Ski alpin

Vlhova verhindert ersten Sieg von Liensberger

Katharina Liensberger hat am Freitag ihren ersten Weltcup-Sieg einmal mehr knapp verpasst. Die Weltmeisterin aus Vorarlberg musste sich im ersten Slalom von Aare nur Petra Vlhova um 0,20 Sekunden geschlagen geben. Die Slowakin baute damit ihre Führung im Slalom-Weltcup aus und liegt nun auch in der Gesamtwertung voran.

Die nach dem ersten Durchgang drittplatzierte Liensberger riskierte in der Entscheidung alles und fing mit einem starken Lauf Mikaela Shiffrin noch ab – die US-Amerikanerin wurde 0,64 Sekunden zurück Dritte –, die Halbzeitführende Vlhova rettete aber einen kleinen Vorsprung ins Ziel. Sie führt nun in der Disziplinenwertung zwei Rennen vor Schluss – der nächste Torlauf folgt bereits am Samstag (10.30/13.45 Uhr, live ORF1) erneut in Aare – 85 Punkte vor Shiffrin und 90 vor Liensberger.

Franziska Gritsch (+1,80) wurde als zweitbeste Österreicherin Sechste und egalisierte damit ihr bestes Weltcup-Ergebnis von Levi im November 2020. Katharina Gallhuber, Chiara Mair und Marie-Therese Sporer belegten unmittelbar hintereinander die Ränge 17 bis 19. Für Sporer war es das beste Weltcup-Resultat ihrer Karriere. Katharina Huber war schon im ersten Durchgang ausgeschieden.

1. Petra Vlhova (SVK)
2. Katharina Liensberger
3. Mikaela Shiffrin (USA)

Liensberger „wirklich happy“

„Es war fast wie Um-die-Tore-Fliegen. Ich habe wieder alles gegeben und wollte das einfach ins Ziel bringen. Egal, was dabei rausschaut, ich will einfach pushen und ich bin wirklich happy, dass mir das gelungen ist", sagte Liensberger im ORF-TV-Interview und trauerte ihrem Premierensieg nicht nach.

„Petra ist wirklich gut gefahren, Gratulation! Sie hat vom Start weg richtig den Zug gefunden. Es macht einfach Spaß, sich mit ihr und Mikaela matchen zu können. Jeder bringt seine Leistung auf den Punkt und jeder will alles aus sich herausholen. Ein Podestplatz fühlt sich gut an. Zu zeigen, was in mir steckt, zu tun, was mir Spaß macht, und mit Begeisterung und ganzem Herzen. Ich bin superhappy“, fügte die 23-Jährige hinzu.

Liensberger in Aare Slalom-Zweite hinter Vlhova

Weltmeisterin Katharina Liensberger hat sich im ersten Weltcup-Slalom von Aare nur Petra Vlhova geschlagen geben müssen. Die Slowakin verteidigte ihre Halbzeitführung im Finale und blieb 0,20 Sekunden vor der Vorarlbergerin.

Gritsch hat Spaß am Skifahren

Sehr zufrieden war nach zuletzt durchwachsenen Wochen auch Gritsch. „Ich war heute einfach locker drauf und habe meinen Spaß gehabt. Das ist meine Art, witzig und mit Spaß Ski fahren. Das ist mir zuletzt etwas abgegangen, ich habe immer etwas mit mir gekämpft. Heute habe mir gedacht, fahr so wie als Kind, fahr einfach Ski. Heute habe ich endlich zwei Läufe heruntergebracht, und wenn es grün im Ziel aufleuchtet, perfekt“, jubelte die 23-jährige Tirolerin.

Gallhuber, die sich vom 28. Zwischenrang nach dem ersten Lauf um elf Plätze verbesserte, war nach ihrer Zielankunft (als Dritte, Anm.) zunächst gar nicht glücklich. „Als ich ins Ziel gekommen bin, habe ich noch gedacht: Das gibt es nicht, ich habe alles versucht. Ich bin zwar nicht alles auf Zug gefahren, habe aber ein paar gute Passagen erwischt. Jetzt bin ich glücklich, dass es im zweiten Durchgang noch ein bisserl nach vorne gegangen ist", sagte die Slalom-Olympiadritte von Pyeongchang 2018.

Sporer hatte im Februar 2020 bereits ihren Rücktritt erklärt, überlegte es sich später aber anders und machte diese Entscheidung rückgängig. Inzwischen war sie aber aus allen ÖSV-Kadern gefallen und musste die Kosten für die Saison großteils selbst aufstellen. Dazu startete die Tirolerin auch ein Projekt auf der Crowdfunding-Plattform „I believe in you“, über das mehr als 13.000 Euro hereinkamen. „Egal, wie viele Fehler man macht und wie oft du neben der Spur stehst – immer kämpfen, denn das Ergebnis kriegst du im Ziel“, meinte die 24-Jährige.

Vlhova siegt nach „großem Kampf“

Groß war die Freude über den im Rennen um die große und kleine Kristallkugel wichtigen Erfolg natürlich bei Vlhova. „Jeder Sieg, jedes Podium ist wichtig für mich, weil ich dafür perfektes Skifahren zeigen muss. Heute war es das, bis auf ein paar kleine Fehler vielleicht“, sagte die 25-Jährige. „Die Piste war sehr weich, es war ein großer Kampf für mich, aber ich habe es geschafft. Ich bin glücklich heute.“ Im Gesamtweltcup führt Vlhova, die ihren insgesamt 20. Weltcup-Sieg feierte – den zwölften im Slalom –, nun 64 Punkte vor der in Aare fehlenden Schweizerin Lara Gut-Behrami.

Shiffrin, die am Samstag ihren 26. Geburtstag begeht, hält damit weiter bei 45 Slalom-Siegen und verpasste vorerst die Chance, an Siegen in einer Disziplin zu Rekordhalter Ingemar Stenmark aufzuschließen. Der legendäre Schwede hat in seiner Karriere 46 Riesentorläufe gewonnen.