Der WAC liegt auf Platz fünf (30 Punkte/35:36-Tore/-1) und kann aufgrund des klar besseren Torverhältnisses gegenüber Hartberg schon bei einem Remis bei der Austria am Sonntag die Teilnahme an der Meistergruppe fixieren. Die Tiroler (29/36:33/+3) haben mit Rapid den Tabellenzweiten im Tivoli Stadion Tirol zu Gast, Hartberg (28/22:35/-13) empfängt den schwächelnden Neunten St. Pölten.
Der erhoffte frische Wind, den man zuletzt mit einem 4:0 in Ried im ersten Spiel nach der Ära von Ferdinand Feldhofer in Kärnten gespürt hat, ist allerdings schnell wieder verflogen. Auch deshalb rechnet man im WAC-Lager nicht mit einem Selbstläufer. „Für die Austria geht es um nichts mehr, wir haben uns durch unsere Leistung die Situation aber nicht leichter gemacht“, sagte Coach Roman Stary, den gegen die Tiroler ein „katastrophales Abwehrverhalten“ seines Teams ärgerte.
Dreikampf um zwei Tickets für Meistergruppe
Der WAC, die WSG Tirol und Hartberg kämpfen in der österreichischen Fußball-Bundesliga um die letzten zwei Tickets für die Meisterrunde. Die drei Teams trennen vor Abschluss des Grunddurchgangs nur zwei Punkte.
„Richtig lässiges Endspiel“ für WSG
WSG Tirol tankte hingegen mit dem ungefährdeten Auswärtstriumph beim WAC neues Selbstvertrauen. „Es war ein toller Auftritt, einfach nur geil. Ich finde, nach dem Rückstand von 0:1 bis zum 5:2 – besser kann man nicht Fußball spielen“, lobte Coach Thomas Silberberger seine Truppe. Die fand nach sechs sieglosen Auftritten zuvor gerade noch zum richtigen Zeitpunkt die Rückkehr auf die Gewinnerstraße.
Bundesliga, 21. Runde
„Das war ein Kraftakt, ein Befreiungsschlag. Wir haben uns belohnt für die letzten Wochen, denn in Wahrheit hätten wir gefühlt schon seit zwei Wochen in der Meistergruppe sein müssen“, sagte der 47-Jährige. Auf dem Weg dorthin wartet noch ein „richtig lässiges Endspiel“.
„Wir haben mit Rapid wahrscheinlich den schwierigsten Gegner, aber wir werden versuchen, dass wir so einen Auftritt wie heute hinlegen, und dann werden wir auch schauen, was auf den anderen Plätzen passiert, weil vielleicht genügt uns ja ein Unentschieden“, sagte Silberberger. Wegen eines möglichen Ausrutschers hat er auch den WAC auf der Rechnung. „Der WAC hat es auch nicht einfach bei der Austria, die wird mit allem Frust dahergekommen und hat noch eine Revanche vom Hinspiel offen“, erinnerte Silberberger.
Hartberg braucht Schützenhilfe
Durch den Sieg der WSG und die gleichzeitige Niederlage der Hartberger bei Rapid sind die Steirer in der letzten Runde auf Schützenhilfe angewiesen. „In der letzten Runde werden wir alles raushauen, und dann werden wir sehen, was die Tabelle hergibt“, kündigte Trainer Markus Schopp an.
In der letzten Saison schafften es die Steirer mit 29 Punkten in die Meistergruppe, diesmal könnten sogar 31 Punkte zu wenig sein. „Ich bin mit der Situation nicht unzufrieden, aber durch den Modus kann es sein, dass wir bei einem Sieg gegen St. Pölten mit 31 Punkten dastehen und trotzdem ab nächster Woche nur noch vom Abstieg reden“, erklärte Schopp.
Rapid fertigt Hartberg ab
Rapid hat einen souveränen 4:0-Heimsieg über TSV Hartberg eingefahren. Matchwinner für die zweitplatzierten Hütteldorfer war Ercan Kara – der Stürmer traf in der 34. und 49. Minute und bereitete das dritte Tor durch Christoph Knasmüllner vor (69.). Für den Endstand sorgte Deni Alar (88.).
„WSG spielt grandiose Saison“
Die 15 Punkte vor Schlusslicht Admira liegenden Hartberger könnten Leidtragender der überraschenden Wattens-Erfolge werden. „Wir haben von der ersten Runde an gesagt, wir wollen bereit sein, wenn es ein großer Club nicht unter die Top Sechs schafft. Diesen Fall gibt es heuer (mit der Austria, Anm.), aber es gibt mit WSG auch eine zweite Mannschaft, die eine grandiose Saison spielt“, sagte Schopp.
Der Ex-ÖFB-Internationale ist nun auf seinen ehemaligen Nationalteamkollegen angewiesen – ein Punktgewinn von Rapid mit Coach Dietmar Kühbauer bei der WSG würde den Hartbergern im Falle eines Sieges über St. Pölten den Meistergruppenplatz bescheren. „Unser Ziel in der letzten Runde sind so wie immer drei Punkte“, betonte Kühbauer. „Wir schauen nicht darauf, dass wir jemandem helfen, wir wollen in Innsbruck ein gutes Spiel abliefern.“