Bird gewinnt zweiten Lauf, schwerer Crash von Mortara

Das zweite Saisonrennen der Formel E ist am Samstag von einem schweren Trainingsunfall des Italo-Schweizers Edoardo Mortara überschattet worden. Der 34-Jährige war im dritten freien Training in Dirija in Saudi-Arabien wegen eines Bremsversagens an seinem Venturi-Boliden mit rund 140 km/h in die Streckenbegrenzung gekracht, kehrte nach einem kurzen Spitalsaufenthalt aber noch vor Rennbeginn an die Strecke zurück. Den Sieg holte sich der Brite Sam Bird für Jaguar.

Bird ist damit der einzige Fahrer, der in allen sieben bisherigen Saisonen der vollelektrischen Rennserie einen Lauf gewonnen hat. Er setzte sich in einem wegen eines weiteren Unfalls abgebrochenen Rennen vor dem Niederländer Robin Frijns und dem zweimaligen Formel-E-Meister Jean-Eric Vergne aus Frankreich durch. Der Deutsch-Österreicher Maximilian Günther schied wie am Vortag beim WM-Auftakt aus. „Es war nicht unser Wochenende“, sagte der BMW-Pilot. „Wir waren in beiden Rennen schnell, konnten es aber nicht nach Hause bringen.“

Morata rast im Training in Barriere

Gar nicht am zweiten E-Prix teilnehmen konnte Mortara. Sein Auto hatte im Training bei Startübungen auf dem Weg zur ersten Kurve nicht wie gewohnt verzögert, sondern raste geradeaus in der Barriere. Weil die Unfallursache anfangs nicht klar war, mussten sowohl das Mercedes-Kundenteam Venturi als auch das Mercedes-Werksteam von Auftaktsieger Nyck de Vries aus Sicherheitsgründen das Qualifying auslassen. Am Rennen durften sie aber teilnehmen, weil die Rennleitung Bremsversagen als Ursache bestätigt hatte.

Mortara klagte nach seinem Aufprall über starke Rückenschmerzen, war aber bei Bewusstsein. „Es hat so ausgeschaut, dass das Bremspedal die Verzögerung nicht angenommen hat“, erklärte Venturi-Teamchefin Susie Wolff, die Frau von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Noch am Freitag hatte das Ehepaar dank de Vries und Mortara einen ungewöhnlichen Doppelsieg gefeiert.