David Alaba (AUT)
GEPA/Philipp Brem
WM-Qualifikation

Erste ÖFB-Legionäre erhalten Freigaben

Der österreichische Fußballbund (ÖFB) ist äußerst zuversichtlich, am Donnerstag (20.45 Uhr, live in ORF1) in Schottland mit dem bestmöglichen Kader in die WM-Qualifikation starten zu können. Teamchef Franco Foda will sein endgültiges Aufgebot am Sonntagvormittag fixieren. Einige abschließende Gespräche mit deutschen Clubs, die ihre Profis nun ebenfalls abstellen werden, standen davor noch aus. Definitv planen kann Foda mit Topstar David Alaba und Shootingstar Sasa Kalajdzic.

In Fodas provisorischem 43-Mann-Kader befinden sich nicht weniger als 19 Deutschland-Legionäre. „Wir führen noch Gespräche, es schaut aber sehr gut aus“, sagte ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold nach einer internen Verbandssitzung am Samstagabend der APA. Man habe von den deutschen Clubs bisher fast ausschließlich positives Feedback erhalten. „Wir gehen davon aus, dass wir mit allen Spielern, die fit sind, in diese Länderspiele gehen können.“ Nach dem Gastspiel in Schottland trifft das ÖFB-Team noch in Wien auf die Färöer (28. März) und Dänemark (31. März).

Bayern-München-Trainer Hansi Flick bestätigte die Abstellung Alabas. Selbiges tat der VfB Stuttgart für Kalajdzic. Die deutsche Regierung hatte zuvor die Reisebeschränkungen für Großbritannien gelockert, weil das Land vom Robert-Koch-Institut nicht mehr als Virusvariantengebiet, sondern als Risikogebiet eingestuft wird.

Neuhold setzt auf partnerschaftlichen Zugang

Durch den Wegfall der verpflichtenden 14-tägigen Quarantäne für Rückkehrer aus Großbritannien nach Deutschland besteht zwar eine allgemeine Abstellungspflicht. Laut Neuhold wolle man aber den partnerschaftlichen Zugang bewahren und „in dieser besonderen Situation“ mit jedem Club einzeln Rücksprache halten.

Die Gespräche mit den Clubs führen primär Foda und Sportdirektor Peter Schöttel. Dem Duo fällt auch die Aufgabe zu, mehr als einem Dutzend vornominierter Akteure – vorwiegend aus der heimischen Liga – bis Sonntagvormittag mitzuteilen, dass sie es nicht ins endgültige Aufgebot geschafft haben. „Wir sind zuversichtlich, mit dem stärksten Kader in die WM-Qualifikation starten zu können“, erklärte Neuhold. „In den vergangenen 24 Stunden sind wir massiv weitergekommen.“

Kader wird mehr als 23 Spieler umfassen

Der finale Kader werde laut Neuhold etwas größer sein als die sonst üblichen 23 Akteure. Der Grund dafür sind einige gesundheitliche „Fragezeichen“, die etwa Hoffenheims Stefan Posch nach seiner überstandenen Coronavirus-Erkrankung, den angeschlagenen Mainz-Angreifer Karim Onisiwo und Martin Hinteregger betreffen. Letzterer soll laut Frankfurt-Trainer Adi Hütter zwar zum ÖFB-Team reisen. Realistische Hoffnungen auf einen Einsatz bestehen wegen seiner Oberschenkelverletzung aber wohl erst gegen Dänemark. Hütter: „Wenn es ein Risiko ist, wird er sicherlich nicht spielen.“

Aus München kam am Samstag grünes Licht für Alaba und auch für Weltfußballer Robert Lewandowski, der mit Polen am 31. März in England antreten wird. „Für beide hat es das ‚Go‘ von uns gegeben“, sagte Trainer Flick in seiner Pressekonferenz nach dem 4:0-Kantersieg gegen den VfB Stuttgart. „Ich weiß nicht, ob sie spielen werden, aber sie werden beide mit dabei sein.“ Dass Kalajdzic in allen drei ÖFB-Partien zur Verfügung steht, hatten die Stuttgarter bereits vor dem Gastspiel in München mitgeteilt.

Chance auch für Frankreich-Legionär Grbic

Eine neue Chance besteht auch für Frankreich-Legionär Adrian Grbic. Das französische Sportministerium gab am Samstag bekannt, dass Spieler, die von offiziellen Partien außerhalb der EU bzw. des EWR zurückkehren, von der sonst für diesen Raum gültigen siebentägigen Quarantäne ausgenommen sind, wenn sie sich an strenge Hygienemaßnahmen halten. Diese beinhalten unter anderem einen täglichen PCR-Test auf das Coronavirus.

Die französische Liga hatte davor angekündigt, ihre Spieler wegen der Quarantäne von sieben Tagen nicht für Spiele außerhalb der EU abzustellen. Davon wäre auch Lorient-Angreifer Grbic in Schottland betroffen gewesen. Der Weltverband (FIFA) hatte die Abstellungspflicht für Nationalspieler für die März-Länderspiele gelockert, wenn sie nach der Rückkehr zu ihren Clubs dort aufgrund der gültigen Bestimmungen mindestens fünf Tage in Quarantäne müssen.

Provisorischer ÖFB-Kader für WM-Qualifikation

Tor: Daniel Bachmann (Watford/ENG), Pavao Pervan (Wolfsburg/GER), Heinz Lindner (Basel/SUI), Alexander Schlager (LASK), Jörg Siebenhandl (Sturm Graz)

Abwehr: David Alaba (Bayern München/GER), Aleksandar Dragovic (Bayer Leverkusen/GER), Marco Friedl (Werder Bremen/GER), Martin Hinteregger (Eintracht Frankfurt), Stefan Lainer (Mönchengladbach/GER), Philipp Lienhart (Freiburg/GER), David Nemeth (Sturm Graz), Stefan Posch (Hoffenheim/GER), Gernot Trauner (LASK), Christopher Trimmel (Union Berlin/GER), Andreas Ulmer (Salzburg), Maximilian Ullmann (Rapid), Albert Vallci (Salzburg), Philipp Wiesinger (LASK), Maximilian Wöber (Salzburg)

Mittelfeld: Husein Balic (LASK), Christoph Baumgartner (Hoffenheim/GER), Yusuf Demir (Rapid), Thomas Goiginger (LASK), Florian Grillitsch (Hoffenheim/GER), Stefan Hierländer (Sturm Graz), Raphael Holzhauser (Beerschot/BEL), Stefan Ilsanker (Eintracht Frankfurt/GER), Jakob Jantscher (Sturm Graz), Valentino Lazaro (Mönchengladbach/GER), Dejan Ljubicic (Rapid), Karim Onisiwo (Mainz 05/GER), Reinhold Ranftl (LASK), Marcel Sabitzer (Leipzig/GER), Louis Schaub (Luzern/SUI), Xaver Schlager (Wolfsburg/GER), Alessandro Schöpf (Schalke/GER), Stefan Schwab (PAOK Saloniki/GRE), Peter Zulj (Göztepe Izmir/TUR)

Angriff: Adrian Grbic (Lorient/FRA), Michael Gregoritsch (Augsburg/GER), Sasa Kalajdzic (Stuttgart/GER), Ercan Kara (Rapid)

Auf Abruf: Cican Stankovic (Salzburg), Richard Strebinger (Rapid) – Emanuel Aiwu (Admira), Dominik Baumgartner (WAC), Kevin Danso (Fortuna Düsseldorf/GER), Maximilian Hofmann (Rapid), Ivan Ljubic (Sturm Graz), Peter Michorl (LASK), Manuel Prietl (Arminia Bielefeld/GER), Thorsten Schick (SK Rapid), Romano Schmid (Werder Bremen/GER), Kevin Stöger (Mainz/GER), Hannes Wolf (Mönchengladbach/GER), Marco Grüll (Ried), Christoph Monschein (Austria)