Ski alpin

Shiffrin steht im Finale vor Meilenstein

Mikaela Shiffrin hat am Sonntag im letzten Rennen der Saison 2020/21 die nächste Chance, einen Meilenstein zu erreichen. Die US-Amerikanerin liegt beim Weltcup-Finale in Lenzerheide beim abschließenden Riesentorlauf zur Halbzeit in Führung und greift in der Entscheidung (12.00 Uhr, live in ORF1) nach ihrem 70. Weltcup-Sieg. Die Konkurrenz sitzt der 26-Jährigen in einem wahren Krimi aber im Nacken.

Shiffrin, die in dieser Saison bisher drei Siege – zwei Slaloms, einen Riesentorlauf – zu Buche stehen hat, geht mit nur zehn Hundertstelsekunden Vorsprung auf Meta Hrovat und Marta Bassino in den zweiten Durchgang. Die Slowenin und die italienische Gewinnerin des RTL-Weltcups rangieren ex aequo auf dem zweiten Platz. Dahinter folgt mit Respektabstand von 0,77 Sekunden Rückstand die Neuseeländerin Alice Robinson auf dem vierten Platz.

Katharina Liensberger benötigt als beste Österreicherin ebenfalls einen Kraftakt für einen Podestplatz. Die Doppelweltmeisterin aus Vorarlberg, die sich am Samstag auch die kleine Kristallkugel für die Slalom-Wertung gesichert hatte, liegt 1,08 Sekunden hinter Shiffrin auf dem sechsten Platz. Ramona Siebenhofer, die zweite Österreicherin im 19 Läuferinnen umfassenden Feld, verpatzte den ersten Lauf völlig und verlor 3,20 Sekunden auf die Bestzeit.

Liensberger beste Österreicherin

Die Vorarlbergerin kann mit den Schnellsten zwar nicht ganz mithalten, hat aber trotzdem die Chance auf einen Spitzenplatz

„Es war sehr kräftezehrend“

„Es ist ein langer Lauf und war sehr kräftezehrend. Ich habe es schon gespürt heute“, fand Liensberger im ORF-Interview aber schnell eine Erklärung für den relativ großen Rückstand auf Shiffrin. Dennoch versprach die WM-Dritte von Cortina d’Ampezzo in der Entscheidung noch einmal einen ansprechenden Lauf. „Es war eine lange Saison. Aber dennoch habe ich Kraft, um den zweiten Durchgang zu bestreiten“, so die 23-Jährige.

Siebenhofer suchte gar nicht lange nach Gründen für ihre Vorstellung. „Ich hatte im Steilen zweimal schon einen Fast-Ausfall. Es war ein Murks von oben bis unten, einer meiner schlechtesten Riesentorläufe“, sagte die Steirerin. Die lange Saison sei kein Grund für den verpatzten Durchgang gewesen, so Siebenhofer: „An der Kraft liegt es nicht, ich bin einfach nicht gut gefahren, es war zu wenig Bewegung aus der Hüfte heraus. Ich hoffe trotzdem, dass ich die Saison gut abschließen kann.“

Gut-Behrami schwingt ab

Für eine kuriose Szene sorgte Weltmeisterin Lara Gut-Behrami. Die Schweizerin schwang nach zwei Toren ohne ersichtlichen Grund ab und rutschte langsam ins Ziel. Laut einer Trainerinformation habe die 29-Jährige das fragliche Tor falsch eingeschätzt und habe deshalb ihr Rennen abgebrochen. Für eine persönliche Stellungnahme stand Gut-Behrami nicht zur Verfügung. Die Schweizerin verließ nach ihrem Kurzauftritt wortlos den Zielraum.