Teamchef Franco Foda (AUT)
GEPA/Philipp Brem
WM-Qualifikation

ÖFB plant ohne Deutschland-Legionäre

Österreichs Nationalteam wird den Start in die Qualifikation für die WM 2022 in Katar stark ersatzgeschwächt angehen müssen. Der ÖFB gab am Montag bekannt, dass das Nationalteam planmäßig am 25. März in Glasgow gegen Schottland antritt. Da aufgrund der geltenden Quarantänebestimmungen die deutschen Clubs von einer Abstellungspflicht entbunden sind, wird Franco Foda wohl ohne Deutschland-Legionäre auskommen müssen.

Zuletzt war auch die Beantragung eines Platztauschs im Raum gestanden. Von diesem Alternativszenario nahm der ÖFB nach internen Beratungen aber wieder Abstand. Ein Antrag auf Platztausch hätte von dem Weltverband FIFA genehmigt werden müssen, zudem hätte diese Variante eine Ausnahmegenehmigung für die Delegation aus Schottland zur Landung auf österreichischem Gebiet zur Voraussetzung gehabt.

Auch sportlich hätte ein Platztausch für den ÖFB Nachteile gehabt. Im September wären dann innerhalb weniger Tage drei Auswärtsspiele in Moldawien, Israel und Schottland auf dem Programm gestanden, was mit großen Reisestrapazen verbunden gewesen wäre. Die Austragung an einem neutralen Spielort wurde von Schottland abgelehnt. „Wir mussten uns für eine von zwei nicht zufriedenstellenden Optionen entscheiden. Das haben wir nach Abwägung aller Parameter getan“, erklärte ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold.

WM-Qualispiel ohne Deutschland-Legionäre

Österreichs Nationalteam wird den Start in die Qualifikation für die WM 2022 in Katar ersatzgeschwächt angehen müssen. Aufgrund der geltenden Quarantäneregeln muss Teamchef Franco Foda auf alle Deutschland-Legionäre beim Spiel im schottischen Glasgow verzichten.

„Wichtig, dass Entscheidung getroffen ist“

Foda gibt am Freitag seinen Kader für das Spiel in Schottland und die folgenden Partien in Wien am 28. März gegen die Färöer und am 31. März gegen Dänemark bekannt. In Wien können David Alaba und Co. wieder dabei sein, da die deutschen Quarantänebestimmungen für Aufenthalte in Großbritannien gelten, aber nicht für Österreich.

„Es gab in dieser Situation keine zufriedenstellende Option. Wir haben unsere Entscheidung mit Blick auf die gesamte Qualifikation getroffen. Für uns ist wichtig, dass die Entscheidung getroffen ist. Jetzt gilt es, den Fokus auf die Dinge zu legen, die wir beeinflussen können“, sagt Teamchef Franco Foda, der seinen Kader gegen Schottland ohne insgesamt 14 Deutschland-Legionäre planen muss. Darunter sind Stützen wie Alaba, Marcel Sabitzer, Martin Hinteregger, Christoph Baumgartner, Xaver Schlager, Stefan Lainer und Stefan Ilsanker.

ÖFB weiter in Verhandlungen mit deutschen Clubs

Unverändert wird der ÖFB aber weiter versuchen, bei den deutschen Clubs Freistellungen zu erwirken. „In diesem Zusammenhang wurde heute ein Brief an alle deutschen Vereine übermittelt, der zum einen die strengen Präventions- und Hygienemaßnahmen im Rahmen des Lehrgangs unterstreicht und zum anderen nochmals das Ersuchen an die Clubs transportiert, im Doppelpass mit den lokalen Gesundheitsbehörden Ausnahmegenehmigungen für die Legionäre zu erwirken“, gab der ÖFB in einer Presseaussendung bekannt.

Hintergrund der Situation ist, dass aufgrund der Coronavirus-Pandemie Rückkehrer aus Großbritannien in Deutschland je nach Bundesland zwischen zehn und 14 Tagen in Quarantäne müssen. Sollte ein Spieler aber länger als fünf Tage in Quarantäne müssen, ist der Verein durch eine FIFA-Regelung von der Abstellungspflicht entbunden. Da nicht zu erwarten ist, dass die deutschen Clubs dennoch eine Freigabe erteilen, wird sich das Team für Schottland aus Spielern der österreichischen Bundesliga und anderer europäischer Ligen wie Frankreich, Schweiz, Belgien und Türkei zusammensetzen.