Japan beendet CoV-Notstand für Tokio am Sonntag

Japan wird den Coronavirus-Notstand für die Olympiastadt Tokio trotz Sorgen vor einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen wie geplant am Sonntag aufheben. Die Regierung von Ministerpräsident Yoshihide Suga entschied am Donnerstag, dass eine Verlängerung des im Jänner verhängten Notstands nicht nötig sei, da die Infektionszahlen gesunken seien und die medizinische Versorgung im Großraum der Millionenstadt nicht mehr so belastet sei.

Die Opposition kritisierte die Entscheidung der Regierung als verfrüht. Einige Experten warnen davor, dass es Tokio zwar gelungen sei, die Neuinfektionsrate zu senken, der Rückgang sich jedoch abgeflacht habe und wieder ansteigen könnte. In Tokio steht die Kirschblütenzeit an, in der sich Japaner traditionell zur Blütenschau versammeln.

Die Hauptstadt ist im Sommer Gastgeber für die Olympischen Spiele und die Paralympics. In der kommenden Woche beginnt der Fackellauf für die Spiele. Diese waren wegen der Coronavirus-Krise um ein Jahr verschoben worden. Japan ist deutlich besser durch die Pandemie gekommen als viele andere Länder. Dennoch hatte sich Tokios Gouverneurin Yoriko Koike besorgt gezeigt, dass ein Ende des Notstands zu einem neuerlichen Anstieg der Coronavirus-Fälle führen könnte. Tatsächlich stieg die Zahl der Neuinfektionen in der Hauptstadt zum ersten Mal seit einem Monat auf über 400. Am Mittwoch waren es 409 Fälle.