Andreas Puelacher und Marco Schwarz
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Ski alpin

ÖSV-Herren zeigten deutliche Steigerung

Acht Saisonsiege durch vier Athleten haben Österreichs alpine Ski-Herren in der Saison 2020/21 eingefahren. Mit 28 Podestplätzen (8/8/12) war eine deutliche Steigerung gegenüber der Vorsaison zu bemerken (6/4/7), die aber wegen der Coronavirus-Pandemie verfrüht abgebrochen worden war. ÖSV-Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher sagte, er sei „stolz“ auf seine Mannschaft, die sich sehr gut präsentiert und im Laufe des Winters entwickelt habe.

Österreich ist in allen Disziplinen wieder konkurrenzfähig, zudem wurde nach einer kugellosen Saison durch Marco Schwarz (Slalom) und Vincent Kriechmayr (Super-G) zweimal Kristall errungen. Puelacher strich in seiner Saisonbilanz auch die WM in Cortina d’Ampezzo hervor, bei der drei Goldmedaillen durch Kriechmayr in Abfahrt und Super-G, Schwarz in der Kombination sowie Silber durch Adrian Pertl im Slalom und Bronze durch Schwarz im Riesentorlauf errungen wurden.

„Das hat uns, glaube ich, keiner zugetraut. Wir waren die stärkste Mannschaft“, sagte Puelacher. „Besonders freuen mich natürlich die starken Leistungen im Speed-Bereich wie auch im Slalom-Bereich. Und im Riesentorlauf haben wir am Schluss wirklich stark aufgeholt. Das macht Freude für die Zukunft.“

Bilanz der Herren-Skisaison

Drei Höhepunkte der Skisaison mitten in der Pandemie, die dafür gesorgt haben, dass wir eben diese zumindest streckenweise vergessen konnten.

Brennsteiner dreht im Saisonfinish auf

Stefan Brennsteiner drehte in den letzten vier Saisonrennen mit zwei dritten, einem vierten und einem fünften Platz auf und wurde in der Disziplinwertung noch Sechster. „Im Riesentorlauf sind wir mit dem Manko gestartet, weil die Startnummern sehr hoch waren. Aber wir haben aufgeholt, Stefan ist hervorzuheben, er ist am Schluss sehr, sehr gut gefahren. Wir sind auf einem guten Weg in eine Richtung, dass wir auch im Riesentorlauf wieder um Podiumsplätze mitfahren“, ist Puelacher überzeugt.

Stefan Brennsteiner
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Brennsteiner zeigte im Saisonfinish seine besten Leistungen

Kompakt stark daher kam die Slalom-Mannschaft, es gab die Premierensiege für Schwarz und Manuel Feller, der auch beim Finale in Lenzerheide noch einmal zuschlug und in der Disziplinenwertung Vierter wurde. „Wenn man beim Finale mit sechs Athleten ist und fünf unter den 15 hat, dann hat man wahrscheinlich alles richtig gemacht. Die Burschen haben sich sehr gut präsentiert“, lobte der Chef die Truppe von Trainer Marko Pfeifer.

Dazu kam, dass Kristallkugel-Gewinner Schwarz sich mit Platz sechs im letzten Saisonrennen auch noch den dritten Rang in der Weltcup-Gesamtwertung hinter dem Franzosen Alexis Pinturault und dem Schweizer Marco Odermatt sicherte.

Marco Schwarz
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Schwarz holte im Slalom seine erste Kristallkugel

15 Podestplätze in 13 Speed-Rennen

In den 13 Speed-Rennen gab es 15 Stockerlplätze für vier verschiedene Läufer, die vier Siege teilten sich Kriechmayr (zwei Super-G, einer Abfahrt) und Matthias Mayer (einer Abfahrt). Der Kärntner war insgesamt siebenmal auf dem Podest und damit so oft wie überhaupt kein anderer Speed-Fahrer im ganzen Feld. Als Zweiter der Abfahrtswertung hinter dem Schweizer Beat Feuz und Dritter im Super-G hinter Kriechmayr und Odermatt schaffte er es in beiden Disziplinen in der Endabrechnung auf das Podest.

„Das war eine konstant gute Saison für die Speed-Mannschaft, wir sind wieder dick da. Ich freue mich, dass endlich wieder eine Speed-Kugel nach Österreich geholt wurde, das bedeutet sehr viel“, sagte Puelacher. „Wir haben eine starke Abfahrtsmannschaft, eine starke Super-G-Mannschaft, in der nächsten Saison freue ich mich, wenn die Leute noch einen Schritt machen. Vielleicht gelingt es wieder, dass wir eine Speed-Kugel holen. Die Abfahrtskugel wäre natürlich ein ganz starkes Thema.“ Im Super-G war das heuer die erste Kugel seit 2008, in der Abfahrt wartet man seit 2012.

Vincent Kriechmayr mit Mannschaft
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Das ÖSV-Team feierte mit Kriechmayr den Sieg in der Super-G-Disziplinenwertung

„Wir haben noch Potenzial“

Nach der Saison, die wegen des strikten Hygiene- und Sicherheitskonzepts „organisatorisch ein Riesenaufwand war“, für Österreichs Herren aber ohne schwere Verletzungen ablief, beginne nun die Zeit der Analysen. „Man wird sehr kritisch hinterfragen, ob alles richtig war oder ob man noch wo verbessern muss. Wir haben noch Potenzial, das wir ausschöpfen müssen, damit unseren Athleten noch stärker im Wettkampf sind“, sagte Puelacher. „Unsere Athleten haben nun wohlverdienten Urlaub, dann kommen sie in aller Frische zurück auf die Piste und in den Kondiraum.“