Ski alpin

Siebenhofer fehlt Hauch zu Abfahrtssieg

Ramona Siebenhofer hat am Freitag bei der Weltcup-Premiere in Val di Fassa einmal mehr die Hundertstelsekunden gegen sich gehabt. Die Steirerin musste sich in der ersten von zwei Abfahrten lediglich um 0,02 Sekunden der Schweizerin Lara Gut-Behrami geschlagen geben. Die Doppelweltmeisterin von Cortina d’Ampezzo schob sich auf der Highspeed-Strecke erst auf den letzten Metern an der Steirerin vorbei.

Gut-Behrami lag im Fassatal bei der letzten Zwischenzeit noch 0,14 Sekunden hinter Siebenhofer, drehte aber im Finish den Spieß noch um. Platz drei ging an ihre Landsfrau und Weltmeisterin Corinne Suter (+0,26 Sek.). Die 29-jährige Gut-Behrami durfte sich nach Super-G- und Riesentorlauf-Gold bei der WM nun über ihren insgesamt 31. Weltcup-Sieg und fünften in dieser Saison, aber ihren ersten in der Abfahrt, freuen. Ihren bis dato letzten Erfolg in der Königsdisziplin hatte die Schweizerin vor einem Jahr in Crans-Montana gefeiert.

Siebenhofer vergab ihren möglichen dritten Weltcup-Sieg erst im Finish, wo sie im Vergleich zu Gut-Behrami mit rund 124 km/h um gut vier km/h langsamer als die Schweizerin unterwegs war. „Es ist ganz gut gelungen, bis auf den unteren Teil. Da konnte ich das Tempo nicht mitnehmen. Das tut dann weh, wenn man nur zwei Hundertstel hinten ist. Aber ich bin zufrieden, wo die Reise hingeht“, sagte Siebenhofer im ORF-Interview.

Siebenhofer nur knapp geschlagen

Ramona Siebenhofer hat am Freitag bei der Weltcup-Premiere in Val di Fassa einmal mehr die Hundertstelsekunden gegen sich gehabt. Die Steirerin musste sich in der ersten von zwei Abfahrten lediglich um 0,02 Sekunden der Schweizerin Lara Gut-Behrami geschlagen geben.

Ein kleiner Fehler machte letztlich den Unterschied im Kampf um den Tagessieg. „Ich bin bei der Einfahrt in den Hang zu früh abgebogen, und dann steht man in der Garage und muss den Ski dann lange halten. Aber bis auf das Missgeschick bin ich mit der Fahrt zufrieden“, so die 29-Jährige, die immerhin zum ersten Mal in dieser Saison und zum insgesamt fünften Mal in dieser Saison auf dem Podest stand. Bereits am Samstag (11.00 Uhr, live in ORF1) gibt es für Siebenhofer die Chance zur Revanche.

1. Lara Gut-Behrami (SUI)
2. Ramona Siebenhofer (AUT)
3. Corinne Suter

Gut-Behrami findet richtige Mischung

Favoritin auf den Sieg in der zweiten Abfahrt und noch mehr im Super-G am Sonntag (11.00 Uhr, live in ORF1) ist aber wieder Gut-Behrami, die ihre Topform von der WM in Cortina konservieren konnte. Das ist sicher ein spezieller Hang, er ist nicht so schwierig. Die Herausforderung ist deshalb, von oben bis unten die richtige Mischung zwischen Attackieren und Fein-auf-dem-Ski-Stehen zu finden, was mir in der Vergangenheit nicht so entgegengekommen ist", sagte Gut-Behrami. „Momentan fühle ich mich auf dem Ski aber richtig wohl, da gleitet der Ski einfach leichter.“

Mit ihrem fünften Saisonsieg übernahm die Schweizerin auch die Führung im Gesamtweltcup von Petra Vlhova, die am Freitag auf dem neunten Platz landete. Gut-Behrami liegt nun 29 Punkte vor der Slowakin. Von ihrer zweiten großen Kristallkugel nach der Saison 2015/16 wollte die 29-Jährige noch nichts wissen. Auch Fragen, ob sie so stark wie noch nie sei, wehrte Gut-Behrami ab: "Vergleiche bringen nicht viel. Wir versuchen, uns ständig zu verbessern, jetzt kommen auch noch die Erfahrung und die Lockerheit dazu. Zurzeit fühle ich mich einfach wohl, und das ist das Wichtigste.

Gut-Behrami dreht im Finish auf

Die Doppelweltmeisterin erwischt auf den letzten Fahrsekunden die ideale Linie und schnappt Siebenhofer noch den Sieg weg

Tippler und Co. mit Rückstand

Die restlichen Österreicherinnen müssen für ein Topergebnis auf die zweite Abfahrt hoffen. Als zweitbeste ÖSV-Läuferin landete Tamara Tippler mit 1,24 Sekunden Rückstand unmittelbar vor Mirjam Puchner (+1,29) auf dem zwölften Platz. Stephanie Venier wurde 15. (+1,39), Christine Scheyer landete auf Platz 17 (+1,62). Ariane Rädler, Sabrina Maier, Rosina Schneeberger und Nadine Fest holten immerhin noch Weltcup-Punkte.

„Ich tu mir schon schwer, man darf nicht zu hart, sondern smooth runterfahren. Man muss Kante auf Kante fahren, das ist mir heute auch im oberen Teil nicht gelungen. Da muss eine gehörige Steigerung her“, sagte Tippler, die schon im Training mit der Strecke im Fassatal ihre Probleme hatte, im ORF-Interview stellvertretend für ihre ebenfalls geschlagenen Teamkolleginnen.

Hütter-Comeback geht gut

Cornelia Hütter konnte bei ihrem ersten Weltcup-Rennen seit März 2019 wie erwartet keine Bäume ausreißen und blieb ohne Weltcup-Punkte. Die Steirerin zeigte im unteren Teil zwar gute Schwünge, verlor aber letztlich 2,64 Sekunden auf die Bestzeit. Die 28-Jährige hatte sich vor zwei Jahren beim Weltcup-Finale in Soldeu bei einem Sturz einen neuerlichen Kreuzbandriss zugezogen und hatte bis jetzt an einem Comeback gearbeitet.

„Es war richtig mega, es hat mir voll getaugt. Am Start hatte ich alles im Kopf nur nicht Skifahren, ich war doch lange weg. Es war cool, wieder einmal das Rennfeeling zu spüren“, zeigte sich Hütter im ORF-Gespräch trotz des Rückstandes („Ein bisschen weniger hätte es schon sein dürfen“) mit ihrem ersten Rennen seit fast zwei Jahren zufrieden. „Jetzt heißt es im Sommer richtig und hoffentlich einmal normal vorbereiten. Mein Knie ist sehr stabil. Es war keine leichte Zeit, aber ich komme zurück – definitiv“, so die Steirerin.