Anthony Joshua in seinem Kampf gegen Kubrat Pulew (BUL)
Reuters/Andrew Couldridge
Boxen

Schwergewichte bitten zu „Megaduell“

Die Boxfans dürfen sich laut US-Medien heuer auf ein besonderes Schmankerl freuen. Denn im Schwergewicht soll der von allen vier großen Boxverbänden anerkannte Weltmeister ermittelt werden. Wie der US-Fernsehsender ESPN am Montag online berichtete, wurden für dieses Jahr die zwei lange erwarteten Kämpfe zwischen den beiden Briten Anthony Joshua und Tyson Fury vereinbart.

Ein entsprechender Vertrag für den von Medien als „Megaduell“ bezeichneten Kampf sei am vorigen Samstag unterschrieben worden, hieß es vonseiten des Managements der beiden Boxer. „Der schwierige Teil ist immer, alle dazu zu bringen, Stift auf Papier zu bringen. Aber das war eine große Anstrengung aller Parteien, um es über die Linie zu bringen“, wird Joshuas Manager Eddie Hearn, Sohn des Präsidenten der Professional Darts Corporation (PDC) Barry Hearn, zitiert.

Laut ESPN könnte der erste von zwei Vereinigungskämpfen im Juni oder Juli stattfinden, der Rückkampf im November oder Dezember. Derzeit wird nach einem Ort für die Kämpfe gesucht. Favorisiert wird der Nahe Osten. Für den Kampf von Joshua gegen den mexikanisch-amerikanischen Boxer Andy Ruiz in Dirijah im Dezember 2019 sollen die Organisatoren in Saudi-Arabien 100 Millionen Dollar gezahlt haben.

Anthony Joshua mit seinen Gürteln der  Verbände IBF, WBA, WBO und IBO
Reuters/Action Images/Andrew Couldridge
Joshua, hier auch mit dem Gürtel der IBO) fehlt aktuell nur ein Titel der vier großen Verbände zum kompletten „Set“

Drei Titel gegen einen

Der 31-jährige Joshua ist Weltmeister der großen Verbände International Boxing Federation (IBF), World Boxing Association (WBA) und World Boxing Organization (WBO). Zuletzt verteidigte der Brite, der auch von der tiefer gestellten International Boxing Organization (IBO) als Weltmeister geführt wird, seine Gürtel am 12. Dezember vorigen Jahres in London durch einen K.-o.-Sieg gegen den Bulgaren Kubrat Pulew. Von seinen bisher 25 Profikämpfen hat Joshua 22 durch K. o. gewonnen und nur einen verloren.

Der ein Jahr ältere Fury ist aktuell Inhaber des WM-Titels des Verbandes World Boxing Council (WBC), den er bei seinem bisher letzten Kampf am 22. Februar 2020 durch technischen K. o. dem US-Amerikaner Deontay Wilder abgenommen hatte. Fury ist im Vergleich zu seinem Kontrahenten das Wort Niederlage fremd. In seinen bisher 31 Profikämpfen ist der 32-Jährige noch unbesiegt.

Tyson Fury jubelt mit WBC-Gürtel nach seinem Sieg durch technischen K.o. gegen Deontay Wilder (USA)
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Fury ging in bisher allen seinen Profikämpfen als Sieger aus dem Ring

Die Organisatoren rechnen jedenfalls damit, dass die Kämpfe zu einem großen Spektakel werden – auch in Zeiten der Coronavirus-Pandemie. Auch an mangelndem Interesse an Veranstaltern des „Megaduells“ soll es laut Joshuas Managers nicht mangeln. „Das ist der größte Kampf im Boxen und eines der größten Sportereignisse der Welt. Es wird ein großer Gewinn für ein Land, das sich präsentieren will“, wird Hearn in ESPN zitiert, „wir hoffen, dass der Schauplatz im kommenden Monat fixiert ist.“