„Nach der langen Pause und nach nur drei Rennen ist das eigentlich gar nicht zu glauben. Als ich im Ziel war, hatte ich Tränen in den Augen. Ich habe in den letzten Wochen viel an meinem Set-up gearbeitet. Ich bin sehr froh, dass wir das alles hinbekommen haben. Es ist unglaublich, dass das in der kurzen Zeit möglich war. Das motiviert für mehr, vor allem für die nächste Saison“, sagte eine von Bronze überwältigte Dujmovits.
Den WM-Titel bei den Frauen holte sich Selina Jörg. Die Deutsche gewann das Finale gegen die Russin Sofia Nadirschina mit einem Vorsprung von 0,12 Sekunden und verteidigte ihren WM-Titel erfolgreich. Gold bei den Herren ging in einem Herzschlagfinale an den Russen Dmitri Loginow. Der Doppelweltmeister von 2019 gewann das Finale 0,01 Sekunden vor dem Südtiroler Roland Fischnaller. Der Russe Andrej Sobolow wurde Dritter.
WM-Bronze für Dujmovits nach Comeback
Julia Dujmovits sicherte sich nur wenige Monate nach ihrem Comeback die Bronzemedaille im Riesentorlauf bei der Snowboard-Parallel-WM in Rogla. Sie setzte sich im kleinen Finale gegen die Österreicherin Claudia Riegler durch.
Mit Können und Glück bis ins Semifinale
Im Achtelfinale hatte Dujmovits sich gegen Landsfrau Sabine Schöffmann durchgesetzt, Riegler kam gegen die Deutsche Carolin Langenhorst nur dank der besseren Qualifikationplatzierung weiter. Im Ziel hatten beide dieselbe Zeit gehabt. Im Viertelfinale setzte sich das ÖSV-Duo knapp gegen die Deutschen Ramona Hofmeister und Cheyenne Loch durch, die in der Qualifikation die beiden ersten Plätze belegt hatten.
Im Semifinale war Riegler gegen die spätere Weltmeisterin Jörg chancenlos, Dujmovits lag unterdessen drei Tore vor dem Ziel schon auf Finalkurs, schied dann aber aus. Sie tröstete sich aber mit ihrer dritten WM-Medaille nach zweimal Silber in den Jahren 2013 und 2015. Dazwischen hatte sie Olympiagold in Sotschi geholt. „Gegen Teamkolleginnen zu fahren ist immer schwierig. Das möchte man eigentlich nicht, weil man allen den Erfolg wünscht. Mit Sabine und Claudia hatte ich gleich zwei Duelle“, sagte Dujmovits.
Riegler, die 2015 WM-Gold geholt hatte, blieb hingegen ihre vierte WM-Medaille verwehrt. „Ich habe mich im ersten Moment sehr geärgert, dass ich ausgerechnet im kleinen Finale keine gute Fahrt mehr hingebracht habe. Eine muss bei der WM Vierte werden, heute war das leider ich. Gratulation an Julie, sie ist ein extrem starkes Rennen gefahren und hat sich die Medaille verdient“, erklärte die Ex-Weltmeisterin.
Mathies als bester Österreicher Sechster
Bester Österreicher wurde Lukas Mathies, der es als Einziger ins Viertelfinale geschafft hat. In diesem musste er sich Sobolew aber beugen und wurde am Ende Sechster. Alexander Payer und Andreas Prommegger lagen im Achtelfinale jeweils in Führung, schieden nach Fehlern aber aus. Überraschend bereits in der Qualifikation ausgeschieden waren Benjamin Karl als 26. und Daniela Ulbing als 24. Sie waren bisher die einzigen ÖSV-Saisonsieger im Weltcup.
Ihren WM-Start kurzfristig abgesagt hat Olympiasiegerin Ester Ledecka. Sie könne derzeit nicht einmal ihr Snowboard einhändig über dem Kopf halten, erklärte die 24-jährige Tschechin, die ihre Verletzung nicht näher bezeichnete. Ihr Ziel sei es nun, rechtzeitig für das Finale im Ski-Weltcup in Lenzerheide in zwei Wochen bereit zu sein. Ledecka hat einen Olympia- und zwei WM-Titel im Snowboard erreicht sowie den Olympiasieg im Super-G bei den alpinen Rennläuferinnen.