Dejan Ljubicic (Rapid) gegen Patson Daka (RBS)
GEPA/David Geieregger
Bundesliga

Klares Statement von Salzburg im Titelkampf

Das Ergebnis war klar, die Botschaft ebenso. Nicht nur dank eines entfesselten Patson Daka gab Red Bull Salzburg am Sonntag in der tipico-Bundesliga mit dem 4:2-Erfolg gegen Verfolger Rapid ein klares Statement im Titelkampf ab. Die Überlegenheit gegen den vermeintlichen Herausforderer im Schlager der 18. Runde war deutlich und konnte auch als Antwort auf das 0:2 der „Bullen“ drei Tage zuvor gegen Villarreal gewertet werden. National jedenfalls bleibt man der klare Maßstab.

Sechs Punkte rangiert Salzburg nun vor dem ersten Verfolger Rapid, angesichts der vier Runden entfernten Punkteteilung lag die Schönheit des Abends für Trainer Jesse Marsch aber in einem anderen Umstand. „Wichtiger als die Tabelle ist für mich einfach das Gefühl, dass wir gegen den stärksten Gegner so dominant agieren konnten“, befand Marsch, der den souveränen Auftritt nach der Enttäuschung in der Europa League umso höher bewertete. „Wir haben diese gute Reaktion auch gebraucht“, so der US-Amerikaner.

Abgesehen von etwa 20 Minuten Mitte der ersten Hälfte hatte Salzburg die Partie völlig im Griff. Rapid war mit Salzburgs Aggressivität und Offensivkraft überfordert. Neben Daka, der mit seinen drei Treffern zum 1:0, 2:0 und 3:0 (30., 64., 70.) im Alleingang die Entscheidung herbeiführte, tat sich Mergim Berisha als vierfacher Assistgeber für Daka bzw. den eingewechselten Karim Adeyemi (92.) hervor. Daka übernahm in der Torschützenliste mit nunmehr 16 Saisontreffern die Führung von Teamkollege Koita (14). „Es war ein dominanter Abend für uns, ein extrem wichtiger Moment in dieser Saison“, sagte Marsch.

Salzburg besiegt Rapid mit 4:2

Nachdem das Duell zwischen dem aktuellen Tabellenführer Salzburg und dem Zweitplatzierten Rapid im November mit 1:1 endete, gab es am Sonntag einen Sieg für den amtierenden Meister. Red Bull Salzburg gewann mit 4:2.

Rapid muss Salzburgs Stärke „akzeptieren“

Geht es nach Rapid-Coach Dietmar Kühbauer, muss sich sein Kollege keine Sorgen machen, im Sommer mit leeren Händen dazustehen. Die leisen Hoffnungen, den Serienmeister zu entthronen, sind aktuell begraben. „Letztlich müssen wir die Stärke Salzburgs akzeptieren“, sagte ein etwas ernüchterter Kühbauer und blickte auf die jüngsten Begegnungen zurück, bei denen nur das 1:1 im ersten Duell dieser Saison als kleines Erfolgserlebnis gelten kann. „Wir haben schon so viel probiert gegen Salzburg, aber letztlich war Salzburg immer besser“, sagte Kühbauer.

Im jüngsten Duell sei es „nicht gelungen, was wir vorhatten, das Zentrum zu schließen, da sind sie unglaublich gefährlich und irrsinnig schnell“, analysierte der Burgenländer. „Wir haben die Bälle zu schnell verloren. Die Mannschaft hat einfach zu wenig Ideen und nicht den Mut gehabt, auch die Zweikampfstärke war nicht so vorhanden.“

Einzig das vermeintliche Tor von Taxiarchis Fountas, das in der 28. Minute wegen einer fragwürdigen Abseitsentscheidung aberkannt wurde, hätte die Partie laut Kühbauer „eventuell retten können. Im Gegenzug fällt das Gegentor, dann ist es hier sehr, sehr schwer.“ Auch die Hereinnahme von Srdan Grahovac für Fountas zur Pause habe nicht gefruchtet. „Auch dann hat die Mannschaft nicht das auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben.“

„Wir können es besser“

Allzu hart ins Gericht wollte er mit seiner Truppe nach der ersten Niederlage 2021 aber nicht gehen. „Ich habe die Mannschaft für befähigt befunden, dass sie hier ein gutes Spiel abliefern kann“, sagte Kühbauer und betonte: „Wir können es besser.“ Allerdings sei Salzburg eben der Ligakrösus. „Sie haben einfach eine unglaubliche Qualität, sie haben für Okafor elf Millionen ausgegeben. Das habe ich in meiner gesamten Zeit, seit ich bei Rapid bin, nicht ausgegeben“, führte er ein finanzielles Beispiel an.

Um Salzburg vom Thron zu stoßen, brauchte man „einen Flow wie damals Austria Wien (2012/13, Anm.), aber die Schere ist gegenüber damals weiter aufgegangen, weil es Salzburg über Jahre hinweg gut gemacht hat“, so Kühbauer. „Sie haben über 32 Runden hinweg die besten Möglichkeiten.“