Die amerikanische Skifahrerin Mikaela Shiffrin.
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Ski alpin

Shiffrin vermasselt Vlhova Heimerfolg

Mikaela Shiffrin hat beim Slalom in Jasna Petra Vlhova einen möglichen Heimsieg vermasselt. Die US-Amerikanerin fing am Samstag die zur Halbzeit führende Slowakin mit Laufbestzeit in der Entscheidung ab und feierte vor Vlhova und der Schweizerin Wendy Holdener ihren 45. Slalom-Sieg. Weltmeisterin Katharina Liensberger rettete als Vierte die Ehre der österreichischen Abordnung.

Shiffrin, im ersten Durchgang noch 0,27 Sekunden hinter Vlhova, drehte im zweiten Lauf den Spieß um und setzte sich letztendlich 0,34 Sek. vor der slowakischen Lokalmatadorin und 52 Hundertstel vor Holdener durch. Für die 25-Jährige, die auch den bis dato letzten Slalom in Jasna 2016 für sich entschieden hatte, war es der insgesamt 69. Sieg im Weltcup und nach dem Riesentorlauf von Courchevel und dem Slalom von Flachau der dritte Erfolg in dieser Saison.

Mit 1,42 Rückstand auf die Siegerin landete Liensberger als beste Österreicherin auf dem vierten Platz. Für die Weltmeisterin von Cortina ging damit eine stolze Serie zu Ende: Erstmals in dieser Saison stand Liensberger in einem Slalom nicht auf dem Podest. Die Vorarlbergerin hatte bereits im ersten Durchgang zu viel Zeit verloren, um ernsthaft in den Kampf um den Sieg einzugreifen.

Liensberger erstmals nicht auf Podest

Die Weltmeisterin geht im zweiten Durchgang zwar deutlich aggressiver ans Werk, landet am Ende aber erstmals in dieser Saison im Slalom nicht auf dem Stockerl.

Mehr Angriffslust bei Liensberger

„Angriffslust war auf jeden Fall mehr da als im ersten Durchgang. Ich habe versucht zu attackieren und zu pushen, das braucht hier herunter einfach. Die anderen drei sind einfach stark gefahren, da weiß ich, was ich beim nächsten Mal machen muss. Es war wichtig, gleich vom Start weg die schnellste Linie zu finden, das heißt, vom Start weg attackieren“, sagte Liensberger im ORF-Interview.

Einen gewissen Ärger über das Ende ihrer Podestserie im Slalom in dieser Saison wollte die 23-Jährige gar nicht verstecken. „Rang vier ist ein bisserl anders, aber das muss man akzeptieren. Ich werde beim nächsten Mal wieder alles geben, mit Spaß 100 Prozent drauflosfahren. Die anderen schlafen auch nicht“, sagte die Vorarlbergerin, die im Slalom-Weltcup hinter Shiffrin auf Rang drei zurückrutschte. Drei Rennen vor Saisonende führt Vlhova 45 Punkte vor der US-Amerikanerin und 70 vor Liensberger.

1. Mikaela Shiffrin (USA)
2. Petra Vlhova (SVK)
3. Wendy Holdener (SUI)

Mair und Co. fallen zurück

Für die restlichen Österreicherinnen ging es im zweiten Durchgang ausnahmslos in der Ergebnisliste in die falsche Richtung. Chiara Mair, im ersten Durchgang noch Siebente, fiel in der Entscheidung auf den 19. Platz (+4,41 Sek.) zurück, Franziska Gritsch rutschte vom elften auf den 21. Rang (+4,54) zurück. Katharina Gallhuber holte als 26. ebenfalls noch Weltcup-Punkte. Katharina Huber fiel im zweiten Durchgang aus.

Katharina Truppe trat nach Platz 20 zur Halbzeit im zweiten Durchgang nicht mehr an, nachdem sie schon beim Einfahren vor dem ersten Durchgang wieder Schmerzen in der Leistengegend verspürt hatte. Wegen einer Adduktorenverletzung hatte die Kärntnerin ja auch die Weltmeisterschaft verpasst. „Jetzt werden wir die nächsten paar Tage einmal schauen, wie es sich entwickelt, und dann den nächsten Plan machen“, sagte Truppe.

Vlhova verkürzt Rückstand

Vlhova konnte mit Platz zwei immerhin im Gesamtweltcup Boden auf Lara Gut-Behrami gutmachen, nachdem die Schweizerin im Slalom im Normalfall nicht antritt. Die Slowakin verkürzte den Rückstand auf Gut-Behrami um 80 Punkte auf 107 Zähler. Am Sonntag kann die Schweizer Doppelweltmeisterin von Cortina d’Ampezzo im Riesentorlauf (9.30 bzw. 12.30 Uhr live ORF1) als amtierende Titelträgerin in dieser Disziplin zurückschlagen.