Jubelnder Mislav Orsic nach dem Treffer zum 2:0
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Europa League

Dinamo Zagreb verblüfft Tottenham

Dinamo Zagreb hat am Donnerstag für die große Überraschung in der UEFA Europa League gesorgt. Mit einem 3:0 (0:0)-Sieg nach Verlängerung warfen die Kroaten Tottenham Hotspur von Starcoach Jose Mourinho aus dem Bewerb und stehen erstmals unter den Top Acht. Mann des Abends war Mislav Orsic, der mit seinen ersten beiden Toren (62., 83.) nach dem 0:2 im Hinspiel nicht nur die Verlängerung sicherte, sondern dort auch den vielleicht größten Erfolg in der Clubgeschichte fixierte (106.). Ebenfalls im Viertelfinale steht Arsenal.

Rund eine Stunde war der englische Gruppengegner des LASK sowie Sechzehntelfinal-Bezwinger des WAC auf gutem Wege. Dann aber kam Orsic und bestrafte mit seinen Treffern die zu große Passivität von Tottenham. Erst der dritte Gegentreffer wirkte für Harry Kane und Co. als Weckruf, allein es war zu spät. Im Finish scheiterten Kane und Gareth Bale noch an Dinamo-Goalie Dominik Livakovic.

Kurios war auch, dass bei Zagreb, für das der Ex-Austrianer Marin Leovac eingewechselt wurde, auf der Trainerbank ein Debütant saß. Dario Krznar war erst am Dienstag auf Zoran Mamic gefolgt, der nach rechtskräftiger Verurteilung zu einer fast fünfjährigen Haftstrafe wegen Korruption zurückgetreten war. Mourinhos Tottenham droht nach dem Aus das Europacup-Ticket für die kommende Saison zu verpassen. In der Premier League liegt man nur auf Platz acht.

Bild zeigt enttäuschte Tottenham Spieler.
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Tottenham scheiterte nach einem 2:0-Hinspielsieg auswärts in Zagreb und schied bereits im Achtelfinale aus

Tottenhams Stadtrivale Arsenal ist unterdessen wie erwartet ins Viertelfinale eingezogen. Den „Gunners“ reichte ein 0:1 daheim gegen Olympiakos Piräus, um eine Woche nach dem 3:1 in Athen erfolgreich Revanche für das Aus 2020 im Sechzehntelfinale zu üben. Den einzigen Treffer erzielte Youssef El Arabi mit einem abgefälschten Schuss (51.).

Roma, Ajax und Villarreal souverän

Die AS Roma agierte souveräner als Arsenal, siegte bei Schachtar Donezk dank eines Doppelpacks von Borja Mayoral (48., 72.) mit 2:1 (0:0) und setzte sich nach dem 3:0-Hinspielsieg in Summe der beiden Partien klar durch. Das tat auch Ajax Amsterdam. Die Niederländer gewannen nach dem Heim-3:0 gegen den Schweizer Meister Young Boys auch das Rückspiel in Bern mit 2:0.

Salzburg-Bezwinger Villarreal war gegen Dynamo Kiew (Gesamt 4:0) ebenfalls ungefährdet. Topstürmer Gerard Moreno erledigte beim 2:0 im Rückspiel die Sache wieder praktisch im Alleingang (13., 36.).

Für den norwegischen Club Molde, der zuvor Hoffenheim ausgeschaltet hatte und in der Gruppenphase auch auf Rapid getroffen war, war hingegen Endstation. Der Ex-Club von Erling Haaland bezwang zwar Granada mit 2:1 (1:0), ist aber aufgrund der 0:2-Hinspielniederlage ausgeschieden.

Unschöner Höhepunkt in Glasgow

Dasselbe Schicksal ereilte die Glasgow Rangers. Schottlands Meister mit Liverpool-Legende Steven Gerrard auf der Trainerbank musste sich nach einem 0:2 Slavia Prag mit dem Gesamtscore von 3:1 beugen.

Unschöner Höhepunkt war ein Kung-Fu-Tritt von Rangers-Stürmer Kemar Roofe gegen den Kopf von Goalie Ondrej Kolar im Kampf um den Ball. Der kurz zuvor eingewechselt Roofe sah Rot (62.), Kolar wurde vom 18-jährigen Debütanten Matyas Vagner formidabel vertreten. Nach Gelb-Rot für Rangers-Verteidiger Leon Balogun verwandelte Nicolae Stanciu den fälligen Freistoß zum Endstand (74.). Zuvor hatte Peter Olayinka getroffen (14.). Am Freitag wird ab 13.00 Uhr das Viertel- und Halbfinale ausgelost.