Teamchef Franco Foda (AUT)
GEPA/Daniel Goetzhaber
WM-Qualifikation

Foda stützt sich auf 43-Mann-Kader

ÖFB-Teamchef Franco Foda hat am Dienstag gleich 43 Spieler in den provisorischen Kader für die ersten drei Spiele im Rahmen der WM-Qualifikation Ende März nominiert. Da die Deutschland-Legionäre nicht zum Match am 25. März in Glasgow gegen Schottland reisen dürfen, musste Foda das wohl größte Aufgebot in der Geschichte der Nationalmannschaft zusammenstellen. Allerdings wird der Kader am Freitag noch reduziert.

Neben altbekannten Namen scheinen unter anderen die beiden Rapidler mit türkischen Wurzeln, Ercan Kara und Yusuf Demir, deren Clubkollegen Dejan Ljubicic und Maximilian Ullmann sowie Stefan Schwab (PAOK Saloniki), Goalie Daniel Bachmann (Watford), David Nemeth, Jakob Jantscher, Stefan Hierländer (alle Sturm Graz) und Peter Zulj (Göztepe) auf.

Nur auf der Abrufliste stehen unter anderen Salzburg-Keeper Cican Stankovic, der als Anwärter auf das Einserleiberl galt, Hannes Wolf von Borussia Mönchengladbach und Austria-Spieler Christoph Monschein. Der Einsatz von China-Legionär Marco Arnautovic war aufgrund der chinesischen Coronavirus-Reisebeschränkungen definitiv kein Thema.

Einberufung für Kara „eine Ehre“

An Kara zeigte zuletzt auch der türkische Verband Interesse, der 25-jährige Stürmer entschied sich nun aber für den ÖFB. „Es ist mir eine Ehre, für Österreich spielen zu dürfen“, lautete die erste Reaktion des 25-Jährigen. „Ich freue mich sehr, dass ich nominiert wurde und bin im Moment richtig glücklich“, sagte der Angreifer, der erst seit Sommer 2019 Profi ist. Sportdirektor Peter Schöttel meinte über Kara im Ö3-Interview: „Er ist ein guter Stürmer, den jede Mannschaft gut brauchen kann. Es ist bemerkenswert, welche Entwicklung er im letzten Jahr gemacht hat, wirklich außergewöhnlich.“

Foda stützt sich auf 43-Mann-Kader

ÖFB-Teamchef Franco Foda nominierte gleich 43 Spieler in den provisorischen Kader für die ersten drei Spiele im Rahmen der WM-Qualifikation Ende März.

Die Nominierung von Karas Rapid-Kollegen Demir kann als Fingerzeig gewertet werden, dass der 17-Jährige für Österreich auch im A-Team längerfristig zur Verfügung stehen wird. Der als großes Talent geltende Mittelfeldspieler durchlief alle ÖFB-Nachwuchs-Auswahlen, wäre aber ebenfalls ein Thema für die Türkei. Hier könnte es theoretisch noch Jahre dauern, bis Klarheit besteht, weil der Internationale Fußballverband (FIFA) einem Spieler einen Verbandswechsel vor dem 21. Geburtstag erlaubt, selbst wenn bereits Bewerbspartien für das Nationalteam absolviert wurden.

Stankovic verliert Kampf um Einserleiberl

Bemerkenswert ist die Kaderzusammenstellung auch in puncto Torhüter. Foda kündigte bereits im Herbst an, die Entscheidung über den langfristigen ÖFB-Stammgoalie im März-Lehrgang zu treffen. Kein Kandidat ist nun ganz offensichtlich Stankovic. Die Entscheidung wird wohl zwischen Alexander Schlager (LASK), Heinz Lindner (Basel) und Daniel Bachmann (Watford) fallen, Wolfsburg-Ersatzmann Pavao Pervan und Sturm-Keeper Jörg Siebenhandl besitzen wohl nur Außenseiterchancen.

Nach dem Schottland-Gastspiel am 25. März tritt das ÖFB-Team am 28. März jeweils im Wiener Happel-Stadion gegen die Färöer und am 31. März gegen Dänemark (jeweils 20.45 Uhr, live in ORF1) an. Dass davor der eine oder andere in Deutschland tätige Spieler doch nach Glasgow reisen kann, ist ebensowenig ausgeschlossen wie die Gefahr, dass mancher Legionär auch gegen Dänemark und die Färöer fehlt. Endgültig Bescheid weiß der ÖFB in dieser Angelegenheit wohl am Freitag, wenn der Kader verkleinert wird.

Provisorischer ÖFB-Kader für WM-Qualifikation

Tor: Daniel Bachmann (Watford/ENG), Pavao Pervan (Wolfsburg/GER), Heinz Lindner (Basel/SUI), Alexander Schlager (LASK), Jörg Siebenhandl (Sturm Graz)

Abwehr: David Alaba (Bayern München/GER), Aleksandar Dragovic (Bayer Leverkusen/GER), Marco Friedl (Werder Bremen/GER), Martin Hinteregger (Eintracht Frankfurt), Stefan Lainer (Mönchengladbach/GER), Philipp Lienhart (Freiburg/GER), David Nemeth (Sturm Graz), Stefan Posch (Hoffenheim/GER), Gernot Trauner (LASK), Christopher Trimmel (Union Berlin/GER), Andreas Ulmer (Salzburg), Maximilian Ullmann (Rapid), Albert Vallci (Salzburg), Philipp Wiesinger (LASK), Maximilian Wöber (Salzburg)

Mittelfeld: Husein Balic (LASK), Christoph Baumgartner (Hoffenheim/GER), Yusuf Demir (Rapid), Thomas Goiginger (LASK), Florian Grillitsch (Hoffenheim/GER), Stefan Hierländer (Sturm Graz), Raphael Holzhauser (Beerschot/BEL), Stefan Ilsanker (Eintracht Frankfurt/GER), Jakob Jantscher (Sturm Graz), Valentino Lazaro (Mönchengladbach/GER), Dejan Ljubicic (Rapid), Karim Onisiwo (Mainz 05/GER), Reinhold Ranftl (LASK), Marcel Sabitzer (Leipzig/GER), Louis Schaub (Luzern/SUI), Xaver Schlager (Wolfsburg/GER), Alessandro Schöpf (Schalke/GER), Stefan Schwab (PAOK Saloniki/GRE), Peter Zulj (Göztepe Izmir/TUR)

Angriff: Adrian Grbic (Lorient/FRA), Michael Gregoritsch (Augsburg/GER), Sasa Kalajdzic (Stuttgart/GER), Ercan Kara (Rapid)

Auf Abruf: Cican Stankovic (Salzburg), Richard Strebinger (Rapid) – Emanuel Aiwu (Admira), Dominik Baumgartner (WAC), Kevin Danso (Fortuna Düsseldorf/GER), Maximilian Hofmann (Rapid), Ivan Ljubic (Sturm Graz), Peter Michorl (LASK), Manuel Prietl (Arminia Bielefeld/GER), Thorsten Schick (SK Rapid), Romano Schmid (Werder Bremen/GER), Kevin Stöger (Mainz/GER), Hannes Wolf (Mönchengladbach/GER), Marco Grüll (Ried), Christoph Monschein (Austria)