Lamparters Titel ist die vierte Medaille für Österreich im Allgäu, die zweite in Gold nach dem Team-Sieg der Skispringerinnen. Im 10-km-Langlauf verteidigte der Juniorenweltmeister seine deutliche Führung als Erster nach dem Springen souverän und triumphierte 37,1 Sekunden vor Normalschanzengewinner Riiber. Bronze ging an den Japaner Akito Watabe (+45,8).
Der deutsche Lokalmatador und Titelverteidiger Eric Frenzel verlor als Vierter fast zwei Minuten auf Lamparter, dessen Teamkameraden Mario Seidl (12.), Lukas Greiderer (13.) und Lukas Klapfer (26.) nicht in Medaillennähe kamen. Eine weitere gute Chance auf Edelmetall hat Lamparter am Samstag (10.00 bzw. 15.00 Uhr, live in ORF1) gemeinsam mit Greiderer im Teamsprint.
Nordische Ski-WM: Gold für Lamparter auf der Großschanze
Der 19-jährige Johannes Lamparter kürte sich in Oberstdorf zum Weltmeister im Großschanzenbewerb der Nordischen Kombination. Er gewann vor Favorit Jarl Magnus Riiber (NOR).
Lamparter war 22 Sekunden vor Watabe und 37 vor Riiber in die Loipe gestartet und konnte seinen Vorsprung sogar ausbauen. „Einfach so schön. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin so überglücklich“, sagte Lamparter, der Junioren-Champion von Lahti 2021, im ORF-Interview. „Es gibt so viele Leute, die hinter diesem Erfolg stehen. Und jetzt stehe ich da und bin Weltmeister.“

„Ich habe gewusst, dass er gut drauf ist. Ich habe gemerkt, dass sein Energielevel stetig höher geworden ist. Mit dem Sprung, den er gezeigt hat, und dem Rennen ist er verdienter Weltmeister“, so Zimmerkollege Seidl, der als WM-Zwölfter in seiner Comebacksaison durchaus zufrieden war. „Wie ich ins Ziel gekommen bin und gesehen habe, der Jo hat gewonnen, haben wir uns alle brutal gefreut. Da sieht man wieder, was wir eigentlich für ein geiles Team sind.“
Beeindruckende Leistung
Im Langlauf hatte Lamparter nach dem famosen Sprung alles gegeben. Die Anstrengungen machten sich freilich bemerkbar. „Meine Haxen sind im Moment hin, ich habe versucht, das Tempo hoch zu halten. Von Anfang an bis zum Schluss durchrennen“, so Lamparter völlig erschöpft. Über die entscheidenden Momente sagte er: „Die Zielgerade reinlaufen und führen, da weiß man gar nicht, ob das wahr ist oder nicht. Es war mega. Es wird eine Zeit brauchen, bis ich das realisiere. Es ist gewaltig, dass ich da stehen darf.“
ÖSV-Coach Christoph Eugen war nicht weniger baff. „Mir fehlen die Worte“, sagte er angesichts des überwältigenden Erfolgs. „Sensationell, wie er das mit seinen jungen Jahren gemacht hat. Super Sprung bei wirklich schwierigen Verhältnissen, auch beim Laufen hat er das super gemacht, den anderen nie eine Chance gelassen“, sagte Eugen.
Konkurrenten verneigen sich
Die geschlagenen Teamkollegen freuten sich mit Lamparter. „Brutal, unglaublich. Jetzt wird der Weltmeister. Mit einem Sprung bei diesen Verhältnissen. Ich bin gar nicht mehr richtig gelaufen, sondern habe mehr zugeschaut“, so Greiderer. Klapfer: „Der ist durch alle Bewerbe durchmarschiert. Er hat genug Talent und hat genug Grips, das auch umzusetzen, und er ist eine coole Sau. In dem Alter alle abzocken zeugt schon von wahrer Größe.“
Vizeweltmeister Riiber sagte über Lamparter: „Er war der Weltbeste. Er ist wirklich gut gesprungen. Da ist er im Moment der Maßstab und schon fast bei den Spezialspringern. Da muss ich im Sommer noch aufholen. Es war beeindruckend.“ Im Langlauf sei der Vorsprung Lamparters schon zu groß gewesen, sagte Riiber. „Zu Beginn des Laufs haben wir (Watabe, Anm.) noch aufgeholt, aber ich habe mich nicht gut genug gefühlt.“