Vincent Kriechmayr
Reuters/Leonhard Foeger
Ski alpin

Kriechmayr holt Super-G-Kristallkugel

Nach den beiden Abfahrten am Mittwoch sind am Donnerstag auch die Super-Gs der Damen und Herren beim Weltcup-Finale in Lenzerheide abgesagt worden. Starker Nebel im oberen Streckenabschnitt machte die Rennen nach davor mehreren Verschiebungen unmöglich. Nutznießer davon war Vincent Kriechmayr, der damit als Gewinner der kleinen Kristallkugel feststand. Den Sieg in der Damen-Wertung hatte die Schweizerin Lara Gut-Behrami bereits vorzeitig fixiert.

Kriechmayr holte als erster Österreicher seit Hannes Reichelt 2008 und einen Tag nach dem offiziellen Rücktritt des 40-jährigen Salzburgers, der am Donnerstag als Vorläufer zum letzten Mal hätte starten sollen, die Kristallkugel im Super-G. Der Oberösterreicher hatte als zweifacher Saisonsieger 83 Punkte Vorsprung auf den Schweizer Marco Odermatt mit ins Finale nach Lenzerheide genommen.

Bei den Damen setzte sich Gut 203 Zähler vor der Italienerin Federica Brignone durch. Tamara Tippler wurde als beste Österreicherin Vierte – 51 Punkte fehlten der Steirerin auf Brignone und Platz zwei. Am Freitag (12.00 Uhr, live in ORF1) steht der Teambewerb auf dem Programm.

Super-Gs bei Weltcup-Finale abgesagt

Das Weltcup-Finale in Lenzerheide steht weiter unter keinem guten Stern. Nach den Abfahrten mussten am Donnerstag auch die Super-Gs bei Damen und Herren abgesagt werden. Grund dafür war dichter Nebel, der weder eine Besichtigung noch Rennen möglich gemacht hat.

Die ÖSV-Herren schreiben nach einer kugellosen vergangenen Saison im Winter 2020/21 also gleich zweimal mit Kristall an, am vergangenen Sonntag hatte der Kärntner Marco Schwarz in Kranjska Gora vorzeitig die Slalom-Wertung gewonnen. Im Gesamtweltcup hat der Franzose Alexis Pinturault vor den abschließenden Rennen im Riesentorlauf und Slalom 31 Zähler Vorsprung auf Odermatt, die Slowakin Petra Vlhova nimmt 96 Zähler Polster auf Gut-Behrami mit in das Wochenende.

Cheftrainer Puelacher freut sich

„Die Kugel bedeutet sehr viel. Im Speed-Bereich waren wir heuer sehr gut. Es war eine konstante, gute Saison. Es freut, mich, dass endlich wieder eine Speed-Kugel nach Österreich geht. Es ist schade für Odermatt, es war aber auch schade für Matthias Mayer. Österreich hat einen verdienten Kugelgewinner“, freute sich Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher.

Kriechmayr holte nach seinen zwei WM-Speed-Goldmedaillen in Cortina erstmals in seiner Karriere auch eine Kristallkugel. Mayer war in der Abfahrtswertung 68 Punkte hinter dem Schweizer Beat Feuz Zweiter geworden. Die bisher letzte Abfahrtskugel für Österreich hatte Klaus Kröll 2012 geholt.

Nebel in Lenzerheide
Reuters/Denis Balibouse
Tief winterlich und zudem nebelig präsentierte sich Lenzerheide am Donnerstag

„Richtig entschieden worden“

Entgegen der Vorhersage kam in der Nacht auf Donnerstag in der Lenzerheide noch einmal eine große Neuschneemenge zusammen, die umfassende Pistenarbeiten nötig machte. Die Entscheidung, den Reservestart herzurichten fiel früh, dieser lag aber auch inmitten der dichten Nebelbank. Rasch war auch klar, dass die Beginnzeiten 9.30 Uhr für die Damen und 11.00 für die Herren nicht halten würden. Um 11.15 Uhr erfolgte schließlich die endgültige Absage.

Puelacher über die Bedingungen auf der Strecke: „Der obere Teil war unmöglich – nicht nur wegen des Nebels, sondern auch wegen der Neuschneemengen. Es ist gut und richtig entschieden worden. So ist der Wintersport.“