UEFA relativiert Forderungen nach Fans in EM-Stadien

Der Europäische Fußballverband (UEFA) hat die Aussagen ihres Präsidenten Aleksander Ceferin zur Zulassung von Zuschauern bei der EM teilweise relativiert. Keine der zwölf Ausrichterstädte werde „automatisch“ gestrichen, wenn dort nur „Geisterspiele“ möglich sein sollten.

Es müsse dann aber abgewogen werden, ob es nicht sinnvoller wäre, die Partien an einen anderen Ort zu verlegen. Eine erste Frist für die Entscheidung läuft bis zum 7. April. Das teilte die UEFA am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Ceferin-Interview setzt Spielorte unter Druck

Ceferin hatte am Wochenende kroatischen Medien gesagt, dass jeder Spielort garantieren müsse, bei dem Turnier vom 11. Juni bis zum 11. Juli Fans ins Stadion zu lassen. Der 53-Jährige sagte, dass „Geisterspiele“ bei den EM-Planungen „vom Tisch“ seien – Fans müssten zugelassen werden. Die UEFA bestätigte das Interview.

Allianz Arena
APA/AFP/Gabriel Bouys

Die Forderungen des UEFA-Präsidenten hatte Spielorte in Bedrängnis gebracht. „Es ist zum jetzigen Zeitpunkt schlicht nicht möglich, eine Aussage darüber zu treffen, ob es das Infektionsgeschehen der Coronavirus-Pandemie zulässt, im Juni Zuschauer zuzulassen oder nicht“, sagte der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Mittwoch vor der UEFA-Klarstellung gegenüber der deutschen „Bild“ (Onlineausgabe). In der bayrischen Hauptstadt sind vier Spiele angesetzt.

Entwicklungen derzeit nicht absehbar

Sollte sich die Lage bis zum Turnier nicht entscheidend verbessern, ist die Öffnung der Münchner Allianz Arena für Zuschauer nicht denkbar. Es sei klar, „dass Veranstaltungen dieser Art mit Zuschauern nach den aktuellen Vorschriften nicht erlaubt sind“, betonte Reiter und ergänzte: „Ich würde mir gerade in diesen Zeiten wünschen, dass die Verantwortlichen der UEFA hier den direkten Austausch mit den Gastgeberstädten suchen, um gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten.“