Ski alpin

Liensberger jagt ersten Slalom-Sieg

Katharina Liensberger hat sich am Samstag im zweiten Weltcup-Slalom im schwedischen Aare wieder in eine gute Ausgangsposition gebracht, ihren ersten Erfolg im Weltcup einzufahren. Die Doppelweltmeisterin von Cortina liegt vor der Entscheidung um 13.45 Uhr (live in ORF1 und im Livestream) nur 0,19 Sekunden hinter der Führenden Mikaela Shiffrin, die heute ihren 26. Geburtstag feiert.

Der US-Star könnte mit dem 46. Sieg in einem Weltcup-Slalom den Rekord von Ingemar Stenmark für Disziplinensiege einstellen und den 70. Erfolg im Weltcup holen. Auf Platz drei mit 0,68 Sekunden Rückstand auf den US-Star rangiert die Deutsche Lena Dürr. Nicht mehr um den Sieg mitmischen wird aller Wahrscheinlichkeit nach Weltcup-Leaderin Petra Vlhova.

Der Slowakin passierte bereits beim vierten Tor ein schwerer Fehler. Vlhova wurde ausgehoben und konnte sich akrobatisch noch korrekt ins nächste Tor retten. Doch die Zeit war verloren, und mit 2,95 Sekunden Rückstand auf Shiffrin geht es für die Siegerin des Freitag-Slaloms, die sich als 27. noch ins Finale rettete, nur noch um eine Rangverbesserung.

Schwerer Fehler von Petra Vlhova

Die Slowakin Petra Vlhova brachte sich mit einem schweren Fehler nach wenigen Toren um ihre Siegeschance und muss auch um den Sieg im Slalom-Weltcup kämpfen.

Im Kampf um die Kristallkugel im Torlauf kann Vlhova noch jeden Punkt brauchen. Die Entscheidung fällt somit beim Weltcup-Finale nächste Woche in Lenzerheide (SUI). Der Damen-Slalom steht am Samstag (10.30 Uhr, live in ORF1) auf dem Programm.

Liensberger als Jägerin

So weit dachte Liensberger noch nicht voraus. Sie war im ORF-Interview locker und freute sich auf das Finale: „Ich kann gut mit der Rolle der Jägerin leben. Ich will einfach angreifen, Spaß haben und zeigen, was ich kann. Ich konnte guten Speed aufbauen, habe die Spuren getroffen, hätte sogar ab und zu schneller sein können.“

Die Schwierigkeiten von Vlhova bekam die 23-jährige Vorarlbergerin mit, wollte sich aber davon bei der Fokussierung auf ihr Rennen nicht beeinflussen lassen: „Es geht nur um schnelles Skifahren.“ Die restlichen Österreicherinnen konnten nicht mit ihrer Teamkollegin mithalten.

Mair trotzt ihren Problemen

Chiara Mair, am Freitag 18., geht mit 2,14 Sekunde Rückstand als 14. in den zweiten Durchgang. Für die Tirolerin dennoch eine gute Leistung, leidet sie doch noch immer unter den Nachwirkungen eines schweren Trainingssturzes vor zwei Jahren. Nach ihrem Unfall konnte sie sich zeitweise nur in abgedunkelten Räumen aufhalten.

„Es hat mir voll getaugt“, meinte sie im ORF. „Es ist nicht besser gegangen, weil ich bin nicht ganz fit. Meine Kopfverletzung vor zwei Jahren war so schlimm, dass manche Therapeuten gemeint haben, ich könnte überhaupt keinen Spitzensport betreiben. Deshalb bin ich immer zufrieden, wenn ich mithalten kann. Ich war heute nicht mal eingefahren, aber wenn man in der Topgruppe die Startnummer eins hat, sagt man nicht Nein.“

Gritsch nach Fehler „richtig heiß“

Franziska Gritsch, am Freitag noch Sechste, vergab ihre Chancen auf einen Topplatz nach einem kapitalen Fehler. 2,53 Sekunden blieb die Tirolerin hinter Shiffrin, wurde 20. und war im ORF-Interview „richtig heiß“.

„Ich wollte den Ski gehen lassen und Tempo machen, aber dann ist er mir weggerutscht. Es geht anscheinend nicht leicht, aber ich werde die Energie in den zweiten Durchgang stecken“, so Gritsch. Noch schlechter lief es für Katharina Gallhuber. Die mit 2,56 Sekunden als 22. sogar noch einmal 0,03 Sekunden hinter Gritsch blieb.

Marie Therese Sporer, die am Freitag als 19. ihr bestes Weltcup-Ergebnis erreicht hatte, konnte sich als 25. mit 2,73 Sekunden noch für die Entscheidung qualifizieren. Völlig verpatzte Katharina Huber ihren Lauf. Sie verlor 3,68 Sekunden auf die Spitze und war als 39. beim Kampf um die Punkte ebenso nicht mehr dabei wie Bernadette Lorenz (38./+3,66).