Salzburg-Torschütze Patson Daka jubelt mit seinen Teamkollegen
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Bundesliga

Daka-Festspiele im Topduell gegen Rapid

Red Bull Salzburg hat am Sonntag das Topspiel der 18. Runde in der tipico-Bundesliga gegen Rapid daheim mit 4:2 gewonnen. Drei Tore gingen dabei auf das Konto von Patson Daka (30., 64., 70.) jeweils nach Assist von Mergim Berisha. Die drei weiteren Treffer in der Partie fielen in der Nachspielzeit. Für Rapid verkürzte zunächst Lion Schuster (91.), dann traf Karim Adeyemi (92.) zum 4:1, und Ercan Kara (94.) stellte den Endstand her.

Serienmeister Salzburg baute seine Tabellenführung auf die zweitplatzierten Hütteldorfer damit auf sechs Punkte aus. Der 22-jährige Stürmer Daka übernahm mit seinem Triplepack und nun 16 Saisontreffern die Führung in der Torschützenliste von seinem wegen Dopings für drei Monate gesperrten Kollegen Sekou Koita (14). Salzburg durfte sich damit auch über eine gelungene Generalprobe vor dem Rückspiel bei Villarreal im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League am Donnerstag freuen, wo es einen 0:2-Rückstand wettzumachen gilt.

Die Elf von Trainer Jesse Marsch machte auch im Titelkampf eine klare Ansage. Rapid, das mit einem Erfolg „neue Kräfte freisetzen“ wollte, erlitt hingegen die erste Niederlage nach sechs Partien und muss nach der noch vier Runden entfernten Punkteteilung auf die zweite Saisonphase hoffen. Der LASK rückte mit seinem Sieg bei Flyeralarm Admira Grün-Weiß zudem wieder bis auf einen Zähler nahe.

Salzburg besiegt Rapid mit 4:2

Nachdem das Duell zwischen dem aktuellen Tabellenführer Salzburg und dem Zweitplatzierten Rapid im November mit 1:1 endete, gab es am Sonntag einen Sieg für den amtierenden Meister. Red Bull Salzburg gewann mit 4:2.

Rapid verzichtete zum erst zweiten Mal in dieser Saison auf Srdjan Grahovac, Kapitän Dejan Ljubicic gab hingegen sein Comeback nach Verletzungspause – im Zentrum der Dreierkette. Und Taxiarchis Fountas stand erstmals nach seiner Sperre wieder in der Startelf. Salzburg, bei dem erstmals in der Liga die wegen Dopings gesperrten Koita und Mohamed Camara fehlten, musste zudem kurzfristig umstellen. Noah Okafor verletzte sich beim Aufwärmen an den Adduktoren. An seiner Stelle lief Brenden Aaronson auf.

Jubel der Salzburg-Spieler Patson Daka und Mergim Berisha
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Daka (m.) und Berisha (r.) drückten der Partie ihren Stempel auf

Salzburg dominiert Anfangsphase

Der junge US-Amerikaner leitete auch die erste gute Chance ein, in deren Folge Goalie Richard Strebinger nach einem abgefälschten Kopfball von Rasmus Kristensen eingreifen musste (2.). Wenig später rettete der grün-weiße Schlussmann gegen Berisha (7.), der Assist war wieder von Aaronson gekommen. Das aggressive Salzburg dominierte die Anfangsphase mit einem Ballbesitz von fast 75 Prozent, ehe sich Rapid ab der 20. Minute in die Partie meldete.

Ein Kopfball von Ercan Kara nach Freistoß (20.) und eine Direktabnahme Maximilian Ullmanns (25.) sorgten für etwas Gefahr, ehe man etwas überraschend jubelte: Nach schöner Vorarbeit von Marcel Ritzmaier hatte Fountas zum 1:0 eingeschossen. Doch Schiedsrichter Alexander Harkam erkannte auf Abseits, es handelte sich nach Zeitlupenstudium um eine hauchdünne Entscheidung (28.). Salzburg machte hingegen Nägel mit Köpfen, Daka mit seinem 14. Saisontor schlug nach Vorarbeit Aaronsons und Berishas aus Kurzdistanz zu.

Hausherren zeigen mehr Initiative

Die Partie verlief nun zwar auf Augenhöhe, sah aber initiativere Hausherren, die durch Enock Mwepu (38./Strebinger) und Daka (Heber neben das Tor/40. bzw. Strebinger/43.) weitere Möglichkeiten vorfanden. Kühbauer reagierte in der Pause mit der Hereinnahme von Grahovac für Fountas, die Dominanz ging aber nun ausschließlich von den „Bullen“ aus.

Berisha klopfte an der Latte an (47.), Strebinger musste schließlich wieder gegen Mwepu (58.) und Vallci (60.) eingreifen. Rapid konnte auch nicht mehr für Entlastung sorgen und gab das Spiel schließlich völlig aus der Hand. Beide Male trat neuerlich Berisha als Vorbereiter in Erscheinung, auch in der Nachspielzeit bediente er den eingewechselten Adeyemi mustergültig.

Stimmen zum Spiel:

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): „Es war ein dominanter Abend für uns, ein extrem wichtiger Moment in dieser Saison. Und eine Reaktion auf Donnerstag, wo unsere Leistung nicht die beste war. Wir haben diese gute Reaktion auch gebraucht. Meine Mannschaft hat von Anfang an das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Ich bin uneingeschränkt zufrieden. Wichtiger als die Tabelle ist für mich einfach das Gefühl, dass wir gegen den stärksten Gegner so dominant agieren konnten. Aber wir müssen vorsichtig sein, denn es sind noch so viele Spiele. Deswegen müssen wir die Konzentration hoch halten.“

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Salzburg hat ab der ersten Minute gezeigt, dass sie dieses Spiel gewinnen wollen. Uns ist es nicht gelungen, was wir vorhatten, das Zentrum zu schließen, da sind sie unglaublich gefährlich und irrsinnig schnell. Wir hätten mit dem 1:0 das Spiel eventuell retten können. Im Gegenzug fällt das Gegentor, dann ist es hier sehr, sehr schwer. Nach der Pause haben wir umgestellt, aber letztendlich hat auch dann die Mannschaft nicht das auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben. Ich habe die Mannschaft für befähigt befunden, dass sie hier ein gutes Spiel abliefern kann. Wir haben schon so viel probiert gegen Salzburg, aber letztlich war Salzburg immer besser.“

Patson Daka (Dreifach-Torschütze): „Es war speziell für mich heute. Nicht, weil es gegen Rapid gegangen ist, sondern weil ich der Mannschaft extrem helfen konnte.“

Tipico-Bundesliga, 18. Runde:

Sonntag:

Salzburg – Rapid 4:2 (1:0)

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, SR Harkam

Torfolge:
1:0 Daka (30.)
2:0 Daka (64.)
3:0 Daka (70.)
3:1 Schuster (91.)
4:1 Adeyemi (92.)
4:2 Kara (94.)

Salzburg: Stankovic – Kristensen (77./Farkas), Ramalho, Vallci, Ulmer (78./Solet) – Mwepu (73./Seiwald), Bernede, Junuzovic (73./Sucic), Aaronson – Berisha, Daka (73./Adeyemi)

Rapid: Strebinger – Stojkovic, D. Ljubicic (76./Greiml), Barac – Schick (76./Arase), Ritzmaier (75./Schuster), Petrovic, Ullmann – Fountas (46./Grahovac), Knasmüllner (70./Demir) – Kara

Gelbe Karten: Daka bzw. Kühbauer (Trainer), Petrovic

Die Besten: Daka, Aaronson, Berisha, Mwepu bzw. Strebinger