Handballer Robert Weber
APA/Erwin Scheriau
Handball

Herber Dämpfer für ÖHB-Team in EM-Quali

Österreichs Handball-Männer müssen in der Qualifikation für die EM 2022 weiter zittern, haben das Schicksal aber noch in eigener Hand. Am Sonntag unterlag eine personell geschwächte Auswahl des Österreichischen Handballbunds (ÖHB) im ersten Spiel nach der WM im Duell mit Bosnien-Herzegowina in Bugojno mit 21:27 (10:11). Österreich steht damit in den abschließenden Partien am 29. April in Estland bzw. am 2. Mai in Graz gegen Bosnien unter Siegeszwang.

Eine starke Viertelstunde reichte der Truppe von Trainer Ales Pajovic unterm Strich nicht, auch wenn die Aufgabe durch Probleme am Personalsektor – acht Neue im Team und ein weiterhin absenter Kapitän Nikola Bilyk – nicht leichter wurde. Neben den bereits als Gruppensieger feststehenden Deutschen ist in Pool 1 noch ein Fixticket zu vergeben. Bosnien ist mit vier Punkten aktuell Zweiter vor Österreich und Estland (je zwei). Zusätzlich qualifizieren sich die vier besten Dritten der acht Gruppen.

Im Nachtrag – Anfang November war das Spiel wegen zahlreicher Coronavirus-Fälle beim Gegner abgesagt worden – erwischte Österreich in der leeren Halle keinen guten Start, lag in der elften Minute mit 1:5 in Rückstand. Doch angeführt vom bei der WM verletzten Rückraumshooter Janko Bozovic und Lukas Hutecek hatte man sich innerhalb der nächsten zehn Minuten auf 6:6 bzw. 7:7 zurückgearbeitet und ging auch mit 9:7 in Führung.

Handball-EM-Quali: Bosnien bezwingt Österreich

Österreichs Handball-Männer kassieren in der EM-Qualifikation eine klare Niederlage. Nach dem 21:27 gegen Bosnien-Herzegowina gerät das Team von Ales Pajovic zusehends unter Druck.

Nicht zuletzt der im vergangenen Herbst eingebürgerte, 38-jährige Hard-Goalie Golub Doknic zeichnete sich einige Male aus. Anstelle aber die Chance auf das 10:7 zu nutzen, musste Österreich kurz vor der Pause das 9:9 hinnehmen und kassierte mit der Schlusssirene noch das 10:11.

Abfuhr nach Halbzeit

Zäh verlief aus österreichischer Sicht auch der Wiederbeginn, Bosnien um Weltklassetormann Benjamin Buric zog auf 14:11 (34.) bzw. 18:14 (41.) davon und hatte damit eigentlich schon die Vorentscheidung geschafft. Spätestens, als der bis dahin so sichere Flügelroutiner Robert Weber beim Stand von 18:22 einen Siebenmeter auch im Nachschuss vergeben hatte (51.), war die Partie gelaufen.

„Der Plan war eigentlich, zwei Punkte zu holen“, sagte Pajovic im Anschluss. „Die erste Hälfte war gut. Wir haben in der zweiten Hälfte zu viele Tore bekommen, die Abwehr war nicht mehr kompakt. Mit der Tormannleistung bin ich zufrieden. Die EM-Quali ist aber noch nicht vorbei, wir haben noch zwei Spiele. Natürlich stehen wir unter Druck, der ist immer da. Wir brauchen jetzt zwei Siege.“ Mit seinem Team kann sich der Slowene im April eine Woche lang auf die entscheidenden Partien vorbereiten.

Handball-EM-Qualifikation der Männer

Sonntag:

Bosnien-Herzegowina – Österreich 27:21 (11:10)

Beste Werfer Österreich: Weber 6, Frimmel 5, Hutecek 4

EM-Qualifikation 2022

ÖHB-Spielplan:
04.11.2020 Österreich Estland 31:28
06.01.2021 Österreich Deutschland 27:36
10.01.2021 Deutschland Österreich 34:20
14.03.2021 Bosnien-Herzegowina Österreich 27:21
29.04.2021 Estland Österreich 27:31
02.05.2021 Österreich Bosnien-Herzegowina 27:23
Abschlusstabelle:
1. Deutschland 6 6 0 0 191:135 12
2. Österreich 6 3 0 3 157:175 6
3. Bosnien-Herzegowina 6 2 0 4 137:142 4
4. Estland 6 1 0 5 141:174 2
Jeweils die Top Zwei der acht Gruppen sowie die vier besten Dritten qualifizieren sich für die EM 2022 in Ungarn und der Slowakei