Jakob Jantscher (Sturm) und Andre Ramalho (Salzburg)
GEPA/Jasmin Walter
Bundesliga

Sturm hat Salzburg zweimal im Visier

An der Stätte des letzten Triumphs der jüngeren Vereinsgeschichte will Puntigamer Sturm Graz Red Bull Salzburg gleich in doppelter Ausführung fordern. Die Steirer treffen in ihren „Heimspielen“ in Klagenfurt zunächst am Sonntag (17.00 Uhr) in der tipico-Bundesliga auf den Titelverteidiger, ehe am Mittwoch (21.05 Uhr, live in ORF1) das Halbfinale im Uniqa-ÖFB-Cup zwischen den beiden Teams ebenfalls im Wörthersee-Stadion ansteht.

In den Duellen zwischen Sturm und Salzburg könnten vor allem die Grazer personell deutlich verändert auftreten. Neben dem für ein Spiel gesperrten Torhüter Jörg Siebenhandl sind die angeschlagenen Jon Gorenc-Stankovic, Kevin Friesenbichler und Andreas Kuen fraglich.

Das Trio dürfte geschont werden. Otar Kiteishvili wird den Grazern aufgrund eines Muskelbündelrisses in der Wade vier bis sechs Wochen fehlen. Salzburg hat weniger Verletzungssorgen. Die mit sechs Siegen ins Frühjahr gestarteten „Bullen“ werden versuchen, das Europa-League-Aus gegen Villarreal mit nationalen Erfolgen zu überwinden.

Erstes Saisonduell ging an Sturm

Außerdem erinnert man sich im Lager des Meisters nur ungern an das erste Saisonduell, das Sturm in Wals-Siezenheim mit 3:1 gewann. „Wir haben gesehen, wie gefährlich und effizient sie sein können. Das muss uns Warnung genug sein“, sagte Salzburgs Trainer Jesse Marsch. Der US-Amerikaner sah den Gegner ebenfalls unter einem „gewissen Druck. Denn mit einer Niederlage würden sie doch ein wenig den Anschluss an die Spitzenclubs der Tabelle verlieren.“

Tipico-Bundesliga, 19. Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Sturm – Salzburg

Klagenfurt, Wörthersee Stadion

Mögliche Aufstellungen:

Sturm: Schützenauer – Ingolitsch, Nemeth, Wüthrich, Gazibegovic – Hierländer, Jäger, Ljubic, Dante – Balaj, Jantscher

Salzburg: Stankovic – Kristensen, Ramalho, Wöber, Farkas – E. Mwepu, Bernede, Aaronson, Sucic – Daka, Berisha

In Klagenfurt kassierte Salzburg vor knapp drei Jahren einen der wenigen nationalen Rückschläge. Sturm siegte im Cupfinale 2018 in der Verlängerung dank eines Treffers von Stefan Hierländer mit 1:0. Die Steirer hätten freilich auch gerne in der heimischen Arena gespielt. Die dortigen Rasenverhältnisse waren aber für die Liga nicht hinnehmbar. „Positiv ist, dass wir gegen Sturm auf einem Rasen spielen, der auch bundesligatauglich ist“, sagte Salzburg-Verteidiger Maximilian Wöber.

Der Teamspieler fand es auch ungewöhnlich, dass die Salzburger wie vor wenigen Wochen gegen die Austria nun binnen weniger Tage in Liga und Cup auf denselben Kontrahenten treffen. „Man könnte fast meinen, es ist Europacup“, meinte Wöber.

Ilzer muss improvisieren

Sturm-Trainer Christian Ilzer muss improvisieren. Anstelle von Siebenhandl beginnt Tobias Schützenauer im Tor. Der 23-Jährige bestritt in der höchsten Spielklasse bisher fünf Einsätze. Kelvin Yeboah wird wohl auf der Bank Platz nehmen. Der von Wattens geholte Stürmer benötige noch „Zeit und Geduld“, so Ilzer. Zum dünnen Kader meinte der Coach: „Wir werden am Sonntag auf alle Fälle eine sehr gute Mannschaft auf den Platz bringen.“ Es klang durch, dass bei den angeschlagenen Akteuren kein Risiko eingegangen wird.

Salzburg sei nach wie vor ein Topteam, hielt Ilzer fest. „Sie werden uns extrem beschäftigen, da müssen wir gut dagegenhalten. Es wird aber sicher nötig sein, dass wir über 90 Minuten Phasen haben, wo wir die Salzburger vor Probleme stellen.“ Dem aufgrund der Pandemie ohnehin überschaubaren Heimvorteil weinte Ilzer nicht nach. „Es ist derzeit kein reguläres Fußballspiel möglich. Das wäre unverantwortlich unserer Mannschaft und auch Salzburg gegenüber“, meinte er zu den Bodenverhältnissen in Graz.