„VF-21“
Haas F1
Formel 1

US-Team Haas als russische „Werbetafel“

Mick Schumachers erster Formel-1-Rennstall Haas hat seinen Wagen für die kommende Saison präsentiert. Der VF-21 ist weiß, rot sowie blau lackiert und spiegelt die Farben der russischen Flagge wider. Dass der US-Rennstall als „Werbetafel“ für Russland an den Start geht, hat Haas einem neuen Sponsor zu verdanken.

Als neuen Titelsponsor stellte das US-Team am Donnerstag in den Sozialen Medien nämlich das russische Bergbauunternehmen Uralkali vor. Das Unternehmen wird von Dmitri Masepin mitgeführt. Damit wird Haas auch zu einer Art Familienbetrieb. Denn der Russe Masepin ist niemand anderer als der Vater von Schumachers neuem Teamkollegen Nikita Masepin.

Schumacher selbst, Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher und regierender Champion der Formel 2, gibt in dieser Saison sein Debüt in der Königsklasse des Motorsports und startet mit riesigem Tatendrang. „Ich bin sehr aufgeregt und freue mich sehr, endlich loszulegen. Ich werde mir den Arsch aufreißen und will alles geben, was ich kann“, sagte der 21-jährige Deutsche.

Die Erwartungshaltung, die mit seinem Namen einhergeht, sei kein Problem, so Schumacher: „Ich bin sehr glücklich, diesen Nachnamen zu tragen und auch stolz, ihn in die Formel 1 mitzunehmen.“ Apropos Nachnamen: Der 21-jährige Schumacher, der 30 Jahre nach dem Debüt seines Vaters 1991 in Belgien in seine erste Formel-1-Saison geht, sieht auch seinen Teamkollegen und Sohn des Hauptsponsors Masepin als sportlichen Gewinn für das Team. „Wir haben zwei sehr hungrige Fahrer, die um jedes Detail ringen. Wir wollen das Team voranbringen“, so Schumacher.

Rennstall denkt bereits weiter

Die Haas-Piloten sehen ihren fertigen Dienstwagen in natura allerdings erst bei den Testfahrten in Bahrain. „Normalerweise bauen wir unser Auto immer in Italien zusammen, dieses Jahr erstmals in England. Erstmals angelassen wird es dann in Bahrain in der Woche vor den Tests ab 12. März“, sagte Haas-Teamchef Günther Steiner der „Sport Bild“ (Mittwoch-Ausgabe). Aufgrund der Quarantänebestimmungen wegen der Covid-19-Pandemie gehe es nicht anders, erklärte er.

Haas arbeitet zwar mit Ferrari zusammen, die Ressourcen des US-Teams sind aber überschaubar. So konzentriert sich der Rennstall, der 2020 nur Vorletzter der Konstrukteurswertung wurde, längst auf 2022 mit dem neuen Reglement. „Es ist kein Geheimnis, dass der VF-21 nicht weiterentwickelt wird, weil wir schon jetzt unsere Energie auf das 2022er Auto richten“, räumte Haas-Teamchef Günther Steiner ein. „Wir müssen aber sicherstellen, dass wir die Chancen nutzen, die sich uns bieten werden.“