenstart habe gegen die stärkeren Läufer Dale und Fillon Maillet die Kraft nicht mehr gereicht. „Ich habe bis zum letzten Anstieg mitgekämpft, dann war es leider vorbei. Wenn man schon mal im Tal war, gesundheitlich, so wie ich, dann kann man diese Höhen auch besser auskosten. Die Enttäuschung war der Single-Mixed-Bewerb, da wäre mehr zum holen gewesen. Aber ich hätte mir nie gedacht, dass ich hier sieben Rennen bestreite, da freue ich mich schon wieder auf die nächsten Rennen“, so Eder.

Für Österreich endeten die 52. Weltmeisterschaften im Biathlon höchst erfolgreich. Die rot-weiß-rote Equipe landete vor allem dank der Erfolge bei den Damen durch Hauser mit einer Gold- und zwei Silbermedaillen in der Endabrechnung auf dem vierten Platz. Nummer eins war einmal mehr Norwegen mit insgesamt siebenmal Gold, dreimal Silber und viermal Bronze.

Biathlon-WM Pokljuka

Herren-Massenstart (15 km):
1. Sturla Holm Laegreid NOR 36:27,2 1*
2. Johannes Dale NOR + 10,2 2
3. Quentin Fillon Maillet FRA 12,8 2
4. Simon Eder AUT 23,1 1
5. Jakov Fak SLO 30,0 1
6. Tarjei Bö NOR 33,3 2
7. Lukas Hofer ITA 39,7 2
8. Johannes Thingnes Bö NOR 45,4 5
9. Alexander Loginow RUS 50,0 2
10. Sebastian Samuelson SWE 59,7 3
* Schießfehler = Strafrunden

Medaillenspiegel

Gold Silber Bronze gesamt
1. Norwegen 7 3 4 14
2. Frankreich 2 2 3 7
3. Schweden 1 3 2 6
4. Österreich 1 2 - 3
5. Tschechien 1 - - 1
6. Deutschland - 2 - 2
7. Russland - - 1 1
. Ukraine - - 1 1
. Belarus - - 1 1
Endstand nach zwölf Bewerben