Zinedine Zidane (Real)
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Champions League

ManCity-Abwehr lässt Guardiola schwärmen

Scheinbar mühelos sind Manchester City und Real Madrid am Dienstag ins Viertelfinale der UEFA Champions-League spaziert. Das 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach war für ManCity-Coach Josep Guardiola Grund genug, seiner Defensive zu danken, die in den bisherigen acht CL-Partien erst ein Gegentor kassierte. „Das ist ziemlich beeindruckend“, sagte der Spanier. Zufrieden war auch Real-Coach Zinedine Zidane nach dem 3:1 gegen Atalanta Bergamo.

Manchester City fing sich in dieser Saison in der Königsklasse einzig beim 3:1-Sieg im ersten Gruppenspiel gegen Porto ein Gegentor ein. Seither ist man über 700 Spielminuten „sauber“. Deswegen hob Guardiola das Innenverteidigerduo Ruben Dias und John Stones hervor: „Es lässt sich nicht abstreiten, dass die beiden in dieser Saison einen unglaublichen Schritt gemacht haben.“

Für den Spanier ist freilich die gesamte Mannschaft verantwortlich für den Erfolg. „Wir verteidigen mit dem Ball. Das ist das Wichtigste – dass wir, wenn der Gegner kommt, stabil genug sind.“ Zum vierten Mal in Folge steht seine Truppe im Viertelfinale, zuletzt war dort allerdings gegen Liverpool, Tottenham und Lyon Endstation gewesen. Der größte Erfolg war der Einzug ins Semifinale 2016, als man an Real (0:0 0:1) scheiterte.

John Stones (ManCity) und Alassane Plea (Gladbach)
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Die Defensive rund um Innenverteidiger Stones (li.) fing sich in dieser CL-Saison erst ein Gegentor ein

Erster Champions-League-Titel soll her

Guardiola weiß, dass der Druck, dem Club erstmals die Krone zu bescheren, groß ist. „Seit ich hier bin, hat man mir gesagt, dass ich die Champions League gewinnen muss. Das lastet stets auf meinen Schultern, aber ich mache mir keinen Kopf darum“, erklärte der CL-Sieger mit dem FC Barcelona 2009 und 2011. „Ich denke nicht ans Halbfinale. Wenn du es verdienst, steigst du auf. Ich denke nur an ein gutes Hinspiel und dann ein gutes Rückspiel.“

Für Mönchengladbach, den Club der ÖFB-Legionäre Stefan Lainer, Valentino Lazaro und Hannes Wolf, war das neuerliche 0:2 in Budapest trotz engagierter Leistung wieder ein Lehrspiel – mitten in der schlimmsten Krise seit Langem. In den vergangenen neun sieglosen Pflichtspielen verlor Gladbach achtmal und dabei siebenmal in Serie.

Ernüchterung für krisengeschütteltes Gladbach

„Wir hatten eine Idee“, beteuerte der im Sommer scheidende Coach Marco Rose nach dem Spiel und seufzte. „Dann bekommst du einen Schuss in den Winkel. Und dann setzt sich die Qualität von City durch.“ Besagter Schuss kam von Kevin De Bruyne (12.). Nachdem Ilkay Gündogan kurz darauf (18.) erhöht hatte, war das Achtelfinale endgültig entschieden, und Gladbach hatte keine Chance mehr.

„In der Summe ist das sehr, sehr deutlich und klar. Da kann man nur gratulieren. Das muss man auch einmal anerkennen“, sagte Rose. Seit der Ex-Salzburg-Trainer seinen Abschied angekündigt hat, ist völlig der Wurm drin. Für den 44-Jährigen, der nicht zuletzt beim Borussen-Anhang ausgespielt hat, kein Grund, am Verhältnis zum Verein zu zweifeln: „Ich habe ein klasse Umfeld und genieße im Verein großes Vertrauen.“

Zinedine Zidane (Real)
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Real-Coach Zidane schwärmte nach dem Sieg über Atalanta von einer „kompletten Leistung“

Diesbezüglich muss sich Real-Coach Zinedine Zidane derzeit wohl keine Sorgen machen. Das 3:1 (gesamt 4:1) gegen Atalanta Bergamo samt Toren von Karim Benzema (34.), Sergio Ramos (60.) und Marco Asensio (84.) brachte sein Team erstmals seit dem Triumph 2018 wieder ins Viertelfinale – und das völlig souverän. „Wir haben von Anfang bis Ende hervorragend gespielt, gegen ein Team, das dir physisch alles abverlangt“, stellte der Franzose zufrieden fest. „Wir haben getan, was wir tun mussten, sowohl in der Defensive als auch im Angriff. Man könnte sagen, es war eine komplette Leistung.“