Kelvin Arase (Rapid) und Georg Teigl (Austria)
GEPA/Christian Ort
Bundesliga

Derby weist Austria die Richtung

Am Sonntag (17.00 Uhr) steht in der Generali Arena das 332. Wiener Derby zwischen der Austria und Rapid auf dem Programm. Die Rollen im Duell der Erzrivalen in der 20. Runde sind klar verteilt. Rapid liegt als Tabellenzweiter 16 Punkte vor der achtplatzierten Austria, die noch um die Teilnahme in der Meisterrunde kämpft. Für die Violetten gilt „Verlieren verboten“. Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer sieht die Austria daher deutlich mehr unter Druck als seine Elf.

Dennoch steht auch für die Hütteldorfer einiges auf dem Spiel. „Man hat bei Rapid immer Druck. Wenn man ein Derby verliert, wird wieder etwas großartig besprochen werden“, sagte Kühbauer, „wir sind vor der Austria in der Tabelle und von den Punkten her weit weg, trotzdem beginnt das Spiel bei null und hat eigene Gesetze. Wir sind auf dieses Spiel scharf, in einem Wiener Derby will man nicht als Verlierer vom Platz gehen.“

Insgesamt sieht Kühbauer die Austria aber mehr unter Zugzwang. Denn zum zweiten Mal in Folge die Meisterrunde zu verpassen, wäre für die violette Stimmungslage nicht förderlich. „Es ist schon Brisanz dabei. Wir wollen oben dabei bleiben, die Austria wäre mit einem Sieg in einer besseren Position. Vielleicht ist es für uns vom Druck her nicht so wie für die Austria“, sagte der 49-Jährige. Die am Donnerstag verkündete Partnerschaft mit Insignia und das damit verbundene finanzielle Aufatmen der Austria, ist für Kühbauer in Sachen Derby nebensächlich. Aber: „Ein neuer Geldgeber ist schön für die Austria, weil die Austria einfach in die Liga gehört, so wie auch Rapid in die Liga gehört“, so der Rapid-Trainer.

Tipico-Bundesliga, 20. Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Austria – Rapid

Generali-Arena

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Pentz – Teigl, Handl, Schösswendter, Zwierschitz – Martel – Sarkaria, Fitz, Jukic – Pichler, Monschein

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Barac, Ullmann – D. Ljubicic, Petrovic – Schick, Fountas, Arase – Kara

Rapid schaut nicht auf Tabelle

Während die „Veilchen“ drei Runden vor der Teilung einen Punkt Rückstand auf Rang sechs haben, liegt Rapid drei Zähler hinter Spitzenreiter Red Bull Salzburg und vier Punkte vor dem Dritten LASK in komfortabler Position. „Wir schauen nicht großartig auf die Tabelle. Die Burschen haben bisher eine wunderbare Saison gespielt“, meinte Kühbauer. Nur auf die Ergebnisse im neuen Jahr bezogen, ist die Ausgangslage vor dem Derby ausgeglichen. Die Austria ist demnach Dritter der Frühjahrestabelle, Rapid Zweiter.

Bei der Austria sieht der Rapid-Coach daher auch einen Aufwärtstrend. „Sie machen es im Frühjahr gut, agieren jetzt als Mannschaft besser. Das ist nicht mehr diese Austria vom Herbst, es wird ein enges Spiel werden.“ Im Falle eines Rapid-Siegs müsste sich die Austria wohl auf ein Antreten im unteren Play-off gefasst machen. „Aber wir denken gar nicht daran, ob wir sie runterschießen können. Wir haben ein Spiel vor uns, das wir gewinnen wollen“, so Kühbauer.

Stöger: „Haben es fast selbst in der Hand“

Unterdessen sprach Austria-Coach Peter Stöger auch im Hinblick auf die folgenden Partien gegen Sturm Graz und den WAC von schwierigen Aufgaben, aber auch Vorfreude und positiver Stimmung im Kader. „Wir haben uns in den letzten Wochen in eine Position gebracht, dass wir die Chance haben, unter die ersten sechs zu kommen. Wir haben es fast selbst in der Hand, das hinzukriegen. Da wird es aber notwendig sein, eine kleine Serie weiterzuziehen“, sagte der Wiener.

„Rapid ist eine sehr stabile Mannschaft geworden. Das wird es nicht leicht machen“, merkte Stöger an. Rapid habe sich mit dem Toreschießen zuletzt zwar schwergetan, „aber das Gefährliche ist, dass sie viele Möglichkeiten haben“. Personell gibt es einige Fragezeichen in der Mannschaft. Stöger nannte auch Erik Palmer-Brown und Andreas Poulsen, die beide zuletzt verletzt ausgefallen waren.

Goalie Patrick Pentz (Austria) blockt einen Schuss von Ercan Kara (Rapid)
GEPA/Christian Ort
Goalie Patrick Pentz (l.) war beim bisher letzten Duell der Wiener Erzrivalen der Mann der Stunde aus violetter Sicht

Beim 1:1 im Herbst mussten sich alle Austrianer bei Patrick Pentz bedanken, der den Gegner mit einigen Glanzparaden zur Verzweiflung brachte und den Punktegewinn festhielt. Seither sei sein Team mehr zu einer „stimmigeren“ Einheit gewachsen, hielt Stöger fest. „Vielleicht haben wir uns mehr entwickelt als Rapid. Weil die haben ihren Level über die gesamte Saison halten können.“ Im Unterschied zum Remis im ersten Saisonduell will sich die Austria dieses Mal aktiver präsentieren. „Wir hoffen, dass wir nicht so lange in den Seilen hängen wie im Herbst gegen Rapid“, sagte Stöger.