Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton bei einer Testfahrt in Bahrain
APA/AFP/Mazen Mahdi
Formel 1

Neue Saison bringt auch neue Regeln

Der große Umbruch in der Formel 1 mit den neuen sowie billigeren Motoren steht wegen der Coronavirus-Krise erst kommendes Jahr auf dem Programm. In der am kommenden Sonntag (17.00 Uhr) mit dem Grand Prix von Bahrain beginnenden aktuellen Saison mit 23 Rennen gibt es aber auch einige Änderungen zu beachten.

Neben einigen neuen Fahrerpaarungen, Teamnamen und insgesamt drei Debütanten sowie einem zweiten Safety Car wartet die neue Formel-1-Saison zwar nicht mit radikalen Korrekturen im Vergleich zur Saison 2020, aber doch mit einigen Änderungen auf.

So werden die zehn Teams schon jetzt zum Sparen verpflichtet, außerdem werden die Autos langsamer. Auch beim Kraftstoff gibt es Neuerungen. Hier ein Blick auf die wichtigsten Änderungen für die Rekordsaison, die heuer erstmals 23 Rennen umfasst.

Lewis Hamilton (Mercedes)
GEPA/XPB Images/Batchelor
Lewis Hamilton geht mit einem leicht veränderten Boliden auf die Jagd nach seinem achten WM-Titel

Budgetobergrenze und strafferes Training

Zum ersten Mal werden die Ausgaben der Rennställe beschränkt. 2021 dürfen die Teams nur noch maximal 145 Millionen Dollar ausgeben, die Summe sinkt in den Folgejahren sogar auf nur noch 135 Millionen Dollar ab. Ausgenommen davon sind aber die teilweise enorm hohen Gehälter der Fahrer oder Marketingmaßnahmen. Die Kostengrenze gilt dabei nur für Teams, die ihren Wagen selbst bauen.

Neu sind kürzere Trainingseinheiten. Bisher dauerten die Freien Trainings am Freitag immer jeweils 90 Minuten, nun werden sie auf eine Stunde verkürzt. Die Rennwochenenden sollen kompakter werden, außerdem wird durch verschiedene Rennserien im Rahmenprogramm auch mehr reine Streckenzeit für die Frauenserie oder die Nachwuchsklassen Formel 2 oder Formel 3 benötigt. Zudem sollen die Mechaniker entlastet werden, für die heuer erstmals gleich 23 Rennen anstehen.

Max Verstappen (Red Bull Racing)
GEPA/XPB Images/Charniaux
Max Verstappen könnte im Red Bull von den kleinen Modifikationen zum Vorjahresmodell profitieren

Boliden werden eingebremst

Weil die Formel-1-Autos immer schneller werden und das Reifenhersteller Pirelli auch wegen eines Entwicklungsstopps einige Probleme bereitet, wird es an den Boliden neue Unterböden geben. Durch eine Beschneidung des Bodens soll sich der Abtrieb um etwa zehn Prozent verringern – damit werden die Autos merklich an Geschwindigkeit verlieren, und auch die Rundenzeiten dürften in diesem Jahr um einiges langsamer sein als noch 2020.

Schon im vergangenen Jahr waren die Fahrzeuge so schwer wie nie zuvor – doch nun wird noch einmal Gewicht draufgepackt. Die Fahrzeuge werden künftig 749 statt 746 Kilogramm wiegen. Grund dafür ist der schwerere Motor, der künftig 150 statt 145 Kilogramm wiegen muss. Hintergedanke bei dieser Maßnahme ist, dass die Rennställe das Motorengewicht durch besonders teure Materialien nicht noch weiter verringern sollen.

Die Formel 1 will teures Wettrüsten im Kampf um den besten und effektivsten Kraftstoff verhindern. Deswegen dürfen künftig nur noch Rezepturen aus der vorangegangenen Saison sowie eine neue für 2021 verwendet werden. Damit steigt auch der Anteil des Biokraftstoffs aus Bioabfällen, der derzeit nur 5,75 Prozent beträgt, aber ab 2022 auf zehn Prozent wachsen soll.