Jubel von Benjamin Karl
Reuters/Borut Zivulovic
Snowboard-WM

ÖSV-Boarder räumen Gold und Silber ab

Einen Tag nach dem Bronze-Coup im Riesentorlauf durch Julia Dujmovits haben Österreichs Snowboarder bei der Parallel-WM in Rogla im Slalom Gold und Silber abgeräumt. ÖSV-Oldie Benjamin Karl setzte sich im rot-weiß-roten Finale gegen Andreas Prommegger durch. Die ÖSV-Damen gingen diesmal leer aus.

„Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal im Slalom auf dem Podium war, es ist einfach unglaublich“, sagte der nun fünffache Weltmeister Karl, der Prommegger zum insgesamt dritten Mal in einem WM-Finale gegenüberstand. 2017 in Sierra Nevada hatte Prommegger sowohl im Riesenslalom als auch im Slalom gegen Karl gewonnen. „Es ist unglaublich, dass wir uns gegenseitig zu Bestleistungen zwingen“, sagte der 35-Jährige, der im Slalom seit fast zehn Jahren sieglos war.

„Rogla ist für mich immer schwierig“, so Karl, der am Montag noch die Qualifikation für das PGS-Finale verpasst hatte. „Ich bin hier selten gut gefahren. Ich bin positiv geblieben und mit einem guten Gefühl in den Slalom gestartet.“ Ein WM-Finale gegen einen Landsmann zu fahren, sei für Karl immer ein großartiges Gefühl, man müsse dafür viel Glück haben. „Ich hab zur mir gesagt, dieses Mal gewinne ich.“ Auch Prommegger war vom rot-weiß-roten Finale begeistert und war über die Silbermedaille überglücklich. „Wir wissen, wie es ist, wie man im Finale gegeneinander fährt. Es ist unglaublich“, sagte der 40-Jährige.

Gold für Benjamin Karl im Parallel-Slalom

Einen Tag nach dem Bronze-Coup im RTL durch Julia Dujmovits haben Österreichs Snowboarder bei der Parallel-WM in Rogla (Slowenien) Gold und Silber nachgelegt. Benjamin Karl setzte sich im Finale gegen seinen Landsmann Andreas Prommegger durch.

Am Vortag hatte Dujmovits im PGS Bronze geholt, diesmal schied die Burgenländerin im Viertelfinale gegen die Russin Sofia Nadyrschina aus, die danach Gold gewann. Auch Claudia Riegler scheiterte im Viertelfinale, die 47-Jährige unterlag der Deutschen Selina Jörg. Für Sabine Schöffmann und Daniela Ulbing war bereits im Achtelfinale Endstation.

Drei von vier Herren im Finale dabei

Bei den Herren hatten sich drei von vier Österreicher für die Finalläufe qualifiziert. Einzig für Lukas Mathies war als 27. in der Qualifikation Endstation. Für den Rest ging es am Nachmittag im Achtelfinale weiter. Dort setzte sich Karl im rot-weiß-roten Duell gegen Alexander Payer (+0,09) durch. Der Qualidritte Prommegger ließ Dmitri Sarsembajew keine Chance und distanzierte den Russen um 0,45 Sekunden.

Im Viertelfinale ließ Karl dann den Schweizer Dario Caviezel (+0,16) hinter sich, Prommegger zog mit einem Sieg über den Koreaner Lee Sangho (+0,04) nach. Im Semifinale setzten sich die beiden dann jeweils in einem österreichisch-russischen Duell durch, Karl gegen Andrei Sobolew, Prommegger gegen den späteren Bronzemedaillengewinner Dmitri Loginow. Im WM-Finale hatte dann Karl knapp (+0,09) die Nase vorn.

Jubel von Andreas Prommegger
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Prommegger musste sich in einem packenden Finale nur um 0,09 Sekunden geschlagen geben.

Karl hält nun bei Weltmeisterschaften bei fünfmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze und hat zudem zwei Olympiamedaillen (PGS-Silber 2010 und PSL-Bronze 2014) gewonnen. Auf seine achte WM-Medaille musste der Schwiegersohn des ehemaligen Alpin-Skifahrers Werner Grissmann allerdings vier Jahre warten.

Riegler eliminiert und unterliegt Weltmeisterin

Bei den Damen hatten alle vier ÖSV-Starterinnen den Sprung in das Finale geschafft. Riegler setzte sich dort im Auftaktduell gegen die Titelverteidigerin Julie Zogg aus der Schweiz mit 0,04 Sekunden Vorsprung durch, Dujmovits behielt gegen die Deutsche Carolin Langenhorst (+0,19) die Oberhand. Für Schöffmann und Ulbing kam indes das Aus. Schöffmann unterlag Nadyrschina (+0,14), Ulbing zog gegen Megan Farrell aus Kanada (+0,14) den Kürzeren.

Im Viertelfinale war dann aber auch für die beiden Altstars Riegler und Dujmovits Schluss. Die 47-jährige Riegler musste sich der frischgebackenen PGS-Weltmeisterin Selina Jörg (+0,25) geschlagen geben, für die 33-jährige Dujmovits kam das Aus gegen Nadyrschina (+0,59), die damit gleich zwei ÖSV-Läuferinnen eliminiert hatte und sich danach auch noch Gold sicherte. Silber ging an die Deutsche Ramona Hofmeister, Bronze holte Jörg.