Nach nur 1:12 Stunden Spielzeit verwertete Harris, der bisher drei Turniersiege auf Challenger-Ebene zu Buche stehen hat, seinen ersten Matchball und zog damit ins Achtelfinale des mit 2.048.855 Dollar dotierten Turniers in Dubai ein. In der Runde der besten 16 wartet nun der als Nummer 14 gesetzte Serbe Filip Krajinovic. „Das war bisher mein größter Sieg. Ich fühle mich derzeit sehr wohl und habe sehr viel Selbstvertrauen. So spiele ich hier auch. Ich habe mir gute Chancen erarbeitet und diese auch genutzt. Ich habe einfach ein gutes Match gespielt“, sagte Harris.
Der Südafrikaner hatte den favorisierten Österreicher vor allem mit dem Aufschlag im Griff. „Ich habe große Probleme gehabt, sein Service zu retournieren, und habe zu viele leichte Fehler von der Grundlinie gemacht“, sagte Thiem. Körperliche Probleme nannte er nicht als Grund für die Niederlage. „Heute habe ich im Fuß keine Schmerzen verspürt. Es ist so, dass es einmal da, dann wieder weg ist. Wir werden beobachten, wie es sich entwickelt, das ist aber nicht das große Thema, sondern, dass ich einfach nicht gut spiele“, so Thiem.
Für Thiem, der in der ersten Runde ein Freilos hatte, endet die Dienstreise an den Persischen Golf damit einmal mehr enttäuschend. Beim Turnier in Doha war der 27-Jährige ebenfalls nach Freilos in der ersten Runde im Viertelfinale gescheitert. Thiem hat nun eine Turnierpause vor sich, da er bereits zuvor seine Teilnahme am Turnier in Miami abgesagt hatte, um sich besser auf die Sandplatzsaison vorbereiten zu können. „Ich bin in einer schwierigen Phase, da wäre es nicht das Richtige, in Miami zu spielen“, sagte der Niederösterreicher.
Thiem kommt nicht in die Gänge
Denn davon, dass Thiem bei seinem ersten Auftritt in Dubai der im Vorfeld beschworene Knopf aufgehen könnte, war schon im ersten Satz nur wenig zu sehen. Österreichs Nummer eins tat sich gegen den groß gewachsenen Südafrikaner bei dessen Aufschlagspielen unglaublich schwer und kam im ersten Durchgang nicht einmal in die Nähe eines Breakballs. Den Schlägen des 27-Jährigen fehlte in vielen Phasen die nötige Präzision.
Zum Überdruss fand Thiem auch bei eigenem Service keinen Rhythmus und geriet daher schon bald ins Hintertreffen. Beim Stand von 1:2 aus seiner Sicht sah sich der Niederösterreicher zwei Breakchancen des Gegners gegenüber. Einen Breakball konnte Thiem noch abwehren, den zweiten verwertete Harris aber zur 3:1-Führung. Dank seiner Aufschlagsstärke ließ sich der 24-Jährige die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und spielte den Satz abgebrüht nach Hause. Nach 33 Minuten verwertete Harris seinen ersten Satzball mit einem Ass.
Harris bleibt souverän
Im zweiten Satz fing sich Thiem zumindest bei eigenem Service. Weil der Niederösterreicher aber weiter deutlich mehr unerzwungene Fehler als sein Gegner fabrizierte, sah er sich beim Stand von 3:3 erneut mit Breakbällen konfrontiert. Und weil Thiem den zweiten davon um Millimeter ins Out schlug, hatte Harris mit einem Mal alle Trümpfe auf den Aufstieg ins Achtelfinale in der Hand.
Denn der Südafrikaner war bei eigenem Aufschlag nicht aus der Ruhe zu bringen. Harris hämmerte seine Aufschläge weiter wie ein Uhrwerk ins Feld und ließ Thiem nicht ins Spiel kommen. Dazu behielt der 24-Jährige gestärkt durch seine bisher makellose Vorstellung auch bei längeren Ballwechseln die Oberhand. Nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit war Thiems Auftritt im Emirat ohne einzige Breakchance beendet. Der Niederösterreicher schoss die Kugel bei Harris’ erstem Matchball ins Netz und sich aus dem Turnier.