Oumar Solet Bomawoko (RBS) und Stefan Hierlaender (Sturm) springen um den Ball
GEPA/Matic Klansek
Bundesliga

Salzburg nimmt Pleite gegen Sturm gelassen

Nach dem Aus in der Europa League hat Red Bull Salzburg am Sonntag auch in der tipico-Bundesliga die erste Delle in diesem Jahr abbekommen. Dabei mausert sich Puntigamer Sturm Graz zum Angstgegner der „Bullen“. Nach einem 3:1 im Herbst in Wals-Siezenheim nahmen die Grazer auch im zweiten Saisonduell dank eines knappen 2:1 drei Punkte mit. Salzburg nahm die Pleite gelassen, lag der Fokus doch ohnehin auf dem Halbfinal-Schlager im Uniqa-ÖFB-Cup gegen Sturm am Mittwoch (21.05 Uhr, live in ORF1) in Klagenfurt.

Da wird aufgrund der entzogenen Stadionzulassung in Graz wegen der schlechten Rasenqualität neuerlich im Wörthersee Stadion gespielt. Vielleicht ein Vorteil für die Grazer, da sich diese dort anscheinend wohlfühlen. 2018 hatte man in Klagenfurt auch im Finale gegen Salzburg den jüngsten Cuptitel der Clubgeschichte geholt. „Wir wollen unseren Lauf in diesem Stadion beibehalten“, gab Sturm-Trainer Christian Ilzer die Marschroute vor. „Wenn man es sich zutraut, zweimal Salzburg zu schlagen, wird man es sich auch ein drittes Mal zutrauen.“

An der Ausgangslage habe sich aber nichts geändert. „Salzburg ist immer Favorit, wir haben aber jetzt in zwei Spielen gezeigt, dass wir durchaus die Möglichkeit haben, dieses Spitzenteam zu fordern“, verlautete der Steirer. Das unterstrich auch 2:0-Torschütze Ivan Ljubic: „Voll aggressiv, Offensive top, Defensive top – wenn man so spielt, kann man jeden Gegner schlagen.“

Niederlage gegen Sturm als Weckruf für Salzburg

Red Bull Salzburg musste sich Sturm Graz am Sonntag mit 1:2 geschlagen geben. Die beiden Mannschaften treffen am Mittwoch im ÖFB-Cup-Semifinale erneut aufeinander. Der Titelverteidiger hofft dabei auf eine Revanche.

Aufstieg im ÖFB-Cup für „Bullen“ wichtiger

Salzburg wird sich am Mittwoch aber personell anders präsentieren, nach der Rotation am Sonntag wird Coach Jesse Marsch wieder seine Topauswahl ins Rennen schicken. „Wir haben eine klare Priorität gemacht für Mittwoch, denn wir wollen den Cup gewinnen. Da stellen wir wieder eine richtig starke Gruppe auf den Platz“, sagte der US-Amerikaner. Dazu wird auch Maximilian Wöber zählen, der am Wochenende geschont wurde.

Die soll auch wieder für den „Männerfußball“ sorgen, den der „Bullen“-Coach von einigen am Sonntag in die Startelf gerückten jungen Spielern, wie dem noch vor dem Seitenwechsel ausgetauschten Karim Adeyemi, vermisst hatte. Jenen zu Spielpraxis zu verhelfen sei in Zeiten von vielen Reisen und zahlreichen Spielen eine Notwendigkeit und zugleich wichtig, um ihre Entwicklung zu fördern. „Es ist nicht einfach, mit so vielen jungen Spielern zu spielen, aber das ist unsere Art und Weise, und der einzige Weg, zu lernen, ist zu spielen“, so Marsch. Unzufrieden war er nur mit der ersten Hälfte. „Danach haben wir eine super Reaktion gezeigt und das Spiel fast noch gedreht.“

Ausrutscher in Kauf genommen

Da man noch immer ein Dreipunkteplus inklusive deutlich besseren Torverhältnisses gegenüber Verfolger Rapid hat, konnte man den Ausrutscher leicht in Kauf nehmen. „Wenn wir am Mittwoch gewinnen und eine richtig gute Leistung abliefern, dann können wir sagen, dass die Strategie gut war. Wir müssen gewinnen. Punkt“, zählt für Marsch nur der Aufstieg. Seine Kicker sind vom Finaleinzug überzeugt. „Sturm ist nicht irgendein Gegner, spielt eine gute Saison, aber wir wissen auch, dass wir, wenn wir unseren Fußball auf den Platz bringen, sie schlagen werden“, sagte Abwehrspieler Albert Vallci. Und Kapitän Andreas Ulmer ergänzte: „Wir wollen ins Finale einziehen, müssen konzentriert und fokussiert sein und unsere Chancen nützen.“

Die Chancenverwertung war am Sonntag ein entscheidender Faktor. Sturm war zu Beginn der Partie eiskalt und schoss sich da durch Lukas Jäger und Ivan Ljubic einen 2:0-Polster heraus, während Mergim Berisha wenige Minuten vor dem Pausenpfiff allein vor Tobias Schützenhofer den Ball aus bester Position am Tor vorbeisetzte. „Das war der Schlüssel für den Erfolg“, so Ilzer. Sein Team habe ab der ersten Minute mit großer Überzeugung agiert. „Wir haben uns als gesamtes Team brutal unterstützt, da war viel Verteidigen dabei, das haben wir gut gemacht, deshalb war es auch ein verdienter Erfolg“, analysierte der Sturm-Coach.

Sturm tankt Selbstvertrauen

Sturm hatte Salzburg schon in der Saison 2016/17 zweimal in Folge besiegt. Nun glückte dieses Kunststück, das seit damals keinem anderen Verein gelungen ist, wieder. „Sechs Punkte aus zwei Spielen gegen Salzburg, das hätten uns vor der Saison glaube ich nur wenige zugetraut“, sagte Ilzer. 1:0-Torschütze Lukas Jäger war „überglücklich“, der anstelle des gesperrten Jörg Siebenhandl ins Tor gerückte Schützenauer bezeichnete das Gefühl als „überragend“. Am Mittwoch muss er trotz eines „überragenden Jobs“ wieder ins zweite Glied rücken.