Der Salzburger Kraft setzte sich nach Gewinn des Probedurchgangs in Abwesenheit des an Covid-19 erkrankten Weltcup-Dominators Halvor Egner Granerud auch in der Qualifikation mit einem Sprung auf 127,0 Metern und 143,5 Punkten an die erste Stelle. Johann Andre Forfang (NOR) lag mit der Tageshöchstweite von 133,5 Metern 1,3 Punkte hinter Kraft auf dem zweiten Platz. Lokalmatador Markus Eisenbichler (127,5/140,8) wurde Dritter. Daniel Huber (7.) und Philipp Aschenwald (10.) schafften es ebenfalls locker in die Top Ten. Der vierte im ÖSV-Quartett, Jan Hörl, wurde 32.
Kraft halfen aber auch die Gate- und Windpunkte. „Ein idealer Tag. Ich fühle mich wohl auf der Schanze und ich hoffe, dass es so weitergeht", sagte Kraft im ORF-Interview, und schraubte die Erwartungen gleichzeitig zurück: „Es gibt zehn bis 15 Favoriten“, so der 27-Jährige.
Kraft gewinnt Quali auf Großschanze
Stefan Kraft sprang in der Qualifikation für den WM-Bewerb auf der Großschanze 127 Meter weit und wurde damit Erster. Die übrigen drei Österreicher konnten sich ebenfalls qualifizieren.
Teamkollege Huber sprang gleich weit und landete auf Rang sieben. Der Salzburger hatte sich durch einen verunglückten Probedurchgang etwas verunsichern lassen. „Ich habe mich wieder hinkämpfen müssen. Ich lasse mir ein bisschen schnell das Vertrauen nehmen, das muss nicht sein. Aber ich habe das Gefühl, was ich zu tun habe und dass ich klar bin“, erklärte Huber. Auch Aschenwald sieht noch Luft nach oben: „Ich habe ein bisschen am Tisch liegen gelassen. Wenn ich den treffe, geht die Energie auch viel besser in den Flug.“ Rückenwind drückte Jan Hörl bei 107,0 Metern zu Boden, er wurde 32. und erhielt 20,6 Windpunkte. „Das ist dann schon eine andere Sportart“, meinte der 22-Jährige.
Granerud mit Fieber und Magenschmerzen
Der positive Coronavirus-Test bei Halvor Egner Granerud bleibt vorerst der einzige im norwegischen Springerteam bei der Weltmeisterschaft in Oberstdorf. Der elffache Saisonsieger, der mittlerweile auch den Gesamtweltcup sicher hat, hatte als großer Favorit auf Gold auf der Großschanze gegolten. Aber statt um die Medaillen kämpft der Norweger mit seiner Erkrankung. „Leichtes Fieber hat er gehabt und Magenschmerzen, ein Unwohlgefühl. Er ist ziemlich niedergeschlagen, also körperlich merkt er es schon, dass er wirklich sehr schlecht beieinander ist. Heute war es schon wieder etwas besser, wir müssen einfach die nächsten Tage abwarten und hoffen, dass die Symptome bald weg sind“, so der Trainer am Donnerstag.
Die vergangenen Tage seien organisatorisch für ihn und die anderen Betreuer der Norsker intensiv gewesen. Einerseits wegen Granerud selbst, andererseits für die restlichen Athleten. Spurlos vorbeigegangen ist trotz negativer Tests die Sache an seinen Schützlingen nicht. „Das Team ist schon etwas beeinflusst, wir haben von den Athleten gehört, die meisten haben sehr schlecht geschlafen, weil jeder Angst vor dem nächsten Test hatte. Gott sei Dank waren heute wieder alle negativ.“