Die Slalom- und Parallel-Weltmeisterin kehrt am Wochenende auf die Weltcup-Bühne zurück. Die Vorarlbergerin mischt dabei im Kampf um die Slalom-Kugel ganz vorn mit, auch im Riesentorlauf zählt sie nach WM-Bronze zu den Mitfavoritinnen. „Natürlich ist ein Ziel, so schnell wie möglich eine Kristallkugel zu gewinnen“, sagte Liensberger, die in der Disziplinwertung 40 Punkte hinter der Slowakin Petra Vlvhoa liegt, grundsätzlich. „Nichtsdestotrotz, es waren jetzt fünf Rennen, vier sind noch. Also wir sind nur ein bisschen über der Halbzeit, da kann man noch nicht rechnen.“
Im Slalom warten nach dem Rennen in Jasna noch zwei Slaloms in Aare und jener beim Finale in Lenzerheide. Ein Quintett geht auf das Kristall los. Aus der Poleposition startet Vlhova mit 400 Zählern, gefolgt von Liensberger (360), der US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin (335), der Schweizerin Michelle Gisin (330) und deren Landsfrau Wendy Holdener (245). Ihr Comeback gibt die Kärntnerin Katharina Truppe, die nach ihrer Adduktorenverletzung die WM verpasste.

Angriff auf ersten Weltcup-Sieg
Liensberger sagte, durch den WM-Erfolg habe sich nicht wahnsinnig viel verändert. „Ich bin schlussendlich immer noch die Gleiche, freue mich aufs Skifahren und aufs Rennfahren. Aber natürlich war viel Rummel, den ich nicht so gewohnt war, um mich herum. Von einem Termin zum nächsten, das kenne ich normal nicht so“, erzählte die 23-Jährige. Sie wolle noch einmal voll angreifen. „Es geht jetzt einfach darum, jedes Rennen das zu zeigen, was ich kann, mein Potenzial voll auszunützen.“ Der erste Weltcup-Sieg ist ja noch ausständig.
„Sie ist immer noch die Kathi Liensberger“, meinte auch ÖSV-Technik-Cheftrainer Hannes Zöchling. „Natürlich ist sie aus der WM in Cortina mit einem Flow-Zustand wahrscheinlich rausgegangen, ich muss aber dazusagen, sie ist auch davor schon in den Slaloms in eine gute Form hineingefahren. Das hat sie in Cortina gut auf den Punkt gebracht.“ Beim Training zuletzt in Altaussee habe die Vorarlbergerin wieder den Takt vorgegeben, davon könnten auch die Teamkolleginnen profitieren. „Kathi fährt im Training auch immer ein sehr gutes Level, das ist schon ein Richtwert und eine Orientierung.“
Mair drängt ins Rampelicht
Größeres vor hat im Saisonfinish auch Chiara Mair, zuletzt Sechste im WM-Slalom – allerdings mit 2,75 Sekunden Rückstand auf Liensberger. „Wenn man die letzten Rennen angeschaut hat, weiß man schon, dass ich noch viel mehr kann, als es das Endergebnis immer dargestellt hat. Das habe ich jetzt im Training auch immer bewiesen“, meinte die Tirolerin nach ihrer achtstündigen Anreise von Innsbruck. „Jetzt haben wir noch vier Rennen, da wird es mir schon einmal aufgehen.“
Im Riesentorlauf kann Marta Bassino im vorletzten Saisonrennen bereits die kleine Kristallkugel fixieren, die Italienerin hat 460 Zähler auf dem Konto, es folgen die Französin Tessa Worley (336), Gisin (312). Weltmeisterin Lara Gut-Behrami ist als Sechste mit 259 bereits aus dem Rennen. Für Vlhova geht es bei ihren Heimrennen nicht zuletzt darum, Boden auf die im Gesamtweltcup führende Schweizerin gutmachen. 187 Punkte liegt Gut-Berahmi aktuell vor Vlhova.