PSG-Tormann Keylor Navas
AP/Christophe Ena
Champions League

Navas verhindert erneutes Barca-Wunder

Bei Paris Saint-Germain ist der Traum von ersten Titel in der UEFA Champions League weiter am Leben. Am Mittwochabend reichte dem Vorjahresfinalisten ein 1:1-Heimremis gegen den FC Barcelona zum Aufstieg ins Viertelfinale. Nach dem klaren 4:1-Auswärtssieg im Hinspiel waren die Franzosen allerdings weit weniger souverän, als es das Ergebnis vermuten ließe. Zum Helden avancierte dabei PSG-Goalie Keylor Navas.

Barca war jedenfalls gar nicht so weit von einer erfolgreichen Aufholjagd entfernt. Hätte Superstar Lionel Messi kurz vor dem Pausenpfiff seinen Elfmeter zum 2:1 verwertet, wäre es für die Franzosen wohl noch brenzlig geworden.

Der Strafstoß wurde von Navas entschärft – wie auch viele weitere Chancen von Messi und Co. Der Mann aus Costa Rica verhinderte damit ein neuerliches Barca-Wunder gegen PSG wie vor vier Jahren – damals waren die Katalanen nach einem 0:4 dank eines 6:1 noch aufgestiegen.

Lob auch vom Barcelona-Trainer

„Er hat wieder einmal seine Qualitäten gezeigt und bewiesen, dass er einer der besten Tormänner der Welt ist“, meinte PSG-Coach Mauricio Pochettino zur Leistung seines Tormanns. Lob gab es auch von Barcelona-Trainer Ronald Koeman: „Navas war der Spieler des Spiels.“

Koeman war trotz des Ausscheidens nicht unzufrieden, weil er mittlerweile einen Verbleib von Messi über diese Saison hinaus für denkbar hält. „Er sieht seit einiger Zeit, dass sich das Team dank der ganzen Veränderungen verbessert. Insbesondere haben wir junge Spieler mit großartiger Qualität. Vor uns liegt eine großartige Zukunft. Leo kann keine Zweifel daran haben, was die Zukunft für dieses Team bereithält“, sagte Koeman über Messi, der mit einem sehenswerten Weitschuss den 1:1-Ausgleich erzielt hatte (37.).

Einen Tag vor dem Argentinier hatte sich auch dessen portugiesischer Dauerrivale Cristiano Ronaldo mit Juventus Turin gegen den FC Porto bereits im Achtelfinale aus der Königsklasse verabschiedet. 16 Jahre ist es her, als letztmals keiner der beiden Superstars im Viertelfinale dabei war.

Klopp sieht Liverpool wieder im Aufwind

Wieder lächeln konnte hingegen Jürgen Klopp. Der deutsche Liverpool-Trainer wirkte nach dem souveränen 2:0-Erfolg im Achtelfinal-Rückspiel gegen RB Leipzig und dem damit verbundenen Aufstieg ins Viertelfinale gelöst wie selten in den vergangenen Wochen und zeigte seinem ehrgeizigen Amtskollegen Julian Nagelsmann zugleich die Grenzen auf.

„Die größte Leistung ist, dass wir dafür gesorgt haben, dass man in beiden Spielen nicht gesehen hat, wie gut Leipzig eigentlich ist. Die sind normalerweise ein Powerhouse. Doch wir haben gut verteidigt und sie nicht ins Spiel kommen lassen“, sagte Klopp.

Liverpool-Trainer Jürgen Klopp
Reuters/Phil Noble
Liverpool-Trainer Jürgen Klopp fand eine wirksame Taktik gegen RB Leipzig

Druck als Erfolgsgeheimnis gegen Leipzig

Im Trainerduell mit Nagelsmann steht es nun insgesamt 4:0 für Klopp. Der 53-Jährige hatte in der Videoanalyse den Ansatz gefunden, um die Mannschaft seines 20 Jahre jüngeren Landsmann zu knacken. „Wenn man RB machen lässt, sind sie richtig gut“, so Klopp. „Sie kriegen nicht oft den Druck, den sie von uns bekommen haben. Das war eine komplexe Aufgabe, und das haben die Jungs gut gemacht.“

Wie im Hinspiel trafen auch im zweiten Budapester Duell die beiden Stars Mohamed Salah (70.) und Sadio Mane (74.) binnen weniger Minuten. Beeindruckend war zudem, wie sich seine Mannschaft nicht anmerken ließ, dass sie in der englischen Premier League sechs der letzten sieben Spiele verloren hat.

Von den Leipzigern rund um Kapitän Marcel Sabitzer kam offensiv zu wenig, Nagelsmann vermisste vor allem die Emotionen im Spiel. Man habe, befand der Coach, völlig verdient verloren.

„Es geht so weit, wie es geht"

Liverpool will nun seinen Lauf in der Champions League nutzen. Schließlich ist der Wettbewerb die letzte Chance der „Reds“ auf einen Titel in dieser Saison. Und nach dem Absturz auf Platz acht der Premier League wohl auch die einzige Möglichkeit, in der kommenden Spielzeit wieder im wichtigsten Europacup-Bewerb zu spielen.

„Es geht so weit, wie es geht. Wir setzen uns keine Limits“, sagte Klopp und schränkte ein: „Wir gehen aber jetzt auch nicht aus dem Stadion und sagen, wir hauen jetzt wieder alle aus dem Stadion.“ Bereits 2019 hatte Klopp mit Liverpool die Champions League gewonnen.