UEFA-Forderung nach Fans setzt Spielorte unter Druck

Die Forderung des Präsidentes des Europäischen Fußballverbands (UEFA), Aleksander Ceferin, nach Zuschauern in den EM-Stadien bringt die Spielorte in Bedrängnis. „Es ist zum jetzigen Zeitpunkt schlicht nicht möglich, eine Aussage darüber zu treffen, ob es das Infektionsgeschehen der Corona-Pandemie zulässt, im Juni Zuschauer zuzulassen oder nicht“, sagte stellvertretend der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Mittwoch bei der deutschen „Bild“ (Onlineausgabe).

Allianz Arena
APA/AFP/Gabriel Bouys

Ceferin hatte am Wochenende in einem Interview gesagt, dass jeder Spielort garantieren müsse, bei dem Turnier Fans ins Stadion zu lassen. Er sagte, dass „Geisterspiele“ bei den EM-Planungen „vom Tisch“ seien; Fans müssten zugelassen werden. „Jeder Gastgeber muss das garantieren“, sagte der Slowene, wie auch die UEFA bestätigte.

Entwicklungen derzeit nicht absehbar

Angesichts der Entwicklungen in der Pandemie sind mittel- und langfristige Prognosen derzeit nicht möglich. Sollte sich die Lage bis zum Turnier vom 11. Juni bis zum 11. Juli nicht entscheidend verbessern, ist die Öffnung der Münchner Allianz Arena für Zuschauer nicht denkbar.

Es sei klar, „dass Veranstaltungen dieser Art mit Zuschauern nach den aktuellen Vorschriften nicht erlaubt sind“, betonte Reiter und ergänzte: „Ich würde mir gerade in diesen Zeiten wünschen, dass die Verantwortlichen der UEFA hier den direkten Austausch mit den Gastgeberstädten suchen, um gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten.“

Der Deutsche Fußball-Bund verwies auf Anfrage auf eine Stellungnahme von Ende Jänner, die weiterhin gelte. Dort heißt es, dass Hygiene- und Sicherheitskonzepte erarbeitet würden. Das Ziel sei, dass auch wieder Zuschauer zu den vier Münchner Partien kommen. Bis zur Vorlage des Konzepts im April werde weiter an vielen Szenarien gearbeitet.