Der österreichische Eishockey Spieler Marco Rossi.
AP/The Canadian Press/Peter Power
NHL

Jungstar Rossi muss Saison abschreiben

Österreichs Eishockey-Jungstar Marco Rossi muss seine Hoffnungen auf einen Einsatz in der laufenden Saison der National Hockey League (NHL) vorerst begraben. Der von Minnesota Wild gedraftete Stürmer darf nach seiner Covid-19-Erkrankung nach wie vor nicht trainieren und kuriert sich seit mehr als einem Monat bei seiner Familie in Vorarlberg aus. Das Ziel des 19-Jährigen ist nun, bis zum Spätsommertrainingscamp wieder voll fit zu sein.

„Es geht ihm gut, Marco hat aber Trainingsverbot. Seine Werte bewegen sich wieder im Normalbereich. Es bleiben keine Schäden zurück“, betonte sein Vater Michael Rossi gegenüber der „Kleinen Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe). Die Rückkehr in die USA oder gar ein NHL-Debüt in dieser Saison seien aber quasi ausgeschlossen. „Marco will zu Beginn der Trainingscamps im Spätsommer wieder bei 100 Prozent sein. Wenn das Training startet, dann in enger Abstimmung mit den Ärzten hier und jenen von Minnesota Wild“, ergänzte Rossi Senior.

Bei seinem Sohn waren nach einer Coronavirus-Infektion, die er sich im Herbst zugezogen hatte, zu Jahresbeginn „Komplikationen“ festgestellt worden. Der 19-Jährige war deshalb zu seiner Familie nach Österreich heimgereist. Zuvor hatte sein Club Minnesota Wild als Grund für den längeren Ausfall des Stürmers eine nicht näher bezeichnete Oberkörperverletzung angegeben. Wie der Club Ende Jänner auf Twitter mitteilte, gebe es aktuell jedoch keinen konkreten Plan für seine Rückkehr in die USA.

„Zuerst geschockt und enttäuscht“

Via Twitter hatte sich Rossi kurz darauf selbst zu seiner Coronavirus-Erkrankung zu Wort gemeldet. „Wie die meisten war ich zuerst geschockt und enttäuscht“, schrieb der 19-jährige Vorarlberger Anfang Februar. „Zugleich bin ich aber sehr optimistisch, dass meine körperliche Verfassung gut genug ist und sein wird, um wieder trainieren/spielen zu können. Ich weiß, dass ich noch stärker als zuvor zurückkehren werde.“

Rossi, der im Oktober von Minnesota Wild gedraftet worden war und dort einen Dreijahresvertrag unterzeichnet hat, war im November positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damals hieß es laut Clubaussendung, dass der 19-jährige Center symptomfrei sei und nur leichte Rückenschmerzen habe. Allerdings fehlte Rossi, der sich für das angestrebte NHL-Debüt einen Platz im Kader der Wild erkämpfen wollte, auch beim NHL-Auftakt Mitte Jänner aufgrund der nicht näher definierten Oberkörperverletzung. Vor dem Jahreswechsel hatte er mit Österreich noch bei der U20-WM in Kanada gespielt.

In den vergangenen zwei Saisonen hatte Rossi in der kanadischen Juniorenliga OHL gespielt. Im abgelaufenen Spieljahr war er mit 120 Punkten (39 Tore, 81 Assists) in 56 Spielen für die Ottawa 67s Topscorer und wurde auch zum herausragenden Spieler der Liga gewählt. Vor dem verspäteten Saisonstart in der NHL hielt er sich beim Schweizer Topclub ZSC Lions in Zürich fit. Dem Center wurde zugetraut, als eines von wenigen Talenten des heurigen Drafts gleich den Sprung in die stärkste Liga der Welt zu schaffen. Nun machte dem 19-Jährigen aber das Coronavirus einen Strich durch die Rechnung, zumindest vorerst.