Die österreichischen nordischen Kombinierer Johannes Lamparter und Lukas Greiderer
GEPA/Christian Walgram
Nordische WM

Kombi-Duo erobert Gold im Team-Sprint

Johannes Lamparter und Lukas Greiderer haben bei der nordischen WM in Oberstdorf für die nächste österreichische Sternstunde gesorgt. Die beiden Kombinierer eroberten am Samstag die Goldmedaille im Team-Sprint mit Springen von der Großschanze. Silber hinter dem souveränen rot-weiß-roten Duo sicherte sich Norwegen, Bronze ging nach Zielsprint an Gastgeber und Titelverteidiger Deutschland.

Das österreichische Duo, das als Zweiter nach dem Springen knapp hinter Japan in die Loipe gegangen war, verwies nach einer souveränen Vorstellung in zehn Runden über je 1,5 km das norwegische Gespann Espen Andersen und Jarl Magnus Riiber um 39,6 Sekunden auf Platz zwei. Die Deutschen Fabian Rießle und Eric Frenzel – Letztgenannter hatte im Zielsprint gegenüber dem Japaner Akito Watabe die Nase vorne – kamen mit 1:07,4 Minuten Rückstand auf die neuen Weltmeister ins Ziel.

„Es ist einfach unglaublich, es war heute wieder so ein genialer Tag. Wir haben unsere beste Leistung zeigen können, was wir draufhaben“, sagte der 19-jährige Lamparter im ORF-Interview. „Es hat heute alles zusammengepasst: Wir haben beide einen super Sprung gehabt, ein Wahnsinnsrennen, und gewaltige Ski haben wir auch noch gehabt. An so einem Tag muss alles stimmen, dann darf man sich Weltmeister nennen“, so Lamparter, „darauf arbeiten wir ja die ganze Zeit hin, jetzt sind wir belohnt worden für das harte Training. Und die Goldmedaille teilen zu dürfen ist das Schönste, was es gibt.“

Gold im Team-Sprint der Nordischen Kombination

Österreich holte bei der WM in Oberstdorf die Goldmedaille im Team-Sprint der Nordischen Kombination. Einzel-Weltmeister Johannes Lamparter sorgte gemeinsam mit Lukas Greiderer für einen klaren Sieg vor Norwegen und Deutschland.

Springen ebnet Weg zu Titel

Wie schon bei seinem WM-Titel im Einzel von der Großschanze legte Lamparter auf der Schanze den Grundstein zum möglichen Edelmetall. Der 19-Jährige zeigte mit 140,5 Metern den weitesten Sprung der Konkurrenz. Angespornt von seinem Teamkollegen hielt auch sein Tiroler Landsmann Greiderer mit 133,0 Metern auf der Schattenbergschanze mit und wahrte damit die Chance der Österreicher auf Gold.

Mit lediglich zwei Sekunden Rückstand auf den japanischen Startläufer Ryota Yamamoto ging Lamparter in die Loipe und hatte auf seiner zweiten Runde seinen Konkurrenten abgehängt. Auch Greiderer ließ in der Folge seine Verfolger nicht mehr näherkommen. „Es war unglaublich hart, so zach. Ich habe alles herausgeholt. Und von Runde zu Runde ist klarer geworden, dass die Norweger, Deutschen und Japaner den Rückstand nicht aufholen können. Ich habe alles reingehaut, die Beine haben gebrannt“, sagte ein müder, aber strahlender Greiderer.

„Heute waren wir uneinholbar“

Der 27-jährige Greiderer hatte zudem mit der Aussicht auf den Titel Weltmeister vor allem mit seinen Nerven zu kämpfen. „Nervös war ich heute von der Früh bis zur letzten Runde, als wir noch immer eine halbe Minute Vorsprung hatten und ich gewusst habe, dass es sich ausgeht. Ich habe mich unheimlich konzentrieren müssen, dass ich bei den tiefen Abfahrten nicht stolpere und zu Sturz komme. Spätestens 50 Meter vor der Ziellinie war es dann klar, dass sich das ausgeht. Ich glaub es noch gar nicht“, sagte der Tiroler.

Lukas Greiderer und Johannes Lamparter
Reuters/Kai Pfaffenbach
Greiderer (l.) wurde im Ziel bereits sehnsüchtig von Lamparter erwartet

Lamparter konnte es mit Einzel-Gold in der Tasche auch nur vermeintlich lockerer angehen. „Als Weltmeister ist es nicht einfacher, ich habe mir aber natürlich Selbstvertrauen mitnehmen können. Meine Sachen muss ich aber natürlich trotzdem machen“, sagte der 19-Jährige, der heuer auch bei der Junioren-WM in Lahti Gold gewonnen hatte: „Auf der Schanze habe ich wieder einen gewaltigen Job machen können. Und in der Loipe waren wir beide sehr, sehr stark. Heute waren wir uneinholbar“, so Lamparter.

Viertes ÖSV-Gold in Oberstdorf

Die beiden Tiroler holten mit ihrem Triumph die erste Goldmedaille im 2013 erstmals bei einer WM ausgetragenen Team-Sprint und machten damit auch einen rot-weiß-roten Medaillensatz komplett. Bei der Premiere vor acht Jahren hatten Wilhelm Denifl und Bernhard Gruber Silber erobert, 2019 bei der Heim-WM in Seefeld sicherten sich Franz-Josef Rehrl und Gruber Bronze.

Für die Kombinierer war es zudem die dritte Medaille in Oberstdorf: Lamparter hatte am Donnerstag bereits Gold im Einzel von der Großschanze gewonnen und davor gemeinsam mit Greiderer, Lukas Klapfer und Mario Seidl Bronze im Mannschaftsbewerb geholt. Für Österreichs WM-Team war der Triumph im Kombi-Team-Sprint bereits die vierte Goldmedaille bei den Titelkämpfen im Allgäu. Damit ist Oberstdorf aktuell die zweiterfolgreichste Weltmeisterschaft aus österreichischer Sicht nach Oslo 2011. Damals holte das ÖSV-Team vor allem dank der Skispringerinnen und -springer siebenmal Gold.

Nordische WM in Oberstdorf, Kombination

Teamsprint Großschanze (ein Sprung, 10 x 1,5 km Langlauf):
1. Johannes Lamparter / Lukas Greiderer AUT 29:29,7 2/2*
2. Espen Andersen / Jarl Magnus Riiber NOR + 39,6 3/4
3. Fabian Rießle / Eric Frenzel GER 1:07,4 4/1
4. Ryota Yamamoto / Akito Watabe JPN 1:09,2 1/9
5. Ilkka Herola / Eero Hirvonen FIN 1:42,7 6/3
6. Laurent Muehlethaler / Matteo Baud FRA 2:06,5 5/7
7. Ondrej Pazout / Jan Vytrval CZE 4:10,6 8/8
8. Andreas Ilves / Kristjan Ilves EST 4:30,6 10/6
9. Taylor Fletcher / Ben Loomis USA 4:46,4 11/5
* Platzierung im Springen/Langlauf