Pistenarbeiter auf der Piste
APA/KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Ski alpin

Wetter bringt Weltcup-Finale in Not

Das Wetter spielt derzeit nicht mit – wie schon am Montag sind auch am Dienstag die beiden geplanten Abfahrtstrainings der Damen und Herren beim alpinen Weltcup-Finale in Lenzerheide abgesagt worden. Nach dem Neuschnee am Vortag ließen die Pistenverhältnisse sowie starker Wind erneut kein Training zu, nun sind die Organisatoren gefordert.

Für Mittwoch wären die Abfahrten für Herren und Damen geplant. Dafür notwendig ist aber zumindest ein Training. Um die Abfahrten am Mittwoch zu retten, müssen vorher die Trainings absolviert werden. Sollte es das Wetter zulassen, wartet daher ein Mammutprogramm auf Veranstalter und Rennläufer.

Die Abfahrten werden im Anschluss an das einzige Training am Mittwoch absolviert. Der Start des Herren-Rennens wurde für 12.15 Uhr angesetzt, jenes der Damen soll um 13.45 Uhr beginnen. Beide Abfahrten sind live in ORF1 und im Livestream zu sehen. Kann beim Weltcup-Finale ein Rennen nicht zum angesetzten Termin stattfinden, wird es ersatzlos gestrichen, lautet die Regel.

Ringen um Abfahrt

Wie schon am Montag sind auch am Dienstag die beiden geplanten Abfahrtstrainings der Damen und Herren beim alpinen Weltcup-Finale in Lenzerheide abgesagt worden. Nun sollen sowohl die Trainings als auch die Rennen am Mittwoch stattfinden.

Im Abfahrtsweltcup der Herren führt der Schweizer Beat Feuz 68 Punkte vor dem Kärntner Matthias Mayer. Bei einer Absage dürfte sich Feuz über sein viertes Abfahrtskristall freuen. Daher hofft Mayer noch auf die Chance, die erste Abfahrtskugel für Österreich seit Klaus Kröll 2012 heimzuholen. „Es ist schon ein schöner Rückstand auf den Beat. Das wird ganz schwer, wenn ein Rennen ist, das aufzuholen. Ich glaube nicht, dass der Beat sich so viele Fehler geben wird. Und bei mir muss alles perfekt passen“, erklärte der ÖSV-Speedfahrer.

Abfahrt vom Reservestart wahrscheinlich

Sollte die Abfahrtspiste in einen rennfertigen Zustand gebracht werden und das Wetter mitspielen, so wird vermutlich vom Reservestart weg gefahren. „Das wird dann eine kurze Sache, eine knappe Sache von den Zeitrückständen her, da ist dann vieles möglich. Es wird sich jeder gescheit runterhauen“, so der Doppel-Olympiasieger. Sein Bauchgefühl jedoch sei nicht so positiv, wenn er auf die Wetterprognose mit Nebel und Schneefall schaue. „Ich muss mich trotzdem darauf einstellen.“ Vom Pistenzustand wisse er nichts, weil auch die Trainer nicht auf die Strecke durften. „Eisig wird es sicher nicht“, scherzte Mayer.

Matthias Mayer (AUT)
GEPA/Harald Steiner
Mit 68 Punkten Rückstand auf Beat Feuz sind Matthias Mayers Chancen auf die Abfahrtskugel nur noch gering

In der Abfahrt der Damen würde die vierfache Saisonsiegerin Goggia aus Italien nach ihrer Verletzungspause ihr Comeback geben und verhindern, dass ihr das Kristall noch von den Schweizerinnen Corinne Suter (70 Zähler zurück) oder Lara Gut-Behrami (97) weggeschnappt wird. Gut-Behrami ihrerseits würde das Rennen brauchen, um Petra Vlhova im Gesamtweltcup noch zuzusetzen. Die Slowakin reiste mit 96 Zählern Vorsprung nach Lenzerheide.

Am wettertechnisch ebenfalls zu erwartenden schwierigen Donnerstag stehen die Super-G auf dem Programm, Weltmeister Vincent Kriechmayr startet aus der Poleposition mit 83 Punkten Vorsprung auf den Schweizer Marco Odermatt. „Eine Absage würde es einfach machen, was den Kampf betrifft, aber das will ich auf keinen Fall. Ich will ein Rennen fahren, ein sicheres, ein faires. Es war kein einfacher Kalender mit der Pandemie, aber ich glaube, wir haben sehr viel Glück gehabt, dass wir so viele Rennen hatten. Aber zwei Rennen mehr würden uns alle freuen“, sagte der Oberösterreicher.