Thiem fand nur langsam ins Spiel und mühte sich im ersten Satz nach Abwehr eines Satzballes bei 5:6 ins Tiebreak, wo dennoch Bautista-Agut mit 7/3 als Sieger die Seiten wechselte. 1:01 Stunden waren da gespielt. Im zweiten Satz legte Thiem vor und mit dem Break zum 2:0 gleich einmal den Grundstein für den Satzausgleich. Auch von einem sofortigen Aufschlagverlust ließ er sich nicht aus der Bahn werfen und nahm seinem Gegner zum 4:2 und 6:2 noch zweimal das Service ab. Nach nur weiteren 34 Minuten war alles wieder offen.
Im Entscheidungsdurchgang wackelten beide Akteure beim Aufschlag, der als Nummer fünf gesetzte Spanier drückte noch einmal aufs Tempo und nahm Thiem gleich sein allererstes Service ab, Thiem wiederum fightete zurück und stellte mit einem hart umkämpften Rebreak auf 1:1. Auch in seinem zweiten Aufschlaggame hatte Thiem zu kämpfen, nach Abwehr zweier Breakbälle stellte er auf 2:1. Im Gegenzug musste Bautista-Agut über Einstand gehen, ehe er auf 2:2 ausgleichen konnte.
Jeder Punkt hart umkämpft
Das fünfte Game brachte dann die Vorentscheidung, Thiem musste seinen Aufschlag abgeben, Bautista Agut brachte sein Service hingegen zwar mit Mühe, aber doch zur 4:2-Führung durch. Die hingebungsvollen Anfeuerungsrufe von Thiem-Coach Nicolas Massu, der seinen Schützling von der Bank aus mit voller Kraft unterstützte, halfen nicht mehr. Hart umkämpft, aber ohne weiteren Aufschlagverlust holte sich der Spanier den dritten Satz mit 6:4. Nach fast genau 2:25 Stunden verwertete der Ranglisten-13. seinen ersten Matchball, Thiem beendete die Partie mit einem Eigenfehler ins Netz.
„Dominic ist ein sehr guter Spieler, er gibt immer 120 Prozent, ich musste noch mehr geben“, sagte Bautista Agut nach dem intensiven Match, einem „der besten seines Lebens. Es war ein harter Fight, ich habe gegen einen sehr guten Spieler viel laufen und kämpfen müssen“, so der Spanier, der es nun bei dem mit 1,154 Millionen Dollar dotierten Turnier im Kampf um den Finaleinzug mit dem Russen Andrej Rublew zu tun bekommt, der nach zwei Gegneraufgaben noch keine Partie im Turnier bestritten hat.
Damit ist nach dem Out bei den Australian Open im Achtelfinale auch das zweite Saisonturnier für Thiem nicht nach Wunsch verlaufen. Die nächste Chance, es besser zu machen, gibt es bereits ab Sonntag beim ATP-500-Event in Dubai, wo der vierfache Major-Finalist neuerlich topgesetzt sein wird.
Federer unterliegt Basilaschwili
Auch Roger Federer verlor unterdessen bei seinem Tenniscomeback in Doha das zweite Match und schied im Viertelfinale aus. Der 39-jährige Schweizer unterlag dem Georgier Nikolos Basilaschwili am Donnerstag trotz eines Matchballs noch mit 6:3 1:6 5:7. Nach 1:50 Stunden stand die Niederlage für den langjährigen Weltranglistenersten fest.
Im umkämpften dritten Satz war Federer beim Stand von 5:4 gegen den aufschlagenden Weltranglisten-42. nur einen Punkt vom Sieg entfernt und verlor wenig später selbst sein Service. Der 29-jährige Basilaschwili fixierte mit dem dritten Matchball den Sieg.

Für Federer, den Gewinner von 20 Grand-Slam-Titeln, war das mit gut einer Million Dollar dotierte Hartplatzturnier in Doha die Rückkehr in den Wettkampfsport nach mehr als einem Jahr. Nach dem Halbfinal-Aus bei den letztjährigen Australian Open hatte sich Federer während der Coronavirus-Pandemie zwei Knieoperationen unterzogen und seine Saison frühzeitig beendet.
Oswald im Doppel-Finale
Philipp Oswald erreichte das Doppel-Finale. Der 35-jährige Vorarlberger setzte sich gemeinsam mit dem Neuseeländer Marcus Daniell gegen die topgesetzten Kolumbianer Sebastian Cabal und Robert Farah mit 6:3 6:4 durch.
Im Endspiel treffen Oswald/Daniell auf die russische Paarung Aslan Karazew und Andrej Rublew, die sich im Halbfinale gegen die Franzosen Jeremy Chardy und Fabrice Martin mit 7:6 (7/5) 7:6 (7/2) durchsetzten.
ATP-250-Turnier in Doha
(Katar, 890.920 Dollar, Hartplatz)